Wolfram Gieseke

Android-Tuning für Smartphone und Tablet


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den Apps, die ihren Speicher freigeben sollen.

      4 Dann tippen Sie unten auf Kill Selected.

      So beschränken Sie die Säuberungsmaßnahmen auf ausgewählte Apps mit hohem Speicherverbrauch, die Sie im Moment definitiv nicht mehr benötigen.

      Arbeitsspeicher sinnvoll verwalten

      Im Prinzip kümmert Android sich selbst um seinen Arbeitsspeicher. Dabei kommt ein an sich sinnvolles Prinzip zum Tragen: Daten werden solange im Arbeitsspeicher gehalten, wie Platz dafür frei ist. Selbst wenn eine App nicht mehr aktiv ist, bleiben die Daten also erstmal im Speicher, so dass sie ggf. schnell wieder verfügbar sind. Erst wenn für das Benutzen weiterer Apps Speicher benötigt wird, werden automatisch die ältesten (= am längsten nicht mehr benutzten) Speicherinhalte entfernt, um Platz zu schaffen.

      In vielen Situationen bringt dieses simple Vorgehen gute Ergebnisse. Es kann sogar nachteilig sein, sich dort einzumischen. Beispiel: Sie nutzen eine App nicht ständig, aber doch mehrmals am Tag. Oftmals werden die Daten der App noch im Arbeitsspeicher sein, wenn Sie sie erneut aufrufen. Die App startet dann sehr schnell und steht quasi direkt zur Verfügung. Haben Sie aber zwischenzeitlich eine Speicherbereinigung durchgeführt, wurden die Daten der App aus dem Speicher entfernt. Beim nächsten Start müssen diese Daten erst wieder aus dem internen Speicher oder der SD-Karte in den Arbeitsspeicher verschoben werden, so dass die App langsamer startet. Das vermeintliche Tuning macht das Gerät in diesem Fall also effektiv langsamer.

      Memory Booster erlaubt es, das Speicheraufräumen weitestgehend zu automatisieren. Dazu wird die App beim Einschalten des Gerätes automatisch gestartet. Außerdem führt sie automatisch eine Bereinigung durch, wenn der verfügbare freie Speicherplatz eine bestimmte Grenze unterschreitet. Um diese Automatik zu nutzen, aktivieren Sie in der Rubrik Memory Uses die beiden Optionen System Startup Boot und Auto Boost.

      Sie sollten anschließend aber beobachten, ob diese Automatik auch wirklich zu einer gefühlt besseren Leistung führt. Wie im Infokasten beschrieben, können Tuning-Maßnahme am Arbeitsspeicher abhängig vom Nutzungsprofil auch den gegenteiligen Effekt bewirken und bestimmte Apps ausbremsen.

      Die meisten Android-Geräte sind mit einem Google-Konto verknüpft, was prinzipiell auch nicht verkehrt und in vielen Bereichen ein Komfortgewinn ist. Allerdings bedeutet es, dass Google eine große Anzahl an Daten ständig zwischen dem Gerät und seinen Servern abgleicht. Dieses Synchronisieren kostet, Strom, Datenvolumen und Rechenzeit. Komplett abschalten sollte man es trotzdem nicht, aber Sie können es auf die Daten beschränken, die Sie tatsächlich nutzen und synchronisiert haben möchten.

      1 Öffnen Sie in den Einstellungen den Bereich Nutzer/Konten. Bei älteren Android-Versionen finden Sie einen eigenen Bereich Konten in der Liste der Einstellungen.

      2 Hier sind eventuell verschiedene Konten aufgeführt. Entscheidend sind das oder die mit einem Google-Symbol versehenen Konten.

      3 Durch Antippen öffnen Sie eine Detailansicht. Hier finden Sie eine Vielzahl von Einträgen wie App-Daten, Chrome, Docs, Gmail usw.

      4 Mit dem Schalter rechts können Sie das Synchronisieren der jeweiligen Daten deaktivieren. Anschließend verlassen Sie die Einstellungen einfach.

      Die Auswahl, was synchronisiert werden sollt, ist in dem meisten Fällen nicht schwierig. Wenn Sie die entsprechende Funktion nicht nutzen wie beispielsweise Gmail, Google Drive, Google Fit oder Docs, dann können Sie das Synchronisieren getrost abschalten. Als Faustregel kann man sagen: Wenn Sie nur ein einziges Android-Gerät (mit diesem Konto) nutzen und auch am PC (bzw. im Webbrowser) keine Google-Dienste wie Kalender und Docs verwenden, können Sie hier alles deaktivieren. Ansonsten lassen Sie die genutzten Dienste ggf. an. Im Ernstfall weist Android Sie aber auch daraufhin, wenn Sie die dazugehörenden Dienste später nutzen möchten und das Synchronisieren abgeschaltet ist.

      Wie alle modernen Betriebssysteme bringt auch Android einigen "Eyecandy" mit, optische animierte Effekte, die zwar hübsch aussehen, aber keine funktionalen Nutzen haben. Gerade bei älteren oder schwächer ausgestatteten Geräten können sich solche Effekte aber durchaus negativ bemerkbar machen, weil die erforderlichen zusätzliche Berechnungen Zeit kosten und dadurch für eher stotternde Übergänge sorgen. Wenn das bei Ihrem Gerät der Fall ist oder Sie einfach das letzte Quäntchen Leistung herausquetschen möchten, können Sie diese Effekte abschalten.

      Den Entwicklermodus aktivieren

      Um die Animationseinstellungen von Android beeinflussen zu können, müssen Sie an Ihrem Gerät zunächst die Entwickleroptionen aktivieren:

      1 Öffnen Sie in den Einstellungen ganz den Abschnitt System und darin den Bereich Über das Telefon.

      2 Tippen Sie hier ganz unten mehrfach kurz auf den Eintrag Build-Nummer.

      3 Irgendwann blendet Android die Bestätigung Sie sind jetzt Entwickler auf dem Bildschirm ein.

      4 Wenn Sie nun im Menü eine Ebene zurückgehen, finden Sie in Abschnitt System einen neuen Eintrag Entwickleroptionen.

      Animationen deaktivieren

      Sind die Entwickleroptionen einmal aktiviert, finden Sie darin eine ganze Reihe von Optionen, von denen sich einige zur Leistungssteigerung optimieren lassen:

      1 Öffnen Sie die Entwickleroptionen in den Einstellungen und stellen Sie zunächst oben rechts sicher, dass diese auch eingeschaltet sind. Andernfalls holen Sie dies mit Hilfe des Schalters nach.

      2 Lokalisieren Sie nun den Abschnitt Zeichnung etwa in der Mitte der umfangreichen Liste. Darin finden Sie drei Einstellungen, die jeweils mit Maßstab... beginnen.

      3 Tippen Sie nacheinander auf jeden dieser Einträge und wählen Sie im so geöffneten Menü jeweils ganz oben die Option Animation aus.

      Mit dem Schalter oben rechts können Sie das Anwenden der Entwickleroptionen jederzeit global steuern. Ist der Schalter an, gelten die in den Optionen vorgenommenen Änderungen. Schalten sie ihn aus, arbeitet Android hingegen mit seinen Standardeinstellungen. Auf diese Weise können Sie die Optimierungseinstellungen sogar jederzeit nach Bedarf anwenden oder abschalten.

      Im Kapitel über das Anpassen der Benutzeroberfläche ist beschrieben, wie Sie einen alternativen Launcher für Ihre Tablet installieren und aktivieren, der die vom Hersteller vorgesehene Bedienoberfläche weitestgehend durch ein eigenes Design und Bedienkonzept ersetzt. Anstatt einen dieser Launcher für Sie auszuwählen und ausführlich zu beschreiben, möchte ich Ihnen im Folgenden lieber mehrere Launcher mit verschiedenen Konzepten vorstellen, die selbst auf schwächerer Hardware ungetrübtes Vergnügen versprechen. Da es einfach ist, diese Launcher testweise zu installieren und auch wieder zu entfernen, probieren Sie am besten selbst aus, welcher davon auf Ihrem Gerät am flüssigsten läuft bzw. mit welchem Bedienkonzept Sie persönlich am besten zurecht kommen.

      Google Now Launcher

      Falls der Hersteller Ihres Android-Gerätes dessen Oberfläche mit einem eigenen Launcher verschlimmbessert hat, sollten Sie unbedingt mal ausprobieren, wie Ihnen der Standard-Launcher von Android gefällt. Dieser kann als Google Now Launcher aus dem Play Store installiert werden. Er ist dafür gemacht, auf allen Arten von Android-Geräten eine gute Figur zu machen und gibt sich auch auf älteren Geräte meist sehr reaktionsfreudig.

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