Emil Bobi

Abara Da Kabar


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      Emil Bobi

      ABARA

      DA

      KABAR

      Die Rückreise

      Roman

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      Impressum

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      ©2021 Verlag Anton Pustet

      5020 Salzburg, Bergstraße 12

      Sämtliche Rechte vorbehalten.

      Umschlagillustration: ©Arm001/shutterstock.com

      Innenillustrationen © KHIUS/shutterstock.com

      Autorenfoto S. 367: Ursula Innerhofer

      Grafik, Satz und Produktion: Tanja Kühnel

      Lektorat: Anja Zachhuber

      eISBN 978-3-7025-8077-3

      Auch als gedrucktes Buch erhältlich

      ISBN 978-3-7025-1015-2

       www.pustet.at

       Ohne Sprache ist nichts wahr. Mit Sprache ist alles unwahr.

      Inhalt

       ERSTES BUCH

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       Kapitel 16

       Kapitel 17

       Kapitel 18

       Kapitel 19

       ZWEITES BUCH

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

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ERSTES BUCH

       1

      Ich habe mir die Latte immer schön hoch gelegt, damit ich auch dann gut sein konnte, wenn ich sie verfehlte. Ich weiß nicht, ob das bedeutet, dass ich zu viel oder zu wenig wollte. Wenig wollen gibt ein gutes Gefühl und ist irgendwie weise. Den Bescheidenen umflort die Verschwiegenheit des besseren Wissens und deutet auf geheime Größen hin. Doch wie soll man bescheiden sein, wenn es um alles geht? Ich meine, wie soll man wenig wollen, wenn es nur alles oder nichts gibt?

      Gott im schwarzen Himmel, bin ich froh. Ich hätte auch andere Wege gehen können. Aber, eben, man sollte keine anderen Wege gehen. Man sollte nur genau diesen einen gehen.

      Wie seltsam das alles war, von Beginn an. Und ich mitten drin und ausreichend verrückt, es auch zu bedienen, ausreichend gegennormal, das Fraglose zu hinterfragen und dann auch noch Konsequenzen zu ziehen, obwohl ich schon einen Hauch dessen spürte, was da kommen würde. Aber gut.

      Angefangen hat alles mit dem schwarzen Muster, das über den Himmel zog, als die Raben kamen. Einundzwanzig dieser riesigen Kohlraben waren wie Gewölk über dem Hügelkamm aufgetaucht und hereingeschwebt, koordiniert wie eine Mannschaft. Manche richteten ihre Köpfe nach einander und knurrten sich gelangweilte Kommentare zu, andere ließen Nebenbemerkungen fallen, ohne ihre Blicke vom Horizont zu nehmen. Ihr kehliges Gurgeln hallte durch den Graben – und entführte mich weit zurück.

      Es war Kindheit, es war Winter, das Land war weißgrau verkrustet und hatte geschlossen. Ich blickte stumm in die Landschaft, meine Haube saß schief, meine Gedanken bohrten sich ins reglose Bild. Da zogen Raben durch den verlassenen Raum und sie klangen, als schabten sie mit einer hölzernen Raspel an der hohlen Luft. Als sie über mich hinwegflogen, drehte sich der Klangkörper ihrer Stimmen und war nun von hinten zu hören, wie er das Weite suchte und seinen Hall hinter sich herzog, während ich unten am Boden in der stehenden Stille zurückblieb.

      Wie klingen Raben in der Stille eines Wintertages, fragte ich mich, und konnte nicht einmal sagen, ob da ein feuchtes Blubbern aus ihren Kehlen kam, oder ob man es besser trockenes Blubbern nennen sollte. Wenn es denn ein Blubbern war. Das war meine Frage: Wie oder wonach