Gesammelte Werke: Romane, Erzählungen, Dramen & Gedichte (Über 200 Titel in einem Buch)
sie mich. Auf die Schüsselterrasse! Ein Feuer anzünden! Vielleicht, vielleicht! Das Leben rast in ihm. Beim ersten Schritt aber fährt er zurück. Auf der Erde kriechend nähert es sich in einem Halbkreis. Sind es die wilden Hunde? Doch keine Augen glühn in der Dämmerung. Der kriechende Halbkreis erstarrt, zehn Schritt entfernt. Gabriel tut, als merke er nichts, blickt in die Luft, macht einen Schritt zurück und duckt sich hinter Stephans Hügel. Doch unvermutet blitzt es von der Seite auf, eins, zwei, dreimal.
Gabriel Bagradian hatte Glück. Die zweite Türkenkugel durchschmetterte ihm die Schläfe. Er klammerte sich ans Holz, riß es im Sturze mit. Und das Kreuz des Sohnes lag auf seinem Herzen.
Nachbemerkung des Autors
Dieses Werk wurde im März des Jahres 1929 bei einem Aufenthalt in Damaskus entworfen. Das Jammerbild verstümmelter und verhungerter Flüchtlingskinder, die in einer Teppichfabrik arbeiteten, gab den entscheidenden Anstoß, das unfaßbare Schicksal des armenischen Volkes dem Totenreich alles Geschehenen zu entreißen. Die Niederschrift des Buches erfolgte in der Zeit vom Juli 1932 bis März 1933. Zwischendurch, im November, gelegentlich einer Vorlesungsreihe in verschiedenen deutschen Städten, wählte der Verfasser das fünfte Kapitel des ersten Buches zum Vortrag, und zwar genau in der vorliegenden Form, die sich auf historische Überlieferung des Gespräches zwischen Enver Pascha und Pastor Johannes Lepsius stützt.
Breitenstein, Frühjahr 1933
F. W.
Die Geschwister von Neapel
Erstes Kapitel Domenica Pascarellas Sonntagsgesang
Zweites Kapitel Die Welt draußen
Drittes Kapitel Ein Tag des Zornes
Viertes Kapitel Ein Abend der Gnade
Fünftes Kapitel Zufällige Begegnungen
Sechstes Kapitel Der Sündenfall
Siebentes Kapitel Aschermittwoch
Neuntes Kapitel Die Schwestern ohne Brüder
Zehntes Kapitel Die heilige Nonne [Lauro und Annunziata]
Elftes Kapitel Weißes Blut [Ruggiero und Iride]
Zwölftes Kapitel Die Flaschenpost im Ozean [Placido und Grazia]
Dreizehntes Kapitel Ein dreizehnter November
Vierzehntes Kapitel Der Retter am Ende des Weges
Fünfzehntes Kapitel Das Blutopfer
Sechzehntes Kapitel Der neue Bund
Siebzehntes Kapitel Aufrichtung und Verzicht
Achtzehntes Kapitel Und wieder ein Sonntag
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