Dawn Brower

Für Immer Mein Graf


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ich den Elf ebenfalls“, stimmte er zu. „Er ist gewitzt und liebt Spaß.“

      Sie lächelte ihn warm an. „Menschen mögen es normalerweise nicht mit mir über Bücher zu reden. Vielen Dank, dass Sie so nett sind.“

      Er runzelte die Stirn. Nettigkeit hatte nichts damit zu tun. Garrick gab ihr das Buch zurück. Sie war die ganze Zeit, die sie im Manchester Castle gewesen war, ruhig gewesen. Dies war die längste Unterhaltung, die er mit ihr geführt hatte. „Wenn Sie sich nicht so sehr hinter Büchern verstecken würden, könnten Sie entdecken, dass es mehr in der Welt gibt, das auf Sie wartet.“

      „Das bezweifle ich, my Lord“, sagte sie. „Ich bin nicht beachtenswert genug. Das ist in Ordnung. Ich habe akzeptiert, dass ich dazu bestimmt bin ein Mauerblümchen zu sein.“

      „Das ist lächerlich“, sagte Garrick und legte das Buch auf einen nahestehenden Tisch. „Was bringt Sie dazu, dass Sie so wenig von sich halten?“

      Miss Hannah Knight war ein entzückendes Mädchen und es war eine Tragödie, dass sie sich selbst für leicht zu vergessen hielt. Er wollte etwas für sie tun, so dass sie besser von sich selbst denkt. Andernfalls würden sie völlig über sie trampeln, sobald sie in die Gesellschaft eintritt, und ihr zerbrechliches Ego noch zerfetzter zurücklassen.

      „Ich spreche die Wahrheit“, antwortete sie. „Niemand bemerkt mich. Es kommt selten vor, dass es überhaupt jemand versucht. Bücher sind die besten Freunde, die ich jemals hatte.“

      Das war traurig und jetzt musste er etwas zu tun, um ihre Einstellung zu ändern. Es war beschlossen, die einzige Frage war, was. Sie war exquisit und sollte sich noch nicht selbst in die Rolle des Mauerblümchens stecken.

      „Ich sehe, dass Sie nicht wissen, was Sie darauf antworten sollen“, sagte sie, während sie aufstand. „Machen Sie sich keine Sorgen wegen mir. Es wird alles in Ordnung kommen. Ich muss nicht heiraten um glücklich zu sein. Es ist vollkommen in Ordnung die Liebe seines eigenen Lebens zu sein. Ich definiere mich nicht selbst darüber, was andere von mir denken.“ Ihr Mundwinkel neigte sich nach oben. „Wahrlich, ich mag wer ich bin.“

      Sein Mund klappte vor Überraschung auf. Sie war keck und er mochte sie, je mehr er mit ihr sprach. „Ich bedaure, dass ich nicht hier sein werde, um Sie zu sehen, wenn Sie in der Gesellschaft debütieren, Elfe.“

      „Sie werden nicht viel verpassen“, sagte sie verlegen und blickte auf, um seinem Blick zu begegnen. „Mir wurde gesagt, dass Sie in den Krieg ziehen werden.“

      Er nickte. Zum ersten Mal bereute er diese Entscheidung beinahe. Garrick hatte nicht gelogen. Er würde traurig darüber sein, dass er bei ihrem Debüt nicht hier sein konnte. „Das werde ich. Am Tag nach der Hochzeit meines Bruders.“

      Sie nickte feierlich. „Pflicht ist eine schwer zu tragende Bürde. Ich bete, dass Sie sicher zu uns zurückkehren.“

      Garrick wollte diese Aussage ergänzen. Er wollte sicher zu ihr zurückkehren. Sie war ein Enigma, das er lösen wollte, und zur gleichen Zeit nie gänzlich zu ergründen hoffte. Etwas in ihr sprach ihn an und er konnte seinen Finger nicht darauf legen. Sie begann wieder an ihrer Unterlippe zu knabbern. Er musste sie küssen. Es war wahrscheinlich falsch, aber eine kleine Kostprobe würde niemandem schaden.

      Er lehnte sich hinab und presste seine Lippen auf ihre. Ein Funke schoss bei der Berührung durch ihn. Sie japste und ihr Atem vermischte sich mit seinem. Perfekt—sie war alles, was er nie gedacht hatte, dass er es für sich selbst haben wollte, und was er nicht in der Lage war für sich zu beanspruchen. So sehr er es auch wollen würde, er konnte Miss Hannah Knight nicht zu seiner machen. Garrick war nicht die Sorte, den die Damen heirateten. Er war zu ruhelos und hatte Mühe damit sich niederzulassen. Mit der Fußfessel der Ehe an ihn gebunden zu sein, würde ihr nur Kummer bringen. Er würde ihr das niemals antun.

      Garrick trat zurück bevor er etwas noch Törichteres tun konnte. Was getan wurde, war nicht irreparabel. Sie konnten voneinander weggehen, da kein wahrer Schaden verursacht worden war. Zumindest keiner, der mit bloßem Auge gesehen werden konnte—sein Herz würde niemals wieder dasselbe sein.

      „Ich hätte das nicht tun sollen. Vergeben Sie mir“, sagte er.

      Sie führte ihre Hand an ihre Lippen und nickte geistesabwesend. „Natürlich.“ Miss Knight blickte zu ihm hinauf und lächelte. „Bitte entschuldigen Sie mich, my Lord. Ich muss mich für das Abendessen richten.“

      Mit diesen Worten brauste sie an ihm vorbei, ihr Duft erfüllte ihn. Er prägte sich dies für die kommenden langen Nächte ein. Es war eine Erinnerung, die ihn für viele kommende Jahre verfolgen würde, so sehr er sie auch wertschätzte. Miss Hannah Knight würde von seinen Gedanken nie wieder weit weg sein.

      KAPITEL EINS

      Zehn Jahre später …

      Hannah wachte mit einem Ruck auf. Ihr Herz schlug rasch in ihrer Brust. Etwas war nicht richtig … Sie blickte sich erstaunt in ihrem Zimmer um und nahm von allem Notiz. Nichts, das sie sehen konnte, war fehl am Platz. Die Betttücher waren um ihre Beine gewickelt. Sie schob diese weg und hüpfte von ihrem Bett. Eine knarrende Holzdiele hallte im Korridor, deutete darauf hin, dass jemand nahe war.

      „Wer ist da?“, rief sie aus.

      Ihre Schlafzimmertüre schwang auf und schlug hart gegen die Wand. Eine große Gestalt füllte den Eingang aus. Hannahs Atem wurde schwerer und das Schlagen ihres Herzens füllte ihre Trommelfelle. Sie blickte sich in ihrem Zimmer nach einer Waffe um. Nichts stach als nützlich heraus. Sie würde ermordet werden oder Schlimmeres … Ein großer Wälzer lag auf dem nahestehenden Tisch. Mit schnellen Bewegungen griff sie danach und schwang ihn gegen ihren vermeintlichen Angreifer. Er grunzte, als dieser ihn am Kopf traf und sackte auf dem Boden zusammen.

      „Gott, Hannah“, sagte der Mann. „Ich habe immer gewusst, dass deine fürchterliche Buchsucht der Tod eines ahnungslosen Mannes sein würde, aber ich habe nie gedacht, dass ich derjenige wäre.“

      „John?“, sagte sie verwirrt. „Was tust du in meiner Kammer?“

      „Deiner Kammer?“ Er lachte. „Das ist nun mein Haus. Nichts darin gehört dir.“

      Das gab ihm dennoch nicht das Recht ihr Zimmer zu betreten. Oder? Oh verflixt, wahrscheinlich tat es das. Warum haben sie ihre Eltern alleine gelassen bei solch einem Schuft mit der Obhut über ihr Leben? Deren Tod hat in ihrem Leben auf mehr als nur eine Weise Lücken hinterlassen. Zumindest war er nicht wirklich ihr Vormund. Der Anwalt verwaltete ihr Erbe und bewilligte zu wieviel Geld sie Zugang hatte, bis sie ihr dreißigstes Jahr erreicht hat. Noch vier Jahre mehr und sie müsste nichts mehr mit ihrem Cousin zu tun haben.

      Sie würde für eine Kerze töten, um besser in der Dunkelheit sehen zu können. John Witt, ihr Cousin und der neue Viscount Redding, hatte es als nicht wirtschaftlich erachtet, dass sie eine hatte. Er sagte, dass er keine unnötigen Gelder an sie verschwenden würde. Sie war bereits zu teuer zum Füttern und er hatte den Anwalt nach weiteren Geldern gefragt, um sie zu füttern. Der Anwalt hatte mit einem ernsten Brief und einer Aufstellung darüber, wie viel es exakt für Hannahs Unterhalt sein sollte, geantwortet. John war nicht glücklich darüber gewesen und ließ es auf jede mögliche Weise an ihr aus. Deshalb das Fehlen einer Kerze … Hannah ging durch den Raum und zog die Vorhänge weit auf, um Licht vom Mond hereinzulassen. Es überraschte sie, als sie herausfand, dass die Sonne bereits am Himmel aufzugehen begann. Man auf konnte John zählen, dass er sie bei Beginn der Dämmerung weckte.

      Sie wandte sich ihm zu und hob ihr Kinn. „Wünschtest du mit mir über etwas zu sprechen, dass du mich so früh geweckt hast?“

      „Ja“, er rieb sich den Kopf. „Heute ist der letzte Tag, an dem du in meinem Haus verweilst. Pack deine Sachen und sei zum Mittagsmahl verschwunden.“

      Ihr Mund klappte vor Schock auf. Wie konnte er es wagen … „Aber der Anwalt hat dir bereits meine Bezüge für dieses Quartal gegeben. Wie soll ich denn leben?“

      „Das ist nicht mein Problem und dankenswerterweise du auch nicht. Sei nicht mehr in diesem Haus, wenn ich zurückkehre, oder du wirst es bereuen.“

      Dieser