Renate Doms

Termonia


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      Renate Doms

       TERMONIA

      Band 3

      Der Schleier der Schatten

       KNABE VERLAG WEIMAR

       Für alle meine Lieben

       »Möge die Fantasie Euch Flügel verleihen«

      

Renate Doms

       INHALT

       Cover

       Titel

       Widmung

       Karte

       Prolog

       Eins - Geheimnisvolle Geschäfte

       Zwei - Pläne

       Drei - Die Schattenjäger

       Vier - Was lange währt …

       Fünf - Landazar Eastvale

       Sechs - Neuer Weltenwechsel

       Sieben - Kein Ausweg

       Acht - Leinen los!

       Neun - Schicksalhafte Erkenntnis

       Zehn - Unheimliche Gefilde

       Elf - Stürmische Nacht

       Zwölf - Neue Hoffnung

       Dreizehn - Mond der Seefahrer

       Vierzehn - Rätselhafte Begegnung

       Fünfzehn - Todbringender Eisklotz

       Sechzehn - Kalte Schönheit

       Siebzehn - Nemelist

       Achtzehn - ... wird endlich gut

       Danksagung

       Nachwort

       Weitere Bücher

       Impressum

       Fußnoten

      Prolog

      Julius saß auf seinem Schaukelstuhl, die Pfeife im Mundwinkel, und paffte weiße Rauchschwaden in den Nachthimmel. Sein Blick folgte dem Qualm, der durchs halb geöffnete Fenster von einer leichten Brise erfasst und hinaus aufs Meer getrieben wurde. In stetem Takt streifte der Lichtkegel des Leuchtfeuers die Gebirgskette am Horizont. Der alte Leuchtturm von Pelenall war das stolze Wahrzeichen der kleinen Hafenstadt. Unzähligen Seeleuten hatte sein Licht über viele Jahre den Weg nach Hause gezeigt. Der Leuchtturmwärter sah weiter hinaus aufs Meer. Das Wasser lag ruhig vor ihm und glitzerte im Schein des Mondes, der vom sternenklaren Himmel schien. Doch in der Ferne türmten sich schwarze Wolken auf.

      »Das Wetter wird schlechter, bevor der Göttermond am Himmel erscheint«, bemerkte Julius und blickte zu seinem Enkel Tamilo, der am Tisch mit einem hölzernen Drachen spielte.

      »Dauert es noch lange, Großvater?«, fragte der Junge, stand auf und stellte sich neben Julius.

      Der alte Mann strich seinem Enkel, der sich die Nase an der Fensterscheibe plattdrückte, lächelnd über den roten Schopf. »Nur Geduld. Die musst du haben, mein kleiner Tamilo, wenn du eines Tages Leuchtturmwärter werden möchtest. Geduld, gute Ohren und Augen wie ein Adler. Heute ist die Nacht von Nemelist, dem Wasserschloss der Götter. Ich bin ganz sicher. Wenn diese schwarze Wand sich auflöst und der Göttermond sich in den Wellen spiegelt, dann wird Nemelist aus der Gischt emporsteigen, so heißt es.«

      »Gibt es denn keinen, der das Schloss gesehen hat? Du auch nicht?«

      Julius legte seine Pfeife in eine Holzschale, die auf der Fensterbank stand, und drehte sich zu Tamilo um.

      »Nemelist selbst hat noch nie ein Mensch zu Gesicht bekommen. Im Grunde weiß keiner, ob das Schloss tatsächlich existiert.«

      »Glaubst du es denn, Großvater?«

      »Wer seinen Glauben an Hedog nicht verliert, der glaubt auch an dessen Schöpfung. Nemelist ist eine davon, ebenso wie die Triade der drei Magier. Das Mädchen aus der Menschenwelt hat Großes vollbracht und die Magier wieder vereint. Die Kunde verbreitet sich in Windeseile durch unsere Welten. Ja, mein Sohn, ich glaube ganz fest daran, dass Nemelist existiert. Es liegt inmitten der Todesklippen, bewacht von einem Lauerfisch. Kein Kapitän würde freiwillig in einer solchen Nacht die Segel setzten – nicht einmal ein Piratenkapitän. Aber du kennst die Geschichte doch.«

      »Erzähl sie mir trotzdem noch einmal, Großvater. Wohnt jemand in diesem Schloss?«

      Julius lächelte, setzte sich in seinen Schaukelstuhl, stopfte sich erneut ein Pfeifchen und begann zu erzählen.

      »Hedog, der Gott des Lichtes und Wächter über die magischen Welten, hat neben seiner Triade noch andere göttliche Wesen, die dabei helfen, alles im Gleichgewicht zu halten. So auch die Elementare Telluria, die Erde, Aqualovandor, das Wasser,