Wolfgang Wiesmann

Das purpurne Tuch


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      Das purpurne Tuch

      Wolfgang Wiesmann

      1. Auflage März 2018

      © 2018 OCM GmbH, Dortmund

      Gestaltung, Satz und Herstellung: OCM GmbH, Dortmund

      Verlag OCM GmbH, Dortmund, www.ocm-verlag.de

      ISBN 978-3-942672-60-3

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über dnb.d-nb.de abrufbar.

      Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. Dies gilt auch für die fotomechanische Vervielfältigung (Fotokopie/Mikrokopie) und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

      Inhaltsverzeichnis

      1  Teil I Gen Albion, 9 n. Chr. Das Gesuch Die Sage Purpurne Lippen Siobhan Der Schwur Die Idee Das Ticket Blei Die Versuchung Lippia Wolkenbruch

      2  Teil II Grabungsstätte Römerlager Haltern Planquadrat 17 A Gestern oder heute Aurelia Skandal Der Neue Die Clique Der Zylinder Kaltschweiß A wie ... Das Tuch Bersisch Patrouille Frühstück Belagerung Investigation Ungeheuerlich Nutellapfannkuchen I-Tüpfelchen Tatort Donnerwetter Fahndung Sondieren Routine Nur so Trennung Kripo-Camp Befreiungsschlag Bei Bowereit Italia Wochenende Sonntagabend Allein Rollercoaster Die Mitte Tatort Black Tübingen White Kulmination Marco Rückzug Presse Zwischenbilanz Letzte Ruhe Römerlager Gedrucktes

      Landmarks

      1  Cover

      I Gen Albion, 9 n. Chr.

      Noch perlte der Nieselregen aus ihrem Haar und tropfte über ihre Stirn auf das durchnässte Vlies aus Schafswolle, das ihr Nashtia zum Abschied unter Tränen geschenkt hatte. Sie folgte aufmerksam den Tropfen, wusste sie doch, wie weh sie tun würden, wenn es weiter abkühlte und die Zahl der sonnenlosen Tage zur Verzweiflung stiege und ihre Kleider nicht trockneten. Eis, so hatte ihr der alte Khoman mit gewetzter Zunge erzählt, krieche unter die Haut und färbe das Blut blau, bis es erstarrte. Tot wäre sie dann trotzdem nicht, denn alles Blaue berge das ewige Leben. Sie erinnerte sich an seine kleinen dämonischen Augen und wie er damals sein Haupt der Sonne entgegenreckte und mit den Händen ihre Strahlen auf sich zu fächerte.

      Khoman lungerte im Hafen herum, immer auf der Suche nach leichter Arbeit, aber eigentlich lockten ihn die Almosen, die ihm römische Händler und hochgestellte Bürger zusteckten. Manchmal verdiente er einen Tageslohn, wenn mal wieder ein italienischer Siedler in Karthago gelandet war und Hab und Gut mitsamt Familie mitgebracht hatte, um in der Nähe der Thermen und des Odeons eines der stattlichen Häuser zu beziehen.