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Thomas Löffler
HEIMATLOS
DOCH VON LIEBE GETRAGEN
Erzählung über einen blinden Jungen in der DDR
Engelsdorfer Verlag
2014
Bibliografische Information durch
die Deutsche Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
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Alle Handlungen und Personen sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen wären also rein zufällig und unbeabsichtigt.
Copyright (2018) Engelsdorfer Verlag
Illustrationen © Beatrice Griguhn
Alle Rechte beim Autor
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
Inhalt
Intro
Mit dampfendem Motor quälte sich der Trabant 500 den steilen Berg hinauf. Der Spätsommertag war, wie der Wetterbericht verkündet hatte, für Anfang September zu warm. Links und rechts des Weges lagen, so weit das Auge reichte, Felder der LPG.
Im Auto war es stickig und heiß. Selbst der Fahrtwind, der durch die offenen Fenster drang, brachte keine Kühlung. Uwe saß auf dem Rücksitz und schob spielerisch ein kleines Rennauto neben sich hin und her. Er war von klein auf blind. Vor ihm lag ein langer Weg, den er ab jetzt, oft ohne den Rückhalt seiner Eltern, würde gehen müssen. Mit fünf Jahren konnte das kleine Kerlchen davon noch nichts wissen. Seinen Eltern fiel es schwer zu akzeptieren, dass sie ihr Kind von nun an nicht immer bei sich hatten. An diesem Tag begann für die Familie ein neuer Abschnitt.
Die Steigung war bewältigt und es schien Uwe, als würde das Auto, dankbar für die Erlösung, schneller fahren, bis es abbremste und in eine holprige Seitenstraße einbog. Der Junge sah aus dem Seitenfenster. Mit seinem Sehrest erkannte er vorbeifliegende Schatten. Für ihn war dies Normalität. Er kannte es nicht anders. „Wo sind wir hier?“, fragte das Kind seine Mutter, die vor ihm auf dem Beifahrersitz saß.
„Wir sind schon in Oberlensbach.“
„Bleibt ihr bei mir?“
„Nein, wir müssen wieder nach Hause.“
„Warum?“
Frau