Gerd Meier

Covid 19 ist nicht alles


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zu benennen, muss man aber zunächst hinterfragen, welche Probleme und Schwierigkeiten zum Beispiel im Fall Covid-19 behoben werden müssen.

      Dazu gehört insbesondere die Übertragung der Krankheit. Dafür sind hauptsächlich drei Mechanismen verantwortlich:

      Erstens die Übertragung durch das Einatmen in der Luft schwebender Aerosolteilchen, zweitens die direkte Tröpfcheninfektion durch ansprühen, und drittens die sogenannte Schmierinfektion durch die Aufnahme von Viren durch Berührung von kontaminierten Flächen.

      Diese drei Übertragungsmechanismen werden durch die gegenwärtigen Maßnahmen nur unzureichend bekämpft, weil die jeweils angewendeten Methoden oft wenig wirksam und sehr verbesserungsbedürftig sind. Die größten Mängel sind:

      1. Die eingesetzten Atemmasken gegen das Einatmen der Aerosol-Tröpfchen und das Ausstoßen von Aerosolen sind wegen ihrer Undichtigkeit am Rand und der oft schwachen Filterwirkung gegenüber den kleinsten Partikeln nur sehr bedingt zum Schutz geeignet. Außerdem sind die Augen frei und bilden eine zusätzliche, offene Pforte für die Virionen.

      2. Das Einhalten von 1,5 Meter Abstand zwischen Personen ist höchstens für die Vermeidung der direkten Übertragung durch Ansprühen mit großen Tropfen geeignet. Die ausgestoßenen kleinen Mikro-Tröpfchen werden durch diese Abstandsregelung und Abschirmwände kaum behindert. Die Aerosole breiten sich nämlich sehr schnell ungehemmt in geschlossenen Räumen in alle Richtungen aus, fallen nicht auf den Boden und stellen daher bei längerem Aufenthalt von Keimspendern im Raum eine sich aufsummierende, zunehmende Gefährdung dar. Diese steigt auch mit der Zahl und der Aktivität der im Raum befindlichen Personen und mit deren Aufenthaltsdauer, sie ist jedoch kleiner, wenn das Volumen der besuchten Räume groß ist.

      Im Freien werden ausgestoßene Aerosole schnell vom Wind verweht, zumeist in eine günstige Richtung, weil die Auswahl an Ausbreitungsrichtungen groß ist und dort selten Menschen anzutreffen sind. Nur Menschenansammlungen bilden da eine gefährliche Ausnahme: Eine Aerosol-Wolke gefährdet alle, die in ihrer vom Wind geformten Schneise stehen.

      3. Die häusliche Quarantäne ist zwar wirksam, aber für die Betroffenen nicht auf Dauer akzeptabel. Außerdem lähmt sie das normale tägliche Leben und die Wirtschaft.

      4. Die vierte Maßnahme, die Impfung mit einem speziellen SARS-CoV-2 Vakzin, ist eine aufwendige und teure Lösung, aber für eine Mutante dieses Virus und alle anderen Viren, Bakterien und Aerosole schon wieder weniger wirksam oder gar unwirksam. Mit dieser Waffe geht bei jeder Pandemie und Infektionswelle das Suchen von vorne los.

      Gefragt wären daher in diesem Bereich auch biologische Breitband-Mittel. Vielleicht gibt es in Zukunft auch eine Breitband-Impfung auf RNA-Basis mit hundert oder mehr verschieden RNA-Molekülen, die dann vor allen bekannten, durch Impfung vermeidbaren Erkrankungen schützt. - Eine weitere Schwierigkeit ist hierbei aber auch, dass viele Menschen sich gar nicht impfen lassen wollen.

      5. Die fünfte Maßnahme, das Testen auf eine bestehende Infektion, versucht bei der Erkrankung einen kleinen Zeitgewinn für schnelles Einschreiten oder sonst eine trügerische Sicherheit für einen kleinen Zeitraum zu erlangen. Auch diese Maßnahme ist, wie das Impfen, auf Dauer lästig und teuer und kann nicht für alle Zeiten beibehalten werden.

      Wegen all dieser Mängel muss jetzt dringend darüber nachgedacht werden, ob es nicht für die genannten Maßnahmen Verbesserungen gibt oder ob es nicht auch andere Maßnahmen gibt, die mindestens gleich oder gar besser wirksam, eher akzeptabel und breitbandig sind.

      Sie sollten im Idealfall auf Dauer die Vermeidung einer Pandemie und die Bekämpfung anderer durch Aerosole verursachter Probleme ermöglichen. Die genannten Übertragungsmechanismen gilt es durch geeignete Maßnahmen zu blockieren. Aber besser noch ist, die Aerosole zu entfernen. Die folgenden Methoden scheinen dafür geeignet zu sein:

      Erstens ist die Anwendung von Raumluft-Filtern in Verbindung mit einer geeigneten, befreienden Luftströmung zu nennen, um die störenden Bioaerosole in der Atemumgebung zu beseitigen oder ganz aus den Innenräumen zu entfernen. Das kann in erster Linie mit vorhandenen Klimaanlagen geschehen, welche mit Aerosol-Filtern und zusätzlichen Hygiene Kanälen zur Luftführung bestückt sind.

      Außerdem sind für Räume, welche nicht über Klimaanlagen verfügen, zusätzliche lokale Luftfilter mit geeigneter Strömungsführung vorzusehen. Sachgerecht angebracht, stören sie im Betrieb niemanden und können auch optisch und akustisch unauffällig sein. Um jedoch eine schnelle und sichere Wirkung zu entfalten, müssen alle diese Maßnahmen eine zweckmäßige, die Atemumgebung optimal entlastende Strömung reiner Luft in den Räumen erzeugen.

      Zweitens ist für eine gefährliche, aerosolverseuchte Umgebung die Verwendung wirksamer und sicherer Atemmasken zu nennen. Diese sollten je nach Anforderung die meisten Bioaerosole aufhalten und auch deren Ausstoß zuverlässig verhindern können. Sie sollen auch den Schutz der Augen bewirken, einen geringen Atemwiderstand haben, eine geringe Belästigung darstellen und ein passables Aussehen haben. Auch soll damit möglichst keine das Gesicht entstellende Maskerade erfolgen.

      Das Dritte wäre die Bekämpfung von Schmierinfektion durch neue Desinfektionsverfahren und durch professionelle Reinigung aller nachweislich oft kontaminierten Oberflächen. Auch die Benutzung von Handschuhen und Desinfektionsmitteln in öffentlichen Räumen gehören dazu. Das häufige gründliche Händewaschen ist ohnehin selbstverständlich.

      Als viertes ist die Verwendung von keimtötenden Strahlen und Gasen zu nennen. Damit ist zwar meist nur eine geringe Belästigung der Menschen verbunden, es kann aber bei unsachgemäßem Gebrauch dadurch auch eine Gesundheits-Gefährdung entstehen. Es kommt noch hinzu, dass die meisten Menschen bei künstlicher UV-Strahlung und Ozon-Spendern sehr zurückhaltend sind. Wenn dagegen die Sonne scheint, setzen sich die meisten Menschen gern deren starker Strahlung und dem reichlich gebildeten Ozon aus.

      Vor der Anwendung all dieser Maßnahmen zeigt sich, dass eine gezielte Bekämpfung der Pandemie und der Aerosole erschwert wird, weil bislang anhand der bekannten Infektionsfälle zu wenig ermittelt worden ist, bei welcher Gelegenheit, wo und wie sich welche Personengruppen infiziert haben. Bei Kenntnis dieser Umstände könnte man die Übertragung viel effizienter und zuerst an solchen Orten bekämpfen.

      Als zweiter Mangel an Erkenntnis bleibt festzustellen, dass es auch weitgehend ungeklärt ist, auf welche Art und Weise und in welcher Menge erkrankte Personen die Virionen absondern. Wichtig zu wissen ist auch, in welcher Umgebung und bei welcher Gelegenheit sie diese bevorzugt abgeben.

      Welche Menge an Viren man einatmen muss, um zu erkranken, ist auch nicht bekannt. Auch hier wäre eine Kenntnis sehr wünschenswert, weil nur so die Konzentrationsberechnungen für die Aerosole Sinn machen und sich Abwehrmaßnahmen dosieren lassen.

      Die in diesem Buch genannten, niedrigschwelligen Maßnahmen lassen sich zumeist auf einfache Weise ohne große Belastung oder gar Mitwirkung der Gesundheitsämter oder sonstiger Behörden vornehmen.

      Es handelt sich um technische Einrichtungen und Geräte, die aufgrund von eigener Typprüfung und Zulassung überall verwendet werden dürfen. Das ist ein wichtiger Gesichtspunkt, weil durch die hoheitlichen Einwirkungen und die Genehmigungsverfahren von Behörden und Regierungen oft erhebliche Verzögerungen, wenn nicht gar Behinderungen, von sinnvollen Maßnahmen eintreten.

      Leider sind die vorgeschlagenen, technischen Einrichtungen meist auf private Initiative und Finanzierung angewiesen und damit viel schwerer flächendeckend zu realisieren als behördliche Anordnungen.

       Für die Bevölkerung oder die Wirtschaft sind der Aufwand und die damit verbundenen Kosten zwar bei vielen der Maßnahmen gering, aber für öffentliche Einrichtungen, wie Schulen oder Kindergärten, muss eine staatliche Finanzierung erfolgen. Auch für Veranstaltungsräume wäre eine Förderung sinnvoll.

      Durch die vorgeschlagenen, niedrigschwelligen Maßnahmen wird niemand in irgendeiner Weise in seiner freien Entscheidung über eigene Aktivitäten behindert, weil bei ihrer Anwendung das individuelle Verhalten kaum Einfluss auf die Wirksamkeit der Maßnahmen hat.

      Durch eine gleichzeitige Anwendung der verschiedenen Methoden kann eine gesteigerte, potenzierte Wirkung der Abwehrmaßnahmen