Dawn Brower

Immerwährend Mein Marquess


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      Immerwährend mein Marquess

IMMERWÄHREND MEIN MARQUESS FÜR ALLE ZEITEN GELIEBT FÜR ALLE ZEITEN GELIEBT DAWN BROWER Übersetzt von CAROLIN KERN

      Dies ist ein fiktionales Werk. Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse sind Produkte der Vorstellung der Autorin oder fiktiv benutzt und sollten nicht als real aufgefasst werden. Jede Ähnlichkeit zu tatsächlichen Schauplätzen, Organisationen oder Personen, lebend oder verstorben, ist rein zufällig.

      Infinitely My Marquess © 2018 Dawn Brower

      Cover und Bearbeitung: Victoria Miller

      Übersetzung © 2020 Carolin Kern

      Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buchs darf ohne schriftliche Zustimmung benutzt oder vervielfältigt werden, weder elektronisch noch in Druckform, außer es handelt sich um kurze Zitate in Rezensionen.

Dieses Buch ist für alle, die an die Liebe glauben und hoffen sie eines Tages zu finden. Manchmal muss man einfach daran glauben und manchmal ist sie bereits die ganze Zeit da gewesen. Glaub weiterhin und eines Tages wird die Liebe dich finden.

      DANKSAGUNGEN

      Wie immer, danke an meine Cover-Künstlerin Victoria Miller. Du bist fabelhaft, wie immer. Ebenfalls danke an Elizabeth Evans—du machst das Schreiben spaßig. Ich danke dir, dass du mir hilfst und alle meine groben Entwürfe liest.

      PROLOG

      England 1795

      Hochzeitsglocken schallten durch die Landschaft, kündigten die bevorstehende Hochzeit von Lord Victor Simms, dem zweiten Sohn des Duke of Ashthorne, und Lady Penelope Everly an. Es war für keinen von beiden die erste Heirat. Der kleine Ryan Simms war begeistert endlich eine Mutter zu haben. Es waren nur sein Vater und er gewesen, so lange er sich erinnern konnte. Bald hätte er eine Mutter und ebenfalls zwei Schwestern—Delilah und Mirabella. Delilah war zwei Jahre älter als Ryan und hatte das schwärzeste Haar, das er jemals gesehen hatte. Mirabella hatte rotes Haar und war ein Jahr jünger als er. Ryan hatte einen Monat vor der Hochzeit seinen siebten Geburtstag gefeiert.

      »Wie geht es dir, mein Junge?« Sein Vater lehnte sich herunter und zerzauste sein Haar. »Bist du glücklich?«

      »Ja, Papa«, antwortete er. Er wollte seinem Vater sagen, dass er niemals glücklicher war, aber er wusste nicht, ob er das konnte. Sein Vater schien eine hellere Stimmung zu haben und er wollte ihn nicht an traurigere Zeiten erinnern. Seine Berührung war immer sanft, aber er war zumeist trübsinnig gewesen. Sogar ein Junge von sieben Jahren erkannte Trauer, und obwohl er seine Mutter niemals gekannt hatte, vermisste Ryan sie dennoch jeden Tag. Lady Penelope konnte sie nicht ersetzen, aber sie könnte dieses Loch teilweise ausfüllen.

      »Ich bin froh«, sagte sein Vater. »Es fühlt sich wundervoll an Freude in unseren Leben zu haben. Nun lauf los und setz dich zum Kindermädchen. Sei ein guter Junge.«

      Ryan tat, was sein Vater gesagt hatte und rannte, um bei seinem Kindermädchen auf der Kirchenbank zu sitzen. Delilah und Mirabella waren bereits dort. Sie saßen mit geraden Rücken und feierlichen Ausdrücken auf ihren Gesichtern da. Waren sie nicht froh wieder Teil einer vollständigen Familie zu sein? Warum schienen sie so—unglücklich?

      Lady Penelope schritt den Gang hinab und gesellte sich zu Ryans Vater. Der Vikar sagte eine Menge Dinge, welche Ryan nicht vollauf verstand, aber es kümmerte ihn nicht wirklich. Es zählte nur, dass er schließlich wieder eine Familie hatte. Eine, die immer für ihn da sein würde, ihn mit Liebe, Aufmerksamkeit und ganz vielen Umarmungen überschüttete. Er wünschte sich wirklich, dass er jemanden hätte, der ihn öfter umarmte. Er hatte einmal eine Mutter und ihren Sohn gesehen. Bis zu diesem Tag hatte er nicht gewusst, was ihm fehlte. Die Frau hatte ihren Jungen in ihre Arme gezogen, ihn umarmt und geküsst, als ob er für sie das Kostbarste wäre.

      Der Vikar bat seinen Vater einige Worte zu wiederholen und dann Lady Penelope. Sie taten beide, worum er gebeten hatte. Am Ende erklärte er sie für verheiratet. Jeder in der Kirche klatschte. Ein Lächeln füllte Ryans Gesicht und er klatschte mit ihnen mit.

      »Er ist ein törichter Junge«, sagte Delilah, während sie ihre Nase hoch in die Luft wandte. »Ich kann nicht glauben, dass wir es jetzt jeden Tag mit ihm zu tun haben werden.«

      Mirabella nickte, aber Ryan dachte nicht, dass sie Delilah überhaupt verstand. Mädchen waren ein Rätsel, bei dem er sich nicht davon abhalten konnte sich zu fragen, ob er jemals dahinterkommen würde. Besonders da er niemals zuvor mit irgendeinem davon hatte umgehen müssen. »Was heißt töricht?«

      »Er begreift nicht einmal, was eine Beleidigung ist«, spottete Delilah. »Ich vermute das könnte die Dinge interessanter machen.«

      Er dachte das nicht, aber im Moment kümmerte es ihn nicht zu entschlüsseln, was sie meinte. Er zuckte mit den Schultern und zupfte am Ärmel seines Kindermädchens. »Ist es schon Zeit zu gehen? Ich bin schläfrig.« Er war sieben und hatte bereits mehr getan, als er normalerweise tat. Sein Vater ließ ihn nicht oft das Haus verlassen. So als ob er befürchtete, dass er Ryan verlor, wenn er ihn aus dem Blickfeld verliert. Das Kindermädchen verhätschelte ihn auf das Geheiß seines Vaters.

      »Sobald das glückliche Paar geht, können wir hinter ihnen folgen.«

      Ryan nickte und wartete darauf, dass sein Vater und seine neue Mutter die Kirche verließen. Das Kindermädchen könnte ihn dann nach Hause bringen. Vielleicht könnte er in seinem Zimmer mit seinen Spielzeugsoldaten spielen. Er mochte den Frieden und die Ruhe sehr. Es hatte in letzter Zeit zu viel Lärm in seinem Zuhause gegeben. Jeder war gekommen, um für die Hochzeit vorbeizuschauen. Er hatte sogar eine neue Cousine—Lady Estella. Sie war ein winziger Säugling und konnte nicht mit ihm spielen, aber er mochte es sie anzuschauen. Das Kindermädchen half sich um sie zu kümmern, während sie zu Besuch waren, also konnte er oft einen Blick auf sie werfen.

      Schließlich steuerten sein Vater und Lady Penelope den Gang hinab. Nachdem sie aus der Kirche gegangen waren, stand jeder auf, um ihnen hinaus zu folgen. Das Kindermädchen nahm seine Hand und wandte sich an Delilah und Mirabella. »Kommt mit mir, Mädchen.«

      »Wir müssen nicht auf Sie hören«, sagte Delilah hochmütig.

      »Jaah, nicht hören«, wiederholte Mirabella.

      Das Kindermädchen ließ einen gereizten Seufzer heraus. »Ich habe keine Zeit für einen Wutanfall. Ihr zwei kommt jetzt mit mir mit, oder ich ziehe euch die Ohren lang.«

      Delilah stand auf und drehte trotzig ihren Kopf. »Ich gehe hinaus, aber nicht, weil Sie es mir gesagt haben. Ich will nach Hause gehen und das werde ich.« Mirabella rannte ihr hinterher, während sie aus der Kirche gingen.

      Ryan legte seine Hand in die des Kindermädchens. »Kennen sie den Weg?«

      »Ich weiß nicht, Schätzchen«, sagte sie. »Wir folgen ihnen am besten. Diese zwei werden mich verrückt machen. Ziemlich bald werden wir uns nach der Ruhe sehnen und Schwierigkeiten haben uns daran zu erinnern, wie es war.«

      Er nickte dem Kindermädchen zu, obwohl er nicht verstand. Warum würde er keine weitere Ruhe haben? Sollte er das nicht immer in seinem Zimmer haben? Das war sein sicherer Raum. Er vermutete, dass er es später herausfinden würde. Es war ein glücklicher Tag. Sein Vater hatte ihm das gesagt und er beschloss es zu glauben.

      England 1800

      »Ryan«, schrie seine Stiefmutter. Ihre schrille Stimme stach in seinen Trommelfellen, sogar aus der Entfernung, welche sie trennte. Er konnte es immer noch nicht glauben, dass er sich darauf gefreut hatte diese Frau zur Mutter zu haben. »Komm jetzt hier herunter, du dummer Junge.«

      Er starrte auf die nackten Wände des Dachbodens, wo sie ihn gezwungen hatte zu schlafen. Sein hübsches Schlafzimmer war ihm weggenommen und an Delilah gegeben worden. Oh, es war nicht anfangs passiert, aber sobald sein Vater gestorben war, hatte Lady Penelope die komplette Kontrolle über ihn erlangt. Er sollte sich darauf vorbereiten nach Eton zu gehen, doch er blieb als Lady Penelopes unbezahlte Arbeitskraft stecken. Sie behauptete, dass sie nicht die finanziellen Mittel hätten, um ihn zur Schule zu schicken und ihren Mädchen die angemessene