Simone Janson

Richtig geben statt nehmen


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machen.

      3. Die weichen Erfolgsfaktoren

      Alterozentrierung, Sympathie und Einfühlungsvermögen sind “weiche” Erfolgsfaktoren. Es ist ja auch ein gutes Gefühl, wenn ich weiß, der Partner schenkt mir sein volles Vertrauen. Gleichzeitig profitieren Sie selbst davon, denn ein Lächeln entspannt, baut Stress ab und schüttet wertvolle Glückshormone aus. Alterozentriert handeln lohnt sich!

      Offenheit für die Meinung Ihres Gesprächspartners und Rücksichtnahme auf seine Situation signalisieren Verständnis und Anteilnahme. Ihr Partner fühlt sich bei Ihnen gut aufgehoben und stimmt Ihren Vorschlägen eher zu, als wenn er sich übergangen, nicht gehört und nicht gesehen, an die Wand geredet fühlt.

      4. Erfolgreicher verhandeln

      Doch nicht nur das: Auch bei Verhandlungen kommen Sie mit Alterozentrierung schneller zum Ziel. Glauben Sie nicht? Dann bedenken Sie das:

      Niemand kooperiert oder schließt gerne Verträge mit Menschen, die ausschließlich über ihre Konzepte, Ideen und Vorstellungen reden und Ihre Fragen, Interessen und Bedürfnisse schlichtweg ignorieren.

      5. Herausforderungen besser meistern

      Ihr Vorgesetzter hat Sie gebeten eine Präsentation zu halten. OK, werden Sie denken und lesen noch schnell diese Studien, diesen einen Aufsatz, ah, da gab es noch diesen Artikel in einem Fachmagazin. Vergessen Sie`s.

      Verschwenden sie Ihre Gedanken weniger für den Inhalt, überlegen Sie sich lieber:

       Wie wirke ich auf meine Zuhörer?

       Kommt das, was ich vermitteln möchte bei meinen Zuhörern auch so an?

       Wie kann ich auf deren Bedürfnisse eingehen?

      6. Überzeugen durch alterozentriertes Handeln

      Selbstverständlich müssen die Fakten sitzen, aber die meisten können Sie sowieso im Schlaf. Ihr Chef traut es Ihnen zu, also warum sollten Sie selbst an sich zweifeln? Entscheidend für den Erfolg bei Ihrer Präsentation wird sein, wie gut Sie rüberkommen.

      Durch alterozentriertes Handeln können Sie Ihre Zuhörer von sich überzeugen. Wer anderen das Gefühl gibt, auf deren Wünsche und Gefühle einzugehen, dem hört man gerne zu. Ebenso ist man eher bereit, ihm das zu glauben, was er erzählt. Klingt doch praktisch: Handle alterozentriert und Dir wird automatisch eine höhere Kompetenz zugeschrieben.

      7. Sympathien gewinnen

      Durch alterozentriertes Handeln können Sie in Ihren Verhandlungspartnern Sympathien wecken. Oder finden Sie es nicht auch sympathisch, wenn ihr Gesprächspartner auf ihre Wünsche eingeht und seine ganze Aufmerksamkeit auf Sie richtet.

      Wenn Sie es verstehen, Ihrem Partner richtig zuzuhören, werden Sie freundliche Blicke ernten. Zudem werden Sie in Gesprächssituationen selbstsicherer auftreten und freier reden. Alterozentrierung hilft Ihnen, Herausforderungen besser zu meistern. Sie werden sehen, man wird Ihnen einen Fehler oder einen Stotterer eher verzeihen, als einem eigensinnig handelnden Egoisten.

      8. Gemeinsam ist mehr als die Summe der Einzelteile

      Wenn ich Aufmerksamkeit schenke, Egozentrierung abgebe, Interesse zeige, verliere ich nichts. Kommunikation ist kein Nullsummenspiel: Was der eine gibt, gewinnt der andere und umgekehrt. Im schlimmsten Fall verlieren alle, möglicherweise im Streit, Kampf, Angriff, kriegerischer Auseinandersetzung – bestenfalls gewinnen alle durch ‚Alterozentrierung.

      Zeigen Sie Offenheit für Ihren Kommunikations-Partner,,lassen Sie sich auf Neues ein. Sie werden überrascht sein, welche bisher unentdeckten Fähigkeiten zum Vorschein kommen. Sie werden sehen: Es lohnt sich!

      // Von Anne M. Schüller

      In Sales und Marketing sind Erkenntnisse aus der Hirnforschung längst unerlässlich, um das Interesse und schließlich die “Stimmzettel” der Kunden, also ihr Geld, zu bekommen. Auch für Führungskräfte ist solches Wissen überaus hilfreich, wenn es um das volle Engagement ihrer Mitarbeiter geht.

      Der Stoff, aus dem Gefühle sind

      Verkaufen und Führen, beides ist in erster Linie Emotionsmanagement: Gespür für die Wünsche, die oft unausgesprochenen Bedürfnisse, Gefühle, Sorgen, Ängste, Sehnsüchte, Hoffnungen und Träume der Menschen. Nur: Überall dort, wo der Verstand regiert, ist der Zugang zu den Emotionen recht beschwerlich. Jede Menge Feingefühl ist gefragt, denn wer möchte in seinen wahren Gefühlen schon gerne ertappt oder entlarvt werden?

      Gefühle werden verursacht durch Biochemie und Botenstoffe wie Serotonin, Dopamin, Oxytocin, Cortisol und Adrenalin. Deren Ausschüttung erfolgt zwar über das Gehirn, wir nehmen sie jedoch als körperliche Reaktionen wahr, beispielsweise im Bereich der inneren Organe. Das nennen wir dann Bauchgefühl. Die berühmten ‚Schmetterlinge im Bauch’ sind ein Beispiel dafür.

      Auch wenn wir uns dessen nicht ständig bewusst sind: Wir fühlen immer. Und ein Großteil dieser Gefühle ist öffentlich. Etwa 50 mimische Muskeln spiegeln unser Innenleben wider. Wer diese Sprache lesen kann, dem verraten sie so einiges über unseren ständigen Spannungsbogen zwischen Plus und Minus, Lust und Schmerz, Freude und Traurigkeit, Glück und Angst, Liebe und Hass.

      Gute Gefühle machen das Ja-Sagen leicht

      Wohlbefinden löst sichtbar angenehme Gefühle aus und diese führen wiederum zu positivem Denken und damit zu positiven Entscheidungen. In einem solchen Zustand zu sein, hat weitere Vorteile. Wir werden offener und damit kreativer. Wir werden agiler und schreiten zur Tat. Und wir sehen die Welt ein wenig durch die rosarote Brille – so wie ein Verliebter, der nur die guten Seiten sieht und über kleine Schwächen milde hinweg schaut.

      Jedes Gefühl hat eine bestimmte ‚Temperatur’ und eine bestimmte ‚Lautstärke’. Dies ist je nach Situation und Mensch verschieden, denn jedes Hirn ist anders gebaut. Der eine kann seinem Entzücken lautstark Ausdruck verleihen. Der andere wird seine stille Begeisterung in ein Schatzkästlein packen, das nur ihm gehört. Neue Gefühle erleben wir länger und intensiver, allzu Bekanntes hingegen erzeugt schwache Impulse: Langeweile kommt auf, und das Leben wird öde.

      Die Zeit scheint zu kriechen, wenn wir wollen, dass sie schnell vergeht und sie rast uns davon, wenn wir wünschen, der Moment möge nie zu Ende sein. Die ‚Flüssigkeit des Denkens’, also die gefühlte Zeit, verlangsamt sich bei Angst und Traurigkeit und beschleunigt sich im Zustand des Glücks. Was zunächst ein wenig paradox erscheint, macht natürlich Sinn: In Stresssituationen verlangsamt unser Hirn die Wahrnehmung, versorgt sich also mit Zeit fürs Reagieren. Und in den schnellen Momenten des Hochgenusses soll der ‚Hunger’ nach dem nächsten Kick erhalten werden.

      Unser Gehirn will ein Happy End

      All denen, die unerschütterlich an das Positive glauben, gibt die Gehirnforschung recht. Immer dann, wenn wir etwas gedacht oder getan haben, das aus Sicht des Gehirns eine Belohnung verdient, werden Glückshormone ausgeschüttet. Diese Strategie der Natur hilft uns nicht nur, zu Überleben, sondern kann unsere Lebensqualität bemerkenswert verbessern. So tun Menschen am liebsten das, wofür eine Belohnung in Aussicht steht.

      Ständig sind wir auf der Suche nach guten Gefühlen ist, zuhause genauso wie in der Arbeit. Auch beim Kaufen entscheiden wir uns erst wirklich für oder gegen etwas, wenn wir ‚ein gutes Gefühl’ dabei haben. Wer in positiven Gefühlen badet und gut gestimmt ist, kauft bestimmt. Dem Menschen hingegen, der in schlechter Stimmung ist, dem kann man nichts verkaufen! Innerbetrieblich, etwas beim ‘Verkaufen’ von Ideen, gilt das genauso