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Karla Schniering
DIE DREI KLOSTERKIDS
DAS VERMÄCHTNIS DER ALTEN NONNE
Mit Illustrationen
von Jörg Peter
Impressum
Für Bianca, allerbeste Freundin seit 26 Jahren,
engste Vertraute und der fröhlichste Mensch, den ich kenne,
und ihren Mann Thomas und die Kinder Kim und Nick,
die so herrlich tolerant sind, wenn wir stundenlang telefonieren.
Danke!
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 9783865066435
© 2013 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers
Einbandgestaltung: Brendow Verlag, Moers
Titelgrafik und Illustrationen: Jörg Peter
Lageplan auf Seite 22/23: Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Forums Kloster Malgarten. Quelle: www.kloster-malgarten.de
Satz: Brendow PrintMedien, Moers
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014
INHALT
1. Dezember 1802, Kloster Malgarten In Sicherheit
6. Dezember Ein seltsamer Ladenbesuch
7. Dezember 1822, Osnabrück „Du musst jetzt stark sein“
8. Dezember Anno Domini – Im Jahre des Herrn
9. Dezember „Das ist der Plan“
10. Dezember Merkwürdige Spuren
11. Dezember Der alte Lageplan
12. Dezember Über dem Torbogen
13. Dezember Wettlauf gegen die Zeit
16. Dezember 1846, Osnabrück Eine Bibel zwischen vielen
17. Dezember Unverrichteter Dinge
21. Dezember Et argentum ornamento
22. Dezember 1837, Osnabrück Das Geheimnis der alten Mauer
23. Dezember Ach ja, Weihnachten
1. Dezember 1802
IN SICHERHEIT
Kloster Malgarten bei Bramsche,
zwei Stunden vor Mitternacht
Es war stockdunkel und kalt im Kloster Malgarten. Nur in einer der Klosterzellen brannte noch ein kleines Kerzenlicht in einer alten Laterne, von draußen kaum zu sehen. Aber wer hätte es auch sehen sollen? Die Menschen in der Umgebung hatten sich in ihren Höfen und Hütten vor dem Winter verkrochen, und die Nonnen, die im Kloster Malgarten beteten, lebten und arbeiteten, schliefen längst. Alle, bis auf eine junge Nonne, die mit umgehängter dicker Decke über der Ordenstracht an ihrem kleinen Tisch saß und mit klammen Fingern eine Mischung aus Wachs und Ruß knetete.
Endlich war sie zufrieden und steckte sich den kleinen Knubbel in den Ärmel, damit er weich blieb. Sie stand auf, griff nach der Laterne und ging leise zur Tür. Die Scharniere hatte sie noch gestern geölt, deshalb konnte sie die Tür fast lautlos öffnen. Sie horchte. Nichts. Der Flur lag dunkel und kalt vor ihr. Die Nonne machte sich auf den Weg nach unten. An der Treppe zögerte sie. Drei der Stufen quietschten, also begann sie fast lautlos zu zählen.
„Eins, zwei – großer Schritt – vier, fünf, sechs, sieben – großer Schritt – neun – großer Schritt.“ Geschafft! Die letzten Stufen nahm sie lautlos. Sie wandte sich am Fuß der Treppe nach rechts und ging zur Tür des Äbtissinnenhauses. Zum Glück trug sie den Schlüssel in ihrer Tasche, ebenso wie die Schlüssel zur Kirche und zu den Wirtschaftsgebäuden. Die Nonne seufzte. Bald war hier alles vorbei, dabei