W. A. Hary

Sechs Romane Die Raumflotte von Axarabor - Der unendliche Ozean


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W. A. Hary & Bernd Teuber

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      Impressum

       Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

       © by Wilfried A. Hary/Bernd Teuber.

       Serien-Idee: Alfred Bekker und Marten Munsonius.

       Cover-Gestaltung: Christian Dörge/Apex-Graphixx.

       Cover-Illustration: Angela Harburn/123rf.

       Schlusskorrektorat: Christian Dörge.

       © dieser Ausgabe 2019 by Apex-Verlag (München) / CassiopeiaPress (Lengerich) / Edition Bärenklau (Oberkrämer).

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      Klappentext

       Zehntausend Jahre sind seit den ersten Schritten der Menschheit ins All vergangen...

       In vielen aufeinanderfolgenden Expansionswellen haben die Menschen den Kosmos besiedelt. Die Erde ist inzwischen nichts weiter als eine Legende. Die neue Hauptwelt der Menschheit ist Axarabor, das Zentrum eines ausgedehnten Sternenreichs und Sitz der Regierung des Gewählten Hochadmirals. Aber von vielen Siedlern und Raumfahrern vergangener Expansionswellen hat man nie wieder etwas gehört. Sie sind in der Unendlichkeit der Raumzeit verschollen. Manche errichteten eigene Zivilisationen, andere gerieten unter die Herrschaft von Aliens oder strandeten im Nichts.

       Die Raumflotte von Axarabor hat die Aufgabe, diese versprengten Zweige der menschlichen Zivilisation zu finden - und die Menschheit vor den tödlichen Bedrohungen zu schützen, auf die die Verschollenen gestoßen sind...

       DER UNENDLICHE OZEAN enthält die in sich abgeschlossenen Romane 7 bis 12 der Science-Fiction-Erfolgsserie DIE RAUMFLOTTE VON AXARABOR.

      7. Wilfried A. Hary:

      DER UNENDLICHE OZEAN

      1

       Meine Freunde nennen mich Ad-Aberitch, seit ich sie erschaffen habe. Ansonsten habe ich keine Freunde. Schon lange nicht mehr. Gemessen in Jahrhunderten, Jahrtausenden oder gar... Jahrmillionen? Das weiß ich nicht mehr so genau, und es spielt im unendlichen Ozean sowieso keine Rolle.

       Fakt ist: Ich bin, ich war und ich werde für immer sein! Ich nämlich bin der Herr allen Seins, denn ich bin DER HERR ALLER DINGE!

      2

       Es gibt nur zwei unendliche Welten. Eine innere, nämlich die des unendlichen Ozeans, und eine äußere. Die äußere macht Leben unmöglich. Dort bin ich seit undenklichen Zeiten allein, ohne mich wirklich an einen Anfang erinnern zu können, weil er hinter dem Nebel des Vergessens verborgen liegt. Falls es ihn überhaupt jemals gegeben haben sollte. Denn ich existiere in der äußeren Welt dort, wo Strahlung und Hitze alles andere, außer mir, verhindert.

       Daher bin ich allein. Nur der immerwährende Tod begleitet mich durch die Zeiten. Und die Hitze und die Strahlung, die unaufhörlich auf mich einprasselt, während irgendwo hinter dem Firmament, nahe des Düsterraumes, die Raumverschlinger lauern. Ich spüre sie in meinen Eingeweiden, kann sie aber weder sehen noch orten. Meine Verdichter sind einfach zu alt. Sie haben längst begonnen, auseinander zu fallen. Sie sind keine wirkliche Hilfe mehr.

       Die äußere Welt mit meiner alleinigen Existenz: SETNA hat mich verlassen. Ich denke, ich bin sein Erbe. Also nicht nur in der inneren Welt HERR ALLER DINGE, sondern damit auch in der äußeren Welt.

       Obwohl... vielleicht hat SETNA ja nie wirklich existiert und ist nur ein Mythos? Genauso wie die Raumverschlinger und der Düsterraum jenseits aller Materie oder zumindest aller Materienballung?

       Oder ist es nicht vielmehr so, dass die Raumverschlinger obsiegt haben, indem sie SETNA für immer verschlangen?

       Nur an mir haben sie nichts. Sie bleiben hinter dem Firmament, mich fürchtend – mich und meine tödliche Umgebung, tödlich sogar für die Raumverschlinger?

       Ich werde ihnen weiterhin trotzen, weil ich eben AD-ABERITCH bin, der HERR ALLER DINGE!

       Bis zum Kontakt.

       Kontakt?

       Was für ein Kontakt?

       Was ist noch da draußen außer den Raumverschlingern? Ja, ich spüre die Furcht vor ihnen, und es ist nicht meine eigene Furcht.

       Schon schicke ich mich an, in die innere Welt zu fliehen, um mich zu schützen, doch ich halte ein.

       Kontakt!

      3

       Der leichte Raumkreuzer war typisch für viele Schiffe innerhalb der Raumflotte von AXARABOR. Er trug den klangvollen Namen SORBET. Klangvoll allerdings nur nach Ansicht seiner illustren Besatzung. Zumal es sich um einen gefälschten Namen handelte. Der echte Name war sorgfältig entfernt und mit dem neuen überpinselt worden. Damals, als die Besatzung den Raumkreuzer der Raumflotte von AXARABOR gestohlen hatte. Um seitdem als Piraten einen beachtlichen Bekanntheitsgrad zu erreichen.

       So beachtlich, dass sie zu den meistgesuchten Piraten überhaupt innerhalb des Imperiums gehörten!

       Daher waren sie ja auch voll in die Falle getappt. Nach erfolgloser Fahndung über Jahrzehnte hatte die Raumflotte endlich einen Erfolg vorweisen müssen. Um nicht endgültig sich der Lächerlichkeit preiszugeben. Und sie hatten wirklich weder Geld noch Zeit noch Mühe gescheut, um der Piratencrew endlich doch noch habhaft zu werden.

       Die kleine Handelsflotte, der sie aufgelauert hatten, um sie um ihre wertvollsten Güter zu erleichtern, hatte sich als eine kleine aber ziemlich schlagkräftige Kriegsflotte entpuppt, gegen die sie nicht den Hauch einer Chance gehabt hatten.

       Flucht war angesagt gewesen, und die war ihnen auch tatsächlich gelungen. Nicht ohne einigen Schaden einstecken zu müssen. Seitdem war der Kreuzer zu zwei Drittel beschädigt, nur die Energieversorgung und der Antrieb funktionierten noch wie durch ein Wunder.

       Aber sie hatten ihre Spur hinterlassen. Zum ersten Mal. Eine Spur, die von der Raumflotte verfolgt werden konnte. Nur aus diesem Grund hatten sie es gewagt, ausgerechnet in eine der verbotenen Zonen zu fliehen.

       Jetzt stand sie da im Raum, über der Ekliptik des Systems um den als besonders merkwürdig geltenden Planeten EPIPHANEE.

       Alle verbotenen Zonen waren genau beschrieben. Sofern das überhaupt möglich war, denn eine Zone wurde nur dann als verboten erklärt, wenn sie sich als tödlich für jeden erwiesen hatte, der allzu neugierig war.

       Merkwürdig an EPIPHANEE war, dass dieser Planet sich zwar in der habitablen Zone befand, also in jenem Abstand zu seiner Sonne, der Leben ermöglichte, doch bestand er aus einer heißen Strahlenhölle.

       Die Ausstrahlung konnten sie bis hierher noch nachweisen, aber nur, weil sie um ihre Besonderheit wussten, auf Grund der Aufzeichnungen. Denn es handelte sich um eine Strahlung bislang unbekannt gebliebenen Ursprungs.