Simone Janson

Sichtbar werden mit Respekt


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ist wie gedacht. Zum Beispiel auch sprachlich: Man neigt ja zu Übertreibungen wie “das ist alles total furchtbar”.Weil unser Gehirn aus Bequemlichkeit schnell mal eben kategorisiert, um neue Dinge schneller verarbeiten zu können.

      Das Gehirn überlisten. Genau hinterfragen wo man jetzt genau das Problem sieht. Weniger Schwarz-Weiß-Denken. Den Problemberg, den man vielleicht vor sich sieht, aufteilen. Dadurch wird das Problem kleiner, man entkatastrophiert.

      Wenn… dann…

      Ein letzter, sehr wichtiger Aspekt: Für diese Ängste gibt es vielleicht auch eine ganz banale Ursache. Jeder will geliebt und anerkannt werden. Wenn man jetzt aber sehr früh in der Kindheit gelernt hat, dass man nur geliebt wird, wenn man viel leistet, dann hat man vielleicht die Rechnung im Kopf:

      Wenn ich alles richtig toll und perfekt mache, bekomme ich Anerkennung, also Liebe vom Chef und von den Kollegen. Nur dann bin ich etwas wert Oder: Wenn ich toll aussehe, liebt mich der Mann mehr. Umgekehrt aber auch: Wenn es nicht funktioniert, werde ich nicht geliebt.

      Und gerade auch aus diesem Wunsch nach Anerkennung heraus macht man dann bescheuerte Sachen: Man lässt sich z.B. Berge von Arbeit aufbürden, weil man sich nicht traut, Nein zu sagen – der Chef, die Kollegen, der Mann könnten ja sauer auf einen sein. Also Liebesentzug. Ich übertreibe das mal ganz bewusst – vielleicht hat man auch nur Angst vor dem Konflikt, will seine Ruhe haben.

      Konvention verhindert, Nein zu sagen

      Und es ist eben auch gesellschaftliche Konvention, gerade bei Frauen, dass man nicht laut ist, nicht aufbegehrt, nicht “rumzickt”, brav ja sagt, nett lächelt. Vielleicht haben sich die anderen auch daran gewöhnt, dass man eben immer alles organisiert, managt, den Laden schmeißt und sehen das Problem nicht.

      Wie stark diese Konvention ist, wie sehr das Chefs, Kollegen, Ehemann erwarten, fällt immer erst auf, wenn man mal Nein sagt – dann sind nämlich plötzlich alle sehr, sehr, sehr überrascht. Ein Grund mehr, es mal zu versuchen. Wer sich nicht traut, kann es testweise ja mal in Punkten versuchen, wo es nicht so wichtig ist – so mit kleinen Testballons. Einfach mal schauen, wie weit man gehen kann, um zu sehen, was passiert. Kann auch Spaß machen.

      Nein-Sagen hilft beim Zeitmanagement!

      Das mit dem Nein-Sagen ist deshalb so wichtig, weil weil es die Lösung vieler Zeitmanagement-Probleme ist: Wenn man sich einfach mal überlegt, was will ich und was ich mir wichtig und das dann focusiert und sich nicht von anderen Leuten von seinem Ziel abbringen lässt, hat schon viel gewonnen.

      Oder dadurch, dass man einfach mal das Telefon ausschaltet, die eMails nicht abruft usw. Wichtig ist allerdings, dass man sein “Nein” gut argumentiert. In dem Moment, wenn man vor lauter Stress ausflippt, ist es schon zu spät. Man muss viel früher ansetzten und z.B. dem Chef erklären, dass er mehr davon hat, wenn sie ausgeruht zur arbeit erscheinen. Oder zeigen, dass Sie in kürzerer Zeit das gleiche leisten können.

      Respekt bitte!

      Denn das perfide ist: Die anderen nehmen einem das oft nicht so übel, wie man vielleicht glaubt. In Amy Chuas Buch gibt es dafür ein sehr schönes Beispiel: Die ältere Tochter, die immer brav macht, was die Mutter sagt, wird angeschrien weil sie was falsch gemacht hat.

      Und sie beschwert sich, dass die jüngere Tochter, die sich gegen sie auflehnt und immer trotzt, nie angeschrien wird, sondern im Gegenteil mit Geschenken bestochen wird.

      Befördert werden immer die anderen

      Und genau so läuft es oft auch im Berufsleben: Da werden eben nicht die befördert, die besonders viel geleistet haben. Weil das oft die Leute sind, die sich nicht so gut darstellen können. Und weil der Chef denkt: Fleißige Arbeitsbiene, super, mach weiter so.

      Aber Respekt hat er vor der Leistung eben nicht. Genau darauf kommt es aber an, das zeigt auch eine Studie der Respect Research Group an der Uni Hamburg. Man wird viel eher respektiert wird, wenn man zu seinen Zielen steht und das freundlich, aber bestimmt vermittelt.

      Selbstmarketing und Netzwerken für Introvertierte: 6 Strategien für Introvertierte

      // Von Dr. Sylvia Loehken

      Um sich als leiser Mensch in einer lauten Welt wohl zu fühlen und erfolgreich zu sein, helfen Ihnen die Networkingtipps für extrovertierte, wie sie in vielen Ratgebern gegeben werden, kaum weiter. Was Sie brauchen, ist eine ganz eigene Strategie, mit deren Hilfe Sie ab sofort konkret und “leise” netzwerken können.

      Beginnen Sie sofort!

      Was ich Ihnen dabei an die Hand geben möchte, ist her eine erste Planung: Beginnen Sie am besten sofort mit der Umsetzung eines einzigen Punktes: So kommen Sie in Bewegung. Viel Erfolg dabei!

      Strategie 1: Setzen Sie sich konkrete Ziele

      Bei einer zielorientierten Planung kommen Ihnen Ihre analytischen Fähigkeiten zugute, die viele leise Menschen haben. Doch auch das Streben nach dem Wesentlichen und Ihre Fähigkeit zur Konzentration nutzen Ihnen.

      Werden Sie sich daher klar, welche Ziele Sie mit Ihren Netzwerkaktivitäten verfolgen. Sind es private Ziele (wie zum Beispiel Entlastung, persönliche Entwicklung, gemeinsame Impulse) oder berufliche Ziele (kollegiale Kontakte, Informationsaustausch, Weiterbildung)? Nun können Sie definieren, welche beruflichen oder privaten Netzwerke für Sie interessant sind und wo es sich lohnt, Energie, Zeit und Geld zu investieren.

      Strategie 2: Definieren Sie Ihre Ressourcen

      Als leiser Mensch wissen Sie besonders gut, dass die Ressourcen, die Sie zum Netzwerken brauchen, begrenzt sind. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich in diesem zweiten strategischen Schritt bewusst entscheiden, wozu und in welchem Umfang Sie Zeit, Energie und Geld “ausgeben” wollen.

      Fragen Sie sich also, wie viel Zeit (pro Tag/Woche/Monat) und Geld (zum Beispiel für Mitgliedsbeiträge, Reisekosten, Verpflegung, Teilnahmegebühren) Sie in Ihre privaten bzw. beruflichen Netzwerkaktivitäten investieren wollen. Grundregel: Je wichtiger das Netzwerk, desto mehr Ressourcen sollten Sie einsetzen.

      Strategie 3: Machen Sie Bekannte miteinander bekannt

      Haben Sie Menschen in Ihrem Bekanntenkreis, von denen Sie glauben, dass sie sich etwas zu sagen haben und voneinander profitieren könnten? Dann bringen Sie sie in Verbindung. Kommunizieren Sie über soziale Medien und im Gespräch, wenn einer Ihrer Kontakte etwas Interessantes veröffentlicht oder erreicht hat: sei es ein Buch, ein Interview oder eine Ehrung (wie etwa ein Preis).

      So machen Sie Ihre Bekannten bekannter. Mit positiven Hinweisen auf andere und durch aktive Verbindungsstiftung treten auch Sie positiv in Erscheinung: Sie schaffen für die Beteiligten einen Nutzen und werden selbst sichtbar als jemand, der gerne andere sichtbar macht und ihnen nutzt.

      Strategie 4: Bitten Sie Bekannte darum, Sie mit jemandem bekannt zu machen

      Diese Strategie funktioniert ausgezeichnet auch bei hochrangigen Personen, auf die sehr viele Menschen zugehen und die zu kontakten nicht ganz stressfrei ist. Ein gemeinsamer Bekannter oder eine Bekannte wirkt hier als Vermittler Wunder.

      Sie tragen Ihrerseits zum Gelingen bei, indem Sie sich einen guten Einstieg ins Gespräch überlegen. Halten Sie aber vorher für sich fest, wen Sie vorgestellt bekommen möchten, wer Ihnen diese Person vorstellt und vor allem, was Sie sich davon versprechen.

      Strategie 5: Seien Sie beständig

      Gutes Netzwerken lebt vor allem von Beständigkeit. Dies bedeutet zweierlei:

       Erstens