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Nr. 4
Im Sphärenlabyrinth
Sie meistern den Nebel – eine Flucht aus dem Nirgendwo
Hermann Ritter
Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
1. 16. November 1552 Neue Galaktische Zeitrechnung – Sphärenlabyrinth
2. 16. November 1552 NGZ – Kepraunsystem
3. 18. November 1552 NGZ – Sphärenlabyrinth
4. 20. November 1552 NGZ – Mauritiussystem
5. 18. November 1552 NGZ – Sphärenlabyrinth
6. 20. November 1552 NGZ – Sphärenlabyrinth
7. 20. November 1552 NGZ – Sphärenlabyrinth
8. 20. November 1552 NGZ – Sphärenlabyrinth
9. 20. November 1552 NGZ – Sphärenlabyrinth
10. 20. November 1552 NGZ – Sphärenlabyrinth
11. 20. November 1552 NGZ – Sphärenlabyrinth
12. 20. November 1552 NGZ – Sphärenlabyrinth
SOL – dieser Name hat einen ruhmvollen Klang in der 3000-jährigen Geschichte der terranischen Raumfahrt. Das hantelförmige Fernraumschiff spielt immer wieder eine entscheidende Rolle im schicksalhaften Konflikt zwischen den kosmischen Mächten der Ordnung und des Chaos.
Im Jahr 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist Perry Rhodan, der die Menschheit von Beginn an ins All begleitet hat, in die ferne Galaxis Yahouna versetzt worden. Dort sollen er und die Besatzung der SOL im Auftrag der Kosmokraten herausfinden, ob die Ritter der Superintelligenz BARIL immer noch der Ordnung verpflichtet sind oder ob sie bereits den Mächten des Chaos dienen.
Die SOL gerät schnell in Bedrängnis, wird gekapert und in den Dienst einer Ritterin BARILS gezwungen. Währenddessen reist Rhodans Sohn Roi Danton an einen Ort, wo BARILS Helfer mysteriöse Aktivitäten entwickeln. Welches Ziel verfolgt dieses Geheimprojekt? Danton und Rhodan erhoffen sich Antworten IM SPHÄRENLABYRINTH ...
Die Hauptpersonen des Romans
Roi Danton – Rhodans Sohn tarnt sich als Chaotarchenführer.
Rannkfarr – Der Kolonnen-Anatom misstraut seinem neuen Kommandanten.
Perry Rhodan – Der Terraner will Danton zu Hilfe eilen.
A-Kuatond – BARILS Ritterin fordert den Tod aller Kollaborateure mit dem Chaos
1.
16. November 1552
Neue Galaktische Zeitrechnung
Sphärenlabyrinth
Wie kommen wir zurück?
Roi Danton starrte in den Nebel. Er fühlte sich wie ein Mann, der in einem fremden Gebäude in einer fremden Stadt erwachte. Er war noch derselbe Mensch, aber alles andere war fremd und neu.
Er kannte das Zimmer nicht, er kannte das Haus nicht. Seine Kleidung war seine Kleidung, seine Hände waren seine Hände. Wenn er sich im Spiegel betrachtete, erkannte er sein Äußeres.
Sobald er feststellte, dass er allein im Gebäude war, öffnete er die Haustür. Draußen erkannte er nur undurchdringlichen Nebel. Seine Sicht reichte nicht weiter als einen Meter.
Er trat in den Nebel hinaus. Mit dem Spazierstock tastete er den Weg vor sich ab, damit er nicht unvermutet in eine Grube oder einen offen gelassenen Kanalschacht fiel.
Dann zählte er die Schritte, bis die Straße in einer T-Kreuzung endete. Er wandte sich nach links, merkte sich die Abzweigung und ging bis zur nächsten Kreuzung weiter. Er begegnete keinem Menschen, erkannte kein Straßenschild oder sonstigen Hinweis, der ihm gesagt hätte, wo er war.
Die Oberfläche der Straße war eben, trotzdem tastete er mit dem Stock immer weiter vor sich entlang. Kein Geräusch durchdrang den Nebel, kein Hupen von Fahrzeugen, keine menschlichen oder tierischen Laute. Er wäre froh gewesen, hätte er wenigstens das Tuten von Schiffssirenen oder das ferne Erklingen von Musik gehört.
Nichts.
Er war allein im Nebel. Und er musste sich intensiv auf den Weg konzentrieren, damit er notfalls zurückfinden konnte.
Wir müssen zurück!, dachte Roi Danton und starrte weiterhin in den Nebel.
*
Roi Danton zwang seine Gedanken in die Realität zurück. Es war unmöglich, sich allen Fragen gleichzeitig zu widmen. Er musste eine Frage nach der anderen beantworten. Und vielleicht war die Frage nach der Rückkehr nicht die wichtigste.
Er atmete tief durch. Er hatte schon viele aussichtslos erscheinende Situationen überlebt. Genau diese Erfahrungen hatten ihn gelehrt, eine Gefahr realistisch einzuschätzen.
Er hielt sich auf einer Skapalm-Bark auf, die den Eigennamen GRAGRYLO trug, und er konnte sich nur auf drei Menschen verlassen, die ihn begleitet hatten. Sie hatten ein Raumschiff der Terminalen Kolonne TRAITOR gekapert, das zu neunundneunzig Prozent nicht unter seiner Kontrolle stand.
Die Besatzung aus Kolonnen-Anatomen betrug laut Angaben der Bordsupratronik derzeit achthundertdrei Wesen. Das war ein Kräfteverhältnis von über zweihundert Gegnern für jeden aus seinem Einsatzteam.
Im Moment verfügten die vier Menschen nur über die Ausrüstung, die sie mit ihrem Gepäck mitgebracht und in der Zentrale übernommen hatten. Es gab keinen Nachschub. Sie konnten sich nichts liefern lassen, keine Gegenstände anfertigen und nicht auf irgendwelche geheimen Ressourcen hoffen, die man ihnen zur Verfügung stellte.
Noch waren die vier Menschen wachsam. Aber irgendwann mussten sie essen, schlafen, sich von den Anspannungen erholen.
Dazu kamen zwanzigtausend Lebewesen an Bord, die alle als Opfer für lebensverachtende medizinische Experimente der Chaotarchenhelfer herhalten sollten. Es war ein grauenvoller Plan der Kolonnen-Anatomen. Wenn Danton nur daran dachte, schüttelte es ihn.
Um ein einziges Wesen