William Voltz

Perry Rhodan 337: Kontakte mit Unbekannt


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       Nr. 337

       Kontakte mit Unbekannt

       Sie sind die vergessenen Soldaten – ihre Raumer wurden zu Geisterschiffen

      von WILLIAM VOLTZ

       Reginald Bulls Blitzreise zum Planeten Last Hope leitet die Wende im Kampf gegen die Invasoren des Solaren Systems ein. Der Staatsmarschall kam gerade noch rechtzeitig mit dem neuen FpF-Gerät zurück, um den Zeitpolizisten eine schwere Niederlage beizubringen.

       Tro Khon, der einzige Schwingungswächter, der dem Inferno entging, das die COLOMBO entfesselte, entschloß sich daraufhin zur Flucht aus dem Solaren System. Tro Khons lebendes Raumschiff startete – verfolgt von der WYOMING unter dem Befehl Don Redhorses.

       Als zwei Oxtorner und ein Offizier der Solaren Flotte – sie sind die einzigen Menschen auf dem von Robotern beherrschten Neptunmond Triton, die sich noch in Freiheit befinden – von der Flucht des Schwingungswächters erfuhren, faßten sie den tollkühnen Entschluß, das Vermächtnis der Zeitreisenden zu vollstrecken. Ihr Handstreich hatte Erfolg – und der Riesenrobot OLD MAN mit seiner gewaltigen Flotte an Ultraschiffen gelangte endgültig in den Besitz derer, für die er erbaut worden war – in die Hand der Terraner nämlich!

       Die Lage im Solaren System und in der Galaxis hat sich wieder zugunsten des Solaren Imperiums stabilisiert. – Was aber ist mit Perry Rhodan und den Männern der CREST IV geschehen, die in die Tiefen des Universums verschlagen wurden ...?

       Wir blenden um zur Kugelgalaxis M 87 und verfolgen den weiteren Flug der CREST, deren Besatzung schon seit der ersten Stunde ihrer überraschenden Versetzung in das fremde Sternenmeer schweren, ja allerschwersten Belastungsproben unterworfen war. (Wir erinnern in diesem Zusammenhang an die vier Unheimlichen, an die Flotte der gläsernen Särge, an den Planeten, der Amok lief, und an die verheerenden Kräfte des Vakupathen).

       Jetzt schreibt man an Bord der CREST den 15. Februar des Jahres 2436 irdischer Zeitrechnung. Funksprüche werden aufgefangen, und Perry Rhodan und seine Leute fiebern den KONTAKTEN MIT UNBEKANNT entgegen ...

       Die Hauptpersonen des Romans

      Perry Rhodan – Der Großadministrator sucht Kontakte mit Unbekannt.

      Major Tschai Kulu – Kommandant einer Korvettenflottille der CREST.

      John Marshall – Chef des Mutantenkorps.

      Gucky – Der Mausbiber fühlt sich zurückgesetzt.

      Roscoe Poindexter – Ein junger Offiziersanwärter von der CREST.

      Melbar Kasom – USO-Spezialist vom Planeten Ertrus.

      Jyll Ahnt Aymar – Sohn des Üllkjah und Kommandant einer Geisterflotte.

       1.

      In die vertrauten Geräusche innerhalb der Kommandozentrale der CREST IV mischte sich ein Ton, der alle Gespräche verstummen ließ. Die Männer, die in der Zentrale des Flottenflaggschiffs Dienst hatten, unterbrachen ihre Arbeit und blickten sich an.

      Obwohl die Besatzung der CREST IV in der Galaxis M 87 nach Spuren raumfahrender Völker suchte, kam das schrille Summen, mit dem die Peilgeräte der Hyperortung ansprachen, für die Raumfahrer unerwartet.

      Hier, vierzigtausend Lichtjahre vom Zentrumskern der fremden Galaxis entfernt, hatte man nicht mit der Möglichkeit einer Kontaktaufnahme zu Fremden gerechnet, weil die Sterne in diesem Gebiet so dicht standen, wie im Mittelpunkt der heimatlichen Milchstraße.

      Das Summgeräusch ließ jedoch keine Zweifel daran, daß die empfindlichen Ortungsgeräte der CREST IV einen Hyperfunkspruch aufgefangen hatten. Überlichtschneller Funkverkehr bedeutete jedoch das Vorhandensein von Raumschiffen, denn nur ein Volk, das seinen Planeten verließ, war darauf angewiesen, eine Kommunikationsmethode zu entwickeln, bei der der Zeitverlust äußerst gering war.

      Die Stille innerhalb der Zentrale dauerte nur einen Augenblick an, dann sorgten Stimmengewirr und lautstarke Befehle dafür, daß die Männer sich schnell von ihrer Überraschung erholten.

      Atlan, der neben Merlin Akran an den Hauptkontrollen saß und die Bildschirme der Raumortung beobachtete, wandte sich an Perry Rhodan, der hinter Akrans Kommandosessel getreten war.

      »Es sieht so aus, als sollten wir mit unseren Bemühungen vorzeitig Erfolg haben«, sagte der Arkonide. »Allerdings glaube ich noch immer nicht daran, daß sich in diesem von harten Strahlungsschauern und Energiestürmen heimgesuchten Gebiet des äußeren Zentrums intelligentes Leben entwickelt hat. Vermutlich stammen die Impulse von einem Raumschiff, das aus den Randgebieten der Kugelgalaxis bis hierher vorgestoßen ist.«

      »Es wird sich herausstellen«, antwortete Rhodan.

      Vier Tage waren seit dem Tod des Wissenschaftlers Kydd Sylvester verstrichen. Die Borduhren zeigten 22:15 am 15. Februar 2436. In kurzen Linearetappen von vier bis fünf Lichtjahren entfernte sich die CREST IV vom Zentrumsgebiet der Kugelgalaxis M 87. In den Randzonen dieses Sternhaufens hoffte Rhodan auf raumfahrende Völker zu treffen, von denen die Terraner astronomische Auskünfte erwarteten. Kaum einer der an Bord des Flaggschiffes weilenden Wissenschaftler zweifelte noch daran, daß die CREST IV in der Galaxis M 87 aus dem Hyperraum gekommen war. Icho Tolot und Fancan Teik erklärten eindeutig, daß die CREST IV sich im Gebiet der Virgo-Wolke befand. Die beiden Haluter hatten ihr Schiff an der oberen Polkuppel der CREST IV verankert. Ab und zu unternahmen Tolot und Teik kurze Linearmanöver, um den Raum in der näheren Umgebung abzusuchen. Das Dimetranstriebwerk des halutischen Schiffes, mit dem eine Rückkehr in die Heimatgalaxis möglich gewesen wäre, ließ sich nicht reparieren. Die Anlage war bei dem gewaltsamen Hyperraumflug zum Teil völlig ineinander verschmolzen.

      Die Besatzung der CREST IV hatte sich inzwischen darauf eingestellt, daß die Entfernung zur Heimatgalaxis zehn Millionen Parsek betrug. Die anfänglichen Unruhen hatten sich gelegt. Es gab kaum noch einen Mann an Bord, der forderte, daß das Schiff auf einem erdähnlichen Planeten landen sollte. Perry Rhodan wußte jedoch, daß es nur eines kleinen Anstoßes bedurfte, um diese Idee wieder populär zu machen.

      Ungeduldig wartete Rhodan auf die Peilergebnisse. Der Hyperfunkspruch war nicht von langer Dauer gewesen, so daß die Männer in der Ortungszentrale unter der Führung von Major Owe Konitzki Schwierigkeiten zu überwinden hatten.

      Es dauerte drei Minuten, bis Konitzkis Gesicht den Bildschirm des Interkoms ausfüllte.

      »Es ist uns nicht gelungen, den Sender anzupeilen, Sir«, teilte Konitzki mit. »Der Impuls war zwar ungewöhnlich stark, aber viel zu kurz. Wir hoffen, daß der Hyperfunkspruch noch ein paarmal wiederholt wird.«

      Rhodan gelang es, seine Enttäuschung zu verbergen. Konitzki traf kein Vorwurf.

      Als Rhodan die Verbindung zur Ortungszentrale unterbrach, meldete sich Icho Tolot von Bord des halutischen Schiffes.

      »Haben Sie den Funkspruch empfangen?« fragte der Haluter.

      »Ja«, antwortete Rhodan. »Ich wollte mich gerade deshalb mit Teik und Ihnen in Verbindung setzen, weil es uns nicht gelungen ist, den Sender anzupeilen.«

      Dröhnendes Gelächter kam aus dem Lautsprecher.

      »Unsere Geräte sind besser«, sagte Tolot. »Wir haben den Sender mit einem Wert von plus-minus zehn Lichtjahren lokalisiert.«

      »Ausgezeichnet!« Rhodan beugte sich nach vorn. »Sagen Sie uns bitte die Daten durch, damit wir sie in die Bordpositronik geben können.«

      Tolot teilte den Terranern mit, daß der mysteriöse Impuls aus einer Entfernung von zwanzigtausend Lichtjahren gekommen war. Der Sender