Lily Hunt

An meinen Liebhaber 2 | Erotischer Roman


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      An meinen Liebhaber 2 | Erotischer Roman

      von Lily Hunt

      Lily Hunt ist das Pseudonym einer deutschen Schriftstellerin. Geboren und aufgewachsen in der Eifel, zog es die aufgeschlossene und experimentierfreudige Frau vor einigen Jahren in die weite Welt hinaus. Dabei begleitete sie stets die Lust, neue Menschen kennenzulernen und ihre Geschichten zu hören. Nach langer Zeit des Reisens bringt sie nun ihre zwischenmenschlichen Erfahrungen zu Papier und begeistert damit ihre Leser. Vieles davon hat sie selbst erlebt oder hat man ihr in dunklen Nächten bei einem Glas Wein erzählt.

      Lektorat: Marie Gerlich

      Originalausgabe

      © 2018 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © George Rudy @ shutterstock.com

      Umschlaggestaltung: MT Design

      ISBN 9783862777587

      www.blue-panther-books.de

       1. Kapitel

      Anfangs fiel es mir nicht schwer, in meine Rolle als treue Ehefrau zurückzukehren. Fast ein Jahr lang hatte ich mich mit meinem Geliebten ausgetobt, habe verborgene Wünsche und Fantasien ausgelebt. Das zu beenden war mir nicht leichtgefallen, ist letztlich aber eine gute Entscheidung gewesen. Endlich musste ich keine Nachrichten und E-Mails mehr verstecken, musste keine Ausflüchte mehr erfinden, um mich mit meinem Liebhaber zu treffen. Ich konnte aufatmen und mich wieder ganz meiner Familie widmen. Mathias, mein Ehemann hatte wohl geahnt, dass es einen anderen Mann in meinem Leben gab. Glücklicherweise hatte er keine Ahnung, dass es da auch noch Karin und Steffen gab, die unser Liebesspiel häufig komplettiert hatten. Doch Mathias war nicht nachtragend und hatte mir verziehen. Diese Episode trug dazu bei, dass Mathias sexuell etwas aufgeschlossener wurde. Wir probierten neue Dinge im Bett und außerhalb. Kurz, unser Sexualleben wurde wieder aufregend und erfüllend. Anfangs.

      ***

      Jetzt im Frühling spielen meine Hormone wieder verrückt. Es wird wärmer und bleibt tagsüber länger hell. Ich erwische mich zurzeit oft, wie ich an meinen Ex-Geliebten denke und daran, wie wir es im Wald oder im Auto miteinander getrieben haben. Zwischen meinen Beinen pulsiert dann die Lust, während meine steifen Brustwarzen gegen den Stoff meines BHs drängen. Nachts rutsche ich dann unter die Decke von Mathias, reibe seinen Schwanz und ziehe seine Hand zwischen meine Beine. Meist gibt es einen kurzen Quickie, der für mich leider oft eher unbefriedigend endet.

      Ich denke, das liegt daran, dass Mathias seit einigen Wochen Überstunden machen muss und er ständig überarbeitet ist. Seine Abteilung wird umstrukturiert, alle Abläufe müssen neu geplant und umgesetzt werden. Wenn er abends nach Hause kommt, ist er müde und gereizt. Trotzdem brachte er mir gestern Abend überraschenderweise einen Strauß Rosen mit. Er küsste mich und sagte:

      »Nur noch wenige Wochen, mein Schatz. Dann läuft alles wieder ruhiger.«

      Wie sehr ich darauf hoffe! Mir fehlt unser Sexualleben, ich fühle mich oft unbefriedigt und frustriert. Und so ist es wohl auch kein Wunder, dass ich wie elektrisiert da stehe, als meine Chefin den neuen, sexy Kollegen vorstellt. Wie erstarrt stehe ich in der Türöffnung und sehe, wie er von Kollegin zu Kollegin geht, ihr die Hand gibt und seinen Namen nennt. Er ist groß, gut gebaut. Seine dunklen Haare trägt er modisch kurz geschnitten. Sein dunkelblauer Anzug sitzt akkurat und betont seine sportliche Figur. Ich schätze, dass er ungefähr in meinem Alter ist. Als er vor mir steht und mich mit seinen blauen Augen anblickt, spüre ich, wie die Feuchtigkeit aus meiner Muschi läuft. Seine Augen blitzen belustigt auf und ich frage mich panisch, ob er weiß, was allein sein Anblick mit meinem Körper anstellt. Ich räuspere mich, versuche unverbindlich zu lächeln, reiche ihm meine Hand und flüstere meinen Namen. Seine Hand ist angenehm warm, der Händedruck fest. Etwas länger als nötig umschließen sich unsere Finger.

      »Chris Seifert!«

      Mit Bedauern ziehe ich meine Hand zurück und senke den Blick. Ich kann und will mich nicht auf eine neue Affäre einlassen. Auch wenn er ein heißer Typ ist, der offensichtlich Interesse an mir zeigt. Nein, ich werde meinem Mann treu sein. Ein Blick in die Runde verrät mir, dass es den anderen Frauen ähnlich wie mir ergeht. Alle himmeln ihn an, dass es schon fast peinlich ist. So schnell wie möglich ziehe ich mich in mein Büro zurück, um dieser geballten Testosteronpräsenz zu entgehen. Für den Rest des Tages versuche ich unnötige Gänge aus dem Zimmer heraus zu vermeiden. Doch meine Gedanken schweifen immer wieder zu diesem Mann.

      Erleichtert seufze ich auf, als der Blick auf meine Uhr mir verrät, dass ich Feierabend machen kann. Den ganzen Vormittag bin ich dem neuen Kollegen ausgewichen. Meine Kollegin Sina, mit der ich mir ein Büro teile, gab mir unaufgefordert alle möglichen Infos zu ihm weiter. Er ist tatsächlich nur ein Jahr jünger als ich. Und er ist verheiratet. Keine Kinder. Sina ist eine eigentlich keine Klatschtante. Doch sie lässt sich von der allgemeinen, heimlichen Hysterie um ihn anstecken. Mittags, als wir alle gemeinsam in das kleine Bistro um die Ecke gegangen sind, saß er mir direkt gegenüber und ich hatte meine Mühe ihn nicht die ganze Zeit anzustarren. Chris hatte sehr charmant mit allen gesprochen und doch war mir die ganze Zeit so, als ob er mir immer wieder kurze, bedeutungschwere Blicke zuwarf.

      Doch jetzt ist Feierabend! Schwungvoll schiebe ich meinen Schreibtischstuhl zurück und greife nach meiner Handtasche.

      »Sina, wir sehen uns morgen«, verabschiede ich mich und sehe zu, dass ich hier raus komme. Auf keinen Fall will ich dem Neuen noch einmal über den Weg laufen. Ich muss mich ablenken und beschließe, auf den Bus zu verzichten und lieber zu Fuß zu gehen.

      Es ist ein wunderschöner Frühlingstag. Lächelnd biege ich in den Stadtpark ein. Die Sonne scheint mir ins Gesicht und ich setze mich einige Minuten auf eine Parkbank. Ich habe noch Zeit, die Kinder kommen erst in zwei Stunden aus der Schule zurück und der Haushalt kann warten. Auf der Wiese vor mir stoppt ein junger Jogger. Er macht einige Dehnübungen und ich bewundere unwillkürlich seine langen Beine und den knackigen Hintern. Würde ich mit ihm zwischen den Büschen an der Stadtmauer verschwinden, wenn er mich jetzt dazu auffordern würde, überlege ich gedankenversunken. Ich fühle schon wieder ein Pochen zwischen meinen Beinen und rutsche unruhig hin und her. Ja, ich würde mit ihm gehen. Ich würde ihm seinen Schwanz blasen und mich von ihm durchfingern lassen. Ich stöhne unterdrückt auf. Erschrocken blicke ich zu dem Jogger, doch glücklicherweise ist er zu weit von mir entfernt um mich zu hören. Diese Gedanken müssen aufhören, ermahne ich mich selbst und stehe auf. Ich kann nicht in jedem zweiten Mann einen potentiellen Liebhaber sehen! Diese Zeiten sind endgültig vorbei. Vor allem wenn mein Mann endlich weniger Stress hatte und sich wieder mehr um meine Befriedigung kümmern konnte. Auf Dauer nur mit meinem kleinen summenden Freund mit den Ohren zu spielen, war wenig befriedigend.

      Heute ist in dem Park wenig los. Außer dem Jogger ist mir noch niemand begegnet. Es ist mir ganz recht. Warum spielen meine Hormone zurzeit wieder so verrückt? Ich will das nicht, würde es am liebsten unterdrücken. Doch in den unpassendsten Momenten werde ich geil. Was stimmt nur nicht mit mir?

      Meine Gedanken werden von einem spitzen Schrei unterbrochen. Erschrocken bleibe ich stehen und schaue mich um. Mein Herz schlägt mir hart gegen die Rippen. Jetzt höre ich ein Lachen. Es kommt aus den Büschen an der Stadtmauer. Ich grinse. Es klingt ganz danach, als würden sich dort zwei miteinander vergnügen. Am liebsten würde ich mich dorthin schleichen und sie heimlich beobachten. Wie aufregend das sein kann, hatte ich zufällig mal mit meinem ehemaligen Liebhaber entdeckt. An einem See hatten wir ein junges Pärchen beobachtet. Etwas Erregenderes hatte ich bis dato nie erlebt. Soll ich es wagen? Mich zwischen die Büsche schleichen, um ein Blick auf das Pärchen zu werfen? Ich zögere nur kurz und blicke mich um. Immer noch ist niemand zu sehen. Ich laufe über die Grünfläche und zwänge mich zwischen den Büschen durch. Direkt an der Mauer schleiche ich weiter, immer dem Stöhnen und Lachen hinterher. Neugierig schiebe ich einige Blätter eines Strauches beiseite. An den Stamm einer großen Kastanie lehnt ein Mann. Sein Kopf wird von den tiefhängenden Zweigen des Baumes verdeckt, doch sehe ich deutlich, dass er seine Jeans bis auf die Knöchel heruntergezogen hat. Vor ihm kniet eine Frau. Ihr