14.3.3 Verfahren
14.4 Der praktische Fall: Immer wieder arbeitslos
Musterlösungen
Abkürzungsverzeichnis
a.a.O. | am angegebenen Ort |
ALG II-VO | Verordnung zur Berechnung von Einkommen sowie zur Nichtberücksichtigung von Einkommen und Vermögen beim Arbeitslosengeld II/Sozialgeld (Arbeitslosengeld II/Sozialgeld-Verordnung) |
Alt. | Alternative |
Art. | Artikel |
AsylbLG | Asylbewerberleistungsgesetz |
AsylbLGDV,HE | Verordnung zur Durchführung des Asylbewerberleistungsgesetzes Hessen |
AsylG | Asylgesetz |
AufenthG | Gesetz über den Aufenthalt, die Erwerbstätigkeit und die Integration von Ausländern im Bundesgebiet (Aufenthaltsgesetz) |
BA (-FW) | Bundesagentur für Arbeit (Fachliche Weisungen SGB II) |
BAföG | Bundesausbildungsförderungsgesetz |
BB | Betriebs-Berater (Zeitschrift) |
BEEG | Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz |
BerRehaG | Gesetz über den Ausgleich beruflicher Benachteiligungen für Opfer politischer Verfolgung im Beitrittsgebiet (Berufliches Rehabilitierungsgesetz) |
BG | Bedarfsgemeinschaft |
BGB | Bürgerliches Gesetzbuch |
BGBI. | Bundesgesetzblatt |
BKGG | Bundeskindergeldgesetz |
BMAS | Bundesministerium für Arbeit und Soziales |
BSG | Bundessozialgericht |
BSGE | Amtliche Sammlung der Entscheidungen des Bundessozialgerichts |
BSHG | Bundessozialhilfegesetz in der Fassung bis zum 31.12.2004 |
BT-Drs. | Bundestagsdrucksache |
BVerfG | Bundesverfassungsgericht |
DT | Düsseldorfer Tabelle |
DV | Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge |
DVP | Deutsche Verwaltungspraxis (Zeitschrift) |
eLb | Erwerbsfähige/r Leistungsberechtigte/r |
EStG | Einkommensteuergesetz |
EVS | Einkommens- und Verbrauchsstichprobe des Statistischen Bundesamtes |
FamFG | Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit |
FamRZ | Zeitschrift für das gesamte Familienrecht |
FEVS | Fürsorgerechtliche Entscheidungen der Verwaltungsund Sozialgerichte (Entscheidungssammlung) |
gA | Gewöhnlicher Aufenthalt |
G-BA | Gemeinsamer Bundesausschuss |
GG | Grundgesetz |
gKV | Gesetzliche Krankenversicherung |
i.V.m. | in Verbindung mit |
Hs. | Halbsatz |
HSRB | Handbuch Sozialrechtsberatung |
Leits. | Leitsatz, Leitsätze |
LPartG | Lebenspartnerschaftsgesetz |
LSG | Landessozialgericht |
MAIS | Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen |
NDV(-RD) | Nachrichtendienst des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge (Rechsprechungsdienst) |
NJW | Neue juristische Wochenschrift |
Nr(n). | Nummer(n) |
NVwZ(–RR) | Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht (– Rechtsprechungsreport) |
NZFam | Neue Zeitschrift für Familienrecht |
NZM | Neue Zeitschrift für Miet- und Wohnungsrecht |
NZS | Neue Zeitschrift für Sozialrecht |
RBEG | Regelbedarfsermittlungsrecht |
Rn. | Randnummer(n) |
SGb | Die Sozialgerichtsbarkeit (Zeitschrift) |
SGB | Sozialgesetzbuch |
SGB I | Erstes Buch Sozialgesetzbuch (Allg. Teil) |
SGB II | Zweites Buch Sozialgesetzbuch (Grundsicherung für Arbeitsuchende) |
SGB III | Drittes Buch Sozialgesetzbuch (Arbeitsförderung) |
SGB IV | Viertes Buch Sozialgesetzbuch (Gemeinsame Vorschriften für die Sozialversicherung) |
SGB V | Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (Gesetzliche Krankenversicherung) |
SGB VI | Sechstes Buch Sozialgesetzbuch (Gesetzliche Rentenversicherung) |
SGB VII | Siebtes Buch Sozialgesetzbuch (Gesetzliche Unfallversicherung) |
SGB VIII | Achtes Buch Sozialgesetzbuch (Kinder- und Jugend- hilfe) |
SGB IX | Neuntes Buch Sozialgesetzbuch (Rehabilitation und Teilhabe) |
SGB X | Zehntes Buch Sozialgesetzbuch (Verwaltungsverfahren) |
SGB XI | Elftes Buch Sozialgesetzbuch (Soziale Pflegeversicherung) |
SGG XII | Zwölftes Buch Sozialgesetzbuch (Sozialhilfe) |
SGG | Sozialgerichtsgesetz |
SR | Soziales Recht (Zeitschrift) |
StVollzG | Gesetz über den Vollzug der Freiheitsstrafe und der freiheitsentziehenden Maßregeln der Besserung und Sicherung (Strafvollzugsgesetz) |
UVG | Unterhaltsvorschussgesetz |
VA(e) | Verwaltungsakt(e) |
WoGG | Wohngeldgesetz |
ZFSH/SGB | Zeitschrift für die sozialrechtliche Praxis |
Es haben bearbeitet:
Reinhard Wabnitz: Kap. 1, 2, 10, 14 Jürgen Sauer: Kap. 3–9, 11 Markus Fischer: Kap. 12, 13
Einleitung
In Umsetzung der ‚Agenda 2010‘ wurde im Jahr 2005 das Existenzsicherungsrecht, um das es in diesem Buch geht, neu geregelt. Die Bundesregierung hatte damit Vorschläge der „Kommission für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ – nach ihrem Vorsitzenden auch Hartz-Kommission genannt – aufgegriffen. Mit einem Maßnahmenbündel sollten u.a. der Arbeitsmarkt flexibler gestaltet und die öffentlichen Finanzen konsolidiert werden. Einen wichtigen Aspekt der Arbeitsmarktreformen erläuterte Bundeskanzler Schröder in seiner Regierungserklärung vom 14.03.2003 folgendermaßen:
„Wir brauchen […] Zuständigkeiten und Leistungen aus einer Hand. Damit steigern wir die Chancen derer, die arbeiten können und wollen. Das ist der Grund, warum wir die Arbeitslosen- und Sozialhilfe zusammenlegen werden, und zwar einheitlich auf einer Höhe – auch das gilt es auszusprechen –, die in der Regel dem Niveau der Sozialhilfe entsprechen wird“ (Deutscher Bundestag 2003, 2485).
Umgesetzt wurde diese Ankündigung mit dem „Vierten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“, in Anlehnung an die Kommissionsvorschläge auch „Hartz IV“ genannt. Als ein neues Leistungsgesetz wurde das SGB II (Grundsicherung für Arbeitsuchende) geschaffen, die Sozialhilfe wurde im SGB XII neu geordnet. Erwerbsfähige Hilfebedürftige und ihre nicht erwerbsfähigen Bedarfsgemeinschaftsangehörigen erhalten damit seit dem 01.01.2005 die existenzsichernden Leistungen Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld, im langjährigen Durchschnitt rund 6 Millionen Menschen.
„Hartz IV“ steht seit Jahren in der Kritik von Betroffenenorganisationen und Wohlfahrtsverbänden (vgl. die Zusammenstellung bei www.sozial-politik-aktuell.de/tf-sozialstaat.html). Die in Verfassungsbeschwerden oder Richtervorlagen (Art. 100 GG) formulierten Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit des SGB II hatten vor dem BVerfG teilweise Erfolg und führten zu Modifikationen der Bemessung von Leistungen für Mehrpersonenhaushalte oder von Kindern. Ein Teil der Regelungen zu Leistungskürzungen, die gesetzlich bei der Verletzung von Pflichten aus dem SGB II vorgesehen sind, wurden vom BVerfG für verfassungswidrig erklärt (Einzelheiten