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Hermann Kügler
Versuchungen widerstehen?
Ignatianische Impulse
Herausgegeben von Stefan Kiechle SJ und Willi Lambert SJ, Band 32
Ignatianische Impulse gründen in der Spiritualität des Ignatius von Loyola. Diese wird heute von vielen Menschen neu entdeckt.
Ignatianische Impulse greifen aktuelle und existentielle Fragen wie auch umstrittene Themen auf. Weltoffen und konkret, lebensnah und nach vorne gerichtet, gut lesbar und persönlich anregend sprechen sie suchende Menschen an und helfen ihnen, das alltägliche Leben spirituell zu deuten und zu gestalten.
Ignatianische Impulse werden begleitet durch den Jesuitenorden, der von Ignatius gegründet wurde. Ihre Themen orientieren sich an dem, was Jesuiten heute als ihre Leitlinien gewählt haben: Christlicher Glaube – soziale Gerechtigkeit – interreligiöser Dialog – moderne Kultur.
Hermann Kügler
Versuchungen widerstehen?
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische -Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2008 Echter Verlag GmbH, Würzburg
www.echter-verlag.de Umschlag: Roberto Meraner Druck und Bindung: fgb · freiburger graphische betriebe ISBN 978-3-429-03022-3
Inhalt
Erste Annäherung: Was sind Versuchungen?
Zweite Annäherung: das Doppelgesicht von Versuchungen
Dritte Annäherung: Versuchungen in der biblischen Botschaft
2. Die herausfordernden Aspekte von Versuchungen: Wir können daran wachsen
Beispiel: Die Versuchungen Jesu
3. Die gefährlichen Aspekte von Versuchungen: Wir können darin untergehen
Beispiel: Adam und Eva im Paradies
4. Die subtilen Aspekte von Versuchungen
Versuchungen unter dem Schein des Guten
Versuchungen, beim Guten stehen zu bleiben, statt das Bessere zu wählen
5. Versuchungen erkennen und bewältigen
»… und führe uns nicht in Versuchung«
Hilfen aus der christlichen Spiritualität
Sechs Hinweise von Ignatius von Loyola
Und wenn man einer Versuchung erlegen ist?
Gebet der Entscheidung (Karl Rahner)
7. Zehn Leitsätze zum Umgang mit Versuchungen
Vorwort
Vor etwa hundert Jahren schrieb Wilhelm Busch eine Bildergeschichte über den heiligen Antonius von Padua. Dort erzählt er, wie sich der Teufel in Gestalt eines hübschen Mädchens in die Mönchszelle des heiligen Antonius einschleicht, um ihn in Versuchung zu führen. Natürlich misslingt dies gründlich:
»Auf einmal –
er wusste selbst nicht wie –
setzt sich das Mädel
ihm gar aufs Knie
und gibt dem heiligen Antonius
links und rechts einen herzhaften
Kuss.
Der heilige Antonius von Padua
war aber nicht ruhig,
als dies geschah.
Er sprang empor, von Zorn
entbrannt;
er nahm das Kreuz in seine Hand:
›Lass ab von mir, unsaubrer Geist!
Sei, wie du bist, wer du auch
seist!‹
Puh! da sauste mit großem
Rumor
der Satanas durchs Ofenrohr.«
Ganz anders fühlt sich eine Erfahrung hundert Jahre später an: Auf der Rückfahrt aus dem letzten Sommerurlaub machte ich an einer Schweizer Autobahnraststätte Halt, um zu tanken und einen Kaffee zu trinken. Schon am Eingang zur Raststätte warb der Pächter mit einem wirklich gut aufgemachten Plakat für ein Sonderangebot: »Süße Sünde: