Benjamin Webster

Das Simbara Geheimnis


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Mittag hatten sie die ganze Insel abgesucht, ohne Ergebnis. Enttäuscht gingen zurück ins Lager. Irgendetwas mussten sie übersehen haben. Da meldete sich Philippe zu Wort: „Wir muse noch schauen was ist mit Wasser am Felsen.“ Der Professor nickte und sie gingen zu der Stelle, die sie nur vom Wasser aus erreichen konnten. Sie schwammen die paar Meter und sahen das der Felsen gar nicht bis zum Wasser reichte, sondern noch einen Meter zwischen Wasser und Felsen Luft war. Sie schwammen darunter durch und kamen in eine Art Grotte. Nach einigen Metern fing der innere Felsen an aufzusteigen und das Wasser endete hier. Sie kletterten den Fels hoch, bis sie ganz oben waren. Dahinter ging es wieder bergab. Sie brauchten jetzt die Lampen, weil es nach hinten immer dunkler wurde. Langsam gingen sie auf dem Fels nach unten. Hier hörte man die Brandung sehr gut, wenn auch dumpfer wie draußen. Ganz unten angekommen, führte ein schmaler Pfad sie weiter ins innere der Insel. An den Wänden wuchsen vereinzelt Kristalle. Nach etwa einhundert Meter endete der Pfad und eine große Höhle führte sie noch tiefer hinunter. Sie mussten jetzt bestimmt zehn bis zwanzig Meter unter dem Meeresspiegel sein. Sie trauten ihren Augen nicht, als sie mitten in der Höhle standen. Vor ihnen auf einem Tisch stand die Maske der Königin. Darunter lagen zwei kleinere Kästchen, daneben eine Schriftrolle in einem Zylinder verpackt. „Das gibt es doch gar nicht. Wir suchen die ganze Insel ab, gehen hier her um das komische Leuchten zu untersuchen, und was finden wir? Die Hälfte der Königin- Insignien mitsamt der Maske. Unglaublich.“ sagte Samir ungläubig. „Aber so einfach war es denn doch nicht. Reiner Zufall, dass die Höhle entdeckt wurde. Wenn Philippe nicht zufällig das anderst farbige Leuchten gesehen hätte, würden wir vielleicht noch in zwei Wochen suchen und die ganze Insel umgraben,“ sagte der Professor. „Ja,ja Ehre wem Ehre gebürt“, meinte Gali und klopfte Philippe auf die Schulter. „Ach was pappelapapp, wollen wir hier bis Weihnachten stehen oder wollen wir lieber was mache?“, raunte Philippe. Der Professor und Golan waren bereits am skizzieren. Die anderen schauten sich noch einmal gründlich in der Höhle um. Sie durchleuchteten jeden Winkel, fanden aber nichts neues oder merkwürdiges. Als die zwei mit skizzieren fertig waren, packten sie alles ein und gingen zurück bis zum Meer. Den Rest schwammen sie bis zum Strand. Für Golan Gabrius war es etwas beschwerlicher, denn er hatte keine Schwimmhäute zwischen den Zehen, wie Enten oder Schwäne. Sie waren fast am Ufer da hörten sie ein kurzes „eeh“ und ein gurgeln. Es war Philippe der plötzlich unter Wasser gezogen wurde. Er wusste nicht wie ihm geschah. Etwas hat ihn am rechten Fuß gepackt und nach unten gezogen. Als er erkannte was es war gefrierte sein Blut in seinen Adern. Es musste der Klabauter gewesen sein. Ein großer Kopf und ein ganzer Haufen Arme hatten ihn in der Gewalt. Zum Glück hatte Philippe noch genügend Luft. Dauernd wechselte der Klabauter seine Farbe. Philippe sagte sich was du kannst, kann ich schon lange und wechselte auch seine Farben am Gefider. Erst Rot, dann Grün, dann Blau mit Streifen, mit Punkten. Es war nicht der Klabauter der ihn in der Mangel hatte, sondern eine Krake oder Oktupus. Der staunte nicht schlecht, als er sah, dass sein vermeindliches Opfer auch seine Farben wechselte. Philippe wehrte sich mit allem was ihm zu Verfügung stand. Als er nicht mehr weiter wusste, fiel ihm noch die große Taschenlampe ein. Zuerst schlug er nach ihm, was ihn wenig beindruckte. Dann aber schaltete Philippe das Licht ein und stellte um auf „Full Power“ und leuchtete dem Klabauter ins Gesicht. Der war für einige Sekunden blind geworden, ließ von Philippe ab und verschwand hinter einer schwarzen Wolke. Philippe tauchte sofort auf. Als er wieder sprechen konnte, rief er laut: „ Der Klabauter, ich hab ihn gesehen, dort unten, er wollte mich holen.“ Die anderen waren nach Philippes verschwinden sofort hinterher getaucht und hatten alles gesehen. Eingreifen brauchten sie nicht mehr, weil Philippe das Problem auf seine Weise gelöst hatte. An Land erzählte er allen was ihm passiert war. Als er zu Ende gesprochen hatte, beruhigte ihn Golan und sagte: „Philippe das war nicht der Klabauter, sonder eine große Krake die sich mit dir angelegt hatte. Normalerweise hättest du den Kampf bestimmt nicht gewonnen, aber der Trick mit der Taschenlampe war vom feinsten.Respekt.Auf so etwas muss man erst einmal kommen.“ Philippe meinte: „Du bist sicher das war nicht der Klabauter, sondern nur eine Fisch? Dann war es der hässlichste Fisch den ich je gesehen habe, Pfui beim Klabauter,“ und alle lachten. An Land wieder angekommen, packten sie erst einmal alles aus was sie mitgenommen hatten. Es gab keinen Zweifel,dass war tasächlich die Maske der Königin. In dem einen Kästchen lagen die zwei Siegel und darunter sechs Münzen. Im anderen Kästchen lag ein Schlüssel. Jetzt hatten sie schon zwei davon, einer fehlte noch. Dann packten sie den länglichen Zylinder aus. Darin war ein Schreiben und eine Karte eingewickelt. Das Schreiben war wieder in Altschnäbisch verfasst. Golan und Philippe sahen sich, mit den anderen, die Landkarte an. Darauf waren, wie bei den anderen, Kreuze eingezeichnet und nummeriert. Jetzt wussten sie wohin sie als nächstes mussten – ins Waldland.

      Kapitel 18 – Der versunkene Tempel

      Alles war wieder an Bord gebracht.Sie wollten mit dem Schiff zwischen den Inseln durch, näher ans Festland segeln, damit sie es nicht so weit bis ins Waldland hatten. Eine kleine Bucht, direkt am Strand, war wie geschaffen dafür, um dort zu ankern. Es war nicht weit zum Strand,sie mussten aber trotzdem das Schlauchboot fertig machen, da sie viel Gepäck mitnehmen mussten. Nach dem sichern des Schiffes, machten sich die acht auf den Weg ins Waldland. Die Landschaft hier war ähnlich wie in Simbara. Sehr viele Grashügel, mit viel Körnerkraut. Entlang am Tiggersee ging es in Richtung Waldland. Der Tiggersee war etwas größer als ihr Katama See. Er war auch tiefer und nicht ganz so klar. Am Uferbereich wuchsen Ulmen, welche im Wind hin und her wiegten. Vor ihnen lag der Wald und zur linken sahen sie in der Ferne, den imposanten Makona Berg mit über dreitausend Meter Höhe und weiter hinten lag das Tumba Gebirge das alles überragte. Der Wald wirkte nicht nur kompakter, sondern war es auch. Am Waldrand angekommen, richteten sie ihr Lager ein, mit der großen Plane und einer Feuerstätte fürs Lagerfeuer. Der Wald sah nicht so aus, als dass man einfach durch spazieren könnte. Es wird viel arbeit werden, das Haus oder was auch immer dort zu finden. Aber man hatte ja schon Erfahrung mit Wege schlagen im Wald. Aber zuerst einmal war essen, dann schlafen angesagt. In der Frühe standen alle Abmarsch bereit vor dem Lager und studierten den Plan. Philippe legte die Richtung fest und sie gingen los. Zuerst kamen sie noch zügig voran, aber nach dreihundert Meter wurde der Wald immer dichter und die Machete musste ran. Sie schlugen wieder eine Schneise von zwei Meter Breite, sodass man bequem laufen konnte. Gegen Abend hatten sie gerade einhundert Meter in den Dschungel, wie Kira sagte, geschlagen. So ging es drei Tage weiter. Ab und zu mussten sie die Richtung wechseln, da ihnen starke Bäume den Weg versperrten. Am vierten Tag gegen Mittag stießen sie auf eine Steinmauer, die etwa einen Meter hoch war. Alles entlang der Mauer wurde freigelegt. So nach und nach erhöhte sich die Mauer, bis sie merkten, dass es sich um ein Teil eines Gebäudes handeln musste. Hier kamen sie nicht weiter und begangen die andere Seite freizulegen. Auch dort wurde die Mauer immer wieder höher. Jetzt stiegen sie über die Mauer und fingen innerhalb der Begrenzung an, alles zu roden. Irgendwann mussten sie ja zu einen Eingang kommen. Es war sehr anstrengend die ganzen wild gewachsenen Sträucher, Büsche und Pflanzen wegzuschlagen. Nach einigen Stunden kamen sie an eine Wand, die bestimmt fünf Meter hoch war. Jetzt mussten die Triwies ran. Es war alles so unübersichtlich, man kam einfach nicht mehr voran. Gali und Maldo flogen jetzt von Ast zu Ast nach oben, bis sie die Baumkronen erreicht hatten. Auch hier sahen sie nur Schemenhaft den Umriss eines Gebäudes, da auch hier fast alles überwachsen war. Die Natur war stärker. Fest stand, das Gebäude hatte einen rechteckigen Grundriss mit verschiedenen Ebenen. Ein Ein- oder Ausgang, war nicht zu erkennen. Jetzt konnten sie sich wenigstens ein Bild davon machen, wo sie waren und wohin sie mussten. Wie es aussah, waren sie an der Rückseite des Gebäudes angekommen und sind im Moment im Innenhof oder Garten. Also alles zurück und einmal um das gesamte Haus herum. Immer wieder flogen die zwei kleinen auf Erkundung und immer mehr Details wurden offensichtlich, bis endlich ein verwachsener Bogen zum Vorschein kam. Das Gestrüb um den Bogen wurde entfernt. Es war tatsächlich ein Eingang. Wie in der Wald Villa in Simbara ging der Bogen in einen kleinen Flur über. Am Ende des Flures versperrte auch hier eine Steinplatte den Weg. Die Platte war aus schwarzen Granit und glatt poliert. An den Ecken und in der Mitte hatten sie kleine Einkerbungen, in die genau die Münzen aus der Grotte passten. Sie mussten erst die Reihenfolge der Münzen im Buch des Professors nachschlagen. Nach einigen Versuchen gab dann die Steinplatte den Weg ins innere des Gebäudes frei. Hier war alles stockfinster, aber man hatte ja die neuen Taschenlampen dabei. Als die Lampen das innere erhellten, befanden sie sich in einem Vorzimmerartigen Flur. Auf der einen Seite