Wolfgang A. Kasper, Günther Emlein
QuerDenken
Tools und Techniken für kreative Kicks
Illustriert von Wolfgang Gießler
VAK Verlags GmbH
Kirchzarten bei Freiburg
Dank und Vorbemerkung
Die Entstehung dieses Buches haben viele uns wohl gesonnene Menschen beeinflusst und begleitet. Sie haben uns auf Ideen gebracht, einzelne Tools haben wir mit ihnen – und manchmal auch an ihnen – ausprobiert. Ihnen sind wir in besonderer Weise zu Dank verpflichtet.
Namentlich erwähnen möchten wir Thomas Schäfer und Detlef Spitzbart, die uns unmittelbare Rückmeldungen zur Weiterentwicklung einiger der vorgestellten Tools gegeben haben.
Für die grafische Gestaltung dieses Buches danken wir Wolfgang Gießler, der mit seinen witzigen Zeichnungen dem Buch den nötigen Pep verliehen hat.
Auch wir Autoren benötigen korrigierende „QuerKicks“ von sprachlichen „Profis“. Torsten Czychon-Kern und Klaus Falke haben diese Aufgabe freundlicherweise übernommen.
Last but not least danken wir dem VAK-Team dafür, dass es den Mut zu einer Portion „QuerDenken“ gehabt hat und dieses Projekt konsequent unterstützt hat. Nadine Weber und davor Norbert Gehlen haben als Lektoren unser Buch mit viel Engagement gefördert und auf den Weg gebracht.
Heidelberg und Mainz, im Juni 2003
Wolfgang A. Kasper und Günther Emlein
„VorKick“
Ein Interview von Sandra Kuhn-Krainick mit den Autoren
Sandra Kuhn-Krainick1: Ihr erstes Buch beim VAK-Verlag mit dem Titel „FlächenLesen“ ist ja ein großer Erfolg. In meinen Seminaren empfehle ich es immer wieder. Wie kommt es, dass Sie sich nach den Schnell-Lesetechniken nun mit den Kreativitäts-Techniken so intensiv auseinander gesetzt haben?
Wolfgang A. Kasper: Unsere Leseseminare sind so angelegt, dass sich die Teilnehmenden aus einem Fundus an Techniken selbst ihr passendes „Handwerkszeug“ zusammenstellen. Das erfordert schon zwangsläufig einen kreativen Umgang mit diesen Techniken, damit jeder seine persönlichen Leseziele erreicht.
SKK: FlächenLesen und Kreativität sind für Sie also eng miteinander verbunden?
Günther Emlein: FlächenLesen ist selbst ein kreatives Handeln. Die Kernthesen eines Schriftstücks werden als Mindmap festgehalten. Und jeder Leser, jede Leserin zeichnet nach eigener, individueller Auffassung eine solche Mindmap. Lesen heißt auf persönliche Art zu verstehen. Dies ist ein kreativer Akt; wer liest, gestaltet sich selbst einen Sinnzusammenhang. So ist es für uns nahe liegend gewesen, das Thema „Kreativität“ aufzunehmen. Beide Themen betonen die spielerische und fantasievolle Seite unseres Lebens.
SKK: Das neue Buch trägt den Titel „QuerDenken“. Manche Menschen glauben ja schon beim Anblick einer Mindmap, dass hier eine Art von QuerDenken vorliegt. Was ist in Ihrem Buch mit diesem Titel gemeint? Muss ich um die Kurve denken, damit ich kreativ bin?
GE: Das trifft auf Mindmaps zu. Sie sollen aber nicht um die Kurve denken, sondern ganz anders denken. Wir merken oft, dass wir uns in festgefahrenen Geleisen bewegen, auf dieselben Fragen immer dieselben Antworten geben. Unser Buch leitet Sie an, wie Sie sich selbst „vom Geleise schubsen“ können und auf kreative Ideen kommen.
WAK: Manchmal genügt es, die eigene ermüdende Routine zu unterbrechen, indem man quer gegen den Mainstream der eigenen Gedanken denkt und sich so auf eine neue Idee bringt.
SKK: An wen richtet sich dieses Buch, wen wollen Sie erreichen?
WAK: Das Buch richtet sich an alle, die in Beruf und Freizeit Kreativität gewinnen und „QuerDenken“ einsetzen möchten – das kann die Studentin für Design genauso sein wie der Dozent für BWL, der eine neue Vorlesung spannend vorbereiten will, die Managerin, die das innerbetriebliche Vorschlagswesen in ihrem Unternehmen optimieren möchte oder der Angestellte, der seine Arbeit effizienter organisieren will.
SKK: Also ein Buch für jedermann. Welchen Nutzen habe ich als Käufer?
GE: Wir bieten elf verschiedene Tools, die die eigene Kreativität in den Blick nehmen, nutzen und steuern. Dazu gibt es noch eine Menge Ideen, wie man seine eigene kreative Energie im täglichen Leben privat und beruflich einsetzen und pflegen kann.
WAK: Auch war uns wichtig, das Thema Kreativität/QuerDenken in einen größeren Zusammenhang mit einem persönlichen Selbstmanagement zu stellen. Denn was nützt es schon, wenn Sie sich kurzfristig ein paar peppige Techniken aneignen, diese aber nicht dauerhaft Teil der umfassenden Selbstorganisation werden?
SKK: Kreativität in das tägliche Leben einbauen und damit nicht nur Techniken erlernen, sondern zu einer kreativen Persönlichkeit werden – das klingt gut! Worin liegt das Besondere der vorgestellten kreativen Tools und Strategien – was ist hier wirklich neu gegenüber bereits vorhandenen Büchern zu diesem Thema?
GE: Viele dieser Bücher waren uns zu technisch, zu reglementiert. Wie kann Kreativität sich so entfalten? QuerDenken ist nicht nur eine Frage der Technik. Wir lenken daher den Blick auf die eigene Haltung dazu. Die eigene Kreativität kann besser fließen, wenn man sich und sie wertschätzt.
WAK: Deshalb haben wir selbst eine Reihe von Tools entwickelt, zum Beispiel „Frau/Herr Kreativität“. Dabei können Sie sich bei besonders hartnäckigen Fragestellungen ein ansprechbares Gegenüber konstruieren, und auf diesem Wege einen neuen inneren Dialog starten, um kreative Ideen zu generieren.
SKK: Auf in den nächsten Workshop und ausprobieren! Aber ist Kreativität überhaupt erlernbar oder ist Kreativität zum großen Teil angeboren? Manchmal habe ich da so meine Zweifel…
WAK: Die Forschung ist sich interessanterweise in dieser Frage überhaupt nicht einig. Um es mit einem Bild zu sagen: Sicherlich macht es wenig Sinn, aus einem Sprinter einen Langstreckenläufer zu machen oder umgekehrt. Beiden nämlich fehlt jeweils eine wesentliche Grundfähigkeit des anderen. Aber innerhalb der persönlich vorhandenen Ressourcen ist es sehr wohl möglich, eigene Kompetenzen auszubauen und kontinuierlich zu optimieren. Unser Buch hilft Ihnen, Ihre eigenen Ressourcen zu entdecken.
SKK: Viele Unternehmen stecken derzeit in einer wirtschaftlichen Krise. Ist in so einer Zeit Kreativität überhaupt wichtig oder sind da nicht ganz andere Fähigkeiten gefragt?
GE: Wirtschaftliche Krisen haben viele Ursachen und nur teilweise haben Firmen auf diese Einfluss. Aber wo sie selbst etwas tun können, da können Kommunikationsdesigns, die Kreativität freisetzen, Lösungen sichtbar machen, an die zuvor niemand gedacht hat. Vielleicht können durch Modifikation des Produkts oder der Dienstleistung neue Marktsegmente erschlossen werden. Auf zu neuen Ufern anstatt zu klagen: Dies ist der rote Faden unseres Buches.
SKK: Diese neuen Ufer sind wirklich oft dringend notwendig. Wie kann es dauerhaft gelingen, kreatives QuerDenken in den persönlichen und organisationalen Alltag zu integrieren?
WAK: Sobald man sich einige Techniken und Strategien angeeignet hat, geht es nur noch darum, diese einzusetzen. Kleine Rituale helfen als Brücke: ein „Kreativitäts-Tagebuch“, eine „Inspirations-Mappe“ oder ein „kreatives Symbol“ machen Spaß und sind nützlich.
GE: Bei Organisationen muss sehr genau überlegt werden, wann kreative Veränderungen und Innovationen hilfreich sind. Das Zeitfenster für Veränderung ist manchmal nur für kurze Zeit geöffnet. Da werden manchmal zu schnell Projekte in Gang gebracht und anschließend nicht in den Regelbetrieb übernommen. Am eigenen Arbeitsplatz hingegen kann man sich das tägliche Werkeln gut und gerne erleichtern. Warum nicht Ideen und Entscheidungen mit der „Vierfelderstrategie“ auf die Sprünge helfen?
SKK: Das Wort „Kreativität“ verbinde ich persönlich immer auch mit einer angenehmen Umgebung und einer lockeren