Simone Janson

Weg mit dem Stress


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gehen viele Angebote auch relativ zügig aus.

      Stellen Sie sich jetzt bitte vor, wie Ihr Stress-Level bei diesem Essen wohl aussehen würde?! Genau, ab jetzt wird es unangenehm. Die Ruhe ist dahin! Stress regiert, weil die Ressourcen nun knapp werden. Am nächsten Tag kommen morgens noch weitere einhundertfünfzig Gäste mit einer Fähre auf die Insel. Auf dem Rückweg sollte die Fähre eigentlich dafür einhundertfünfzig Gäste wieder mitnehmen.

      Wenn der Stresslevel steigt…

      Aber nach der Ankunft der Fähre zieht plötzlich ein tropischer Strom auf. Als Ergebnis finden Sie sich beim nächsten Abendbuffet mit sensationellen sechshundert Gästen in einem Restaurant für zweihundert Personen wieder.

      Sie können sich vorstellen, mit welchem Stress-Level und welcher Laune Sie nun versuchen, von den etwas schnell ausgehenden Essensvorräten noch etwas zu bekommen. Und wenn wir uns jetzt vorstellen, dass dieser Zustand noch über längere Zeit aufrechterhalten wird, wird aus einem ursprünglichen Urlaubsparadies ein wahrliches Horrorszenario.

      Unsere Herausforderung für die Zukunft

      Genauso verhält es sich mit der Menschheit. In der Steinzeit lebten gerade einmal fünf Millionen Menschen auf dem gesamten Planeten. Das entspricht der heutigen Bevölkerung der Stadt Berlin. Im Kalenderjahr 0, sprich der Geburtsstunde Christi, lebten auf der Erde weniger als 200 Millionen Menschen.

      Im Jahre 1650 n. Chr. lag die Weltbevölkerung dann bei 500 Millionen Menschen. 1,6 Milliarden Menschen lebten dann bereits im Jahr 1900 n. Chr. auf der Erde. 1950 sind es dann 2,5 Milliarden, 1970 3,7 Milliarden und heute im Jahre 2013 über 7 Milliarden Menschen, die alle an den Ressourcen der Erde saugen.

      Immer cool bleiben ist das falsche Ziel

      Dementsprechend finden wir immer mehr und mehr die Situation vor, die man mit dem völlig überfüllten Buffet auf der einsamen Insel vergleichen kann. Die Herausforderung für uns in Zukunft ist es, deswegen auch in derartig angespannten Situationen die Gelassenheit bewahren zu lernen.

      Den negativen Stress versetzen uns dementsprechend entweder unsere alten Lernerfahrungen oder Dinge, die sich unserer Kontrolle entziehen. Es werden immer wieder Situationen oder Personen auftauchen, die unsere Gelassenheit auf die Probe stellen.

      Anti-Stress-Techniken helfen nur zum Teil

      Die Kunst ist es dabei nie, nicht in Stress zu geraten. Die Kunst ist es vielmehr, die eigene Wahrnehmung immer mehr zu schärfen, wenn wir unseren Punkt der Gelassenheit verlassen. Denn jetzt beginnt die eigentliche Meisterschaft. Unsere Aufgabe ist es jetzt, uns trotz Aufregung bestmöglich in Gelassenheit zu üben.

      Sei Sie sich dabei stets bewusst, dass es keine Technik auf dieser Welt gibt, die Sie von totaler Aufregung innerhalb kürzester Zeit in tiefe Ruhe versetzt. Das Einzige, was wir machen können, ist, uns durch diverse Techniken immer ein wenig zu beruhigen.

      Schritt für Schritt zu weniger Stress

      So kann es im akuten Stressfall gelingen, von 100 Prozent Erregung auf 70 Prozent Erregung herunterzufahren. Dadurch wiederum aktivieren wir wieder einen größeren Teil unseres Ich-1 und können möglicherweise eine etwas andere Verhaltensstrategie für die Situation wählen. Wir erzielen so zwei Erfolge.

      Zum einen werden wir durch ein etwas überlegteres Vorgehen in vielen Fällen bessere Resultate erhalten. Zum anderen aber lernen unsere Nervenzellen auf der Ebene von Ich-2, diese Auslösesituation beim nächsten Mal ein kleines bisschen weniger kritisch einzuschätzen und dementsprechend eine etwas geringere Stressreaktion zu starten.

       Text stammt aus: Gelassen gewinnen: Ab jetzt reitest du den Affen! (2014) von Prof. Dr. Martin Christian Morgenstern, erschienen bei BusinessVillage Verlag, Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags.

      Produktivitätsfalle Internet: Online-Zeit ist verlorene Zeit

      // Von Martin Geiger

      Ein befreundeter Inhaber einer größeren Steuerberaterkanzlei ist quasi rund um die Uhr online. Das Schöne ist: Man kann sich nahezu jederzeit mit ihm zum Tennis verabreden, denn via Facebook-Chat erreicht ihn jede Nachricht quasi unmittelbar. Seine Social-Media-Kompetenz wird auch von der Branche als besonders innovativ gelobt.

      Wie viele neue Kunden gewinnen Sie durch Facebook?

      Schließlich kann er kann sich unter dem Überbegriff “Beziehungspflege” mit bestehenden Mandanten vernetzen. Aber gewinnt er als Steuerberater neue Mandanten auf Facebook? Nein. Denn viele soziale Netzwerke, allen voran Facebook, sind in allererster Linie eine Community von Gewinnspielinteressenten und Ablenkungssüchtigen, die jedoch auf diesem Weg kaum Geld im Netz ausgeben.

      Natürlich dürfen auch Sie eine Fanpage für Ihr Unternehmen unterhalten und selbstverständlich kann dies zu Imagezwecken sinnvoll sein. Aber Hand aufs Herz: Inwiefern dient die Beschäftigung damit in Ihrem Fall in allererster Linie Ihrer eigenen Ablenkung?

      Kostenloser Content? Gerne

      Was die geschäftliche Relevanz betrifft, kommt erschwerend hinzu, dass von Facebook zuletzt sogar die Reichweite der Fanpages willkürlich beschnitten wurde. Jetzt muss ein Unternehmer also per Anzeige dafür bezahlen, dass diejenigen, denen seine Seite gefällt, seine Meldungen überhaupt sehen. Und wie messen Sie den Return-on-Invest für Ihre Credibility?

      Ich unterstelle einmal, dass sich niemand am Ende seines Lebens wünschen wird: “Hätte ich nur mehr Zeit auf Facebook verbracht!” Solange Sie kein Filmstar sind, ist das Posten irrelevanter Statusmeldungen kein Gradmesser für gesellschaftliche Bedeutung, ist die Pflege virtueller Freundschaften keine Ausrede für die Vernachlässigung realer Beziehungen und steht die Häufigkeit der Klicks auf “Gefällt mir” nicht in unmittelbarer Relation zum Empfinden echter Lebensfreude. Im Gegenteil!

      Produktivitätsgrab XING

      Ein mindestens ebenso großes Produktivitätsgrab ist XING. Entweder befinden sich darin Nutzer, die den ganzen Tag nichts anderes zu tun haben, als ihren Status zu aktualisieren, Beiträge in Foren zu verfassen (was zugegebenermaßen auch eine wirksame Vermarktungsstrategie sein kann) und Mails zu schreiben.

      Oder es befindet sich darin ein Kundenkreis, den man zwar auf diversen Netzwerkveranstaltungen antrifft, der darüber hinaus jedoch meist nicht allzu erfolgreich agiert. Kein Wunder: Wenn diese Leute ihre eigene Zeit gering schätzen, können sie natürlich auch keine nennenswerten Erträge aus ihrer Zeitverwendung erzielen. Tun Sie das nicht!

      Warum Bloggen sinnvoller ist

      Etwas besser verhält es sich mit Weblogs. Dort kann regelmäßiger Content durchaus den eigenen Expertenstatus ausbauen, das Suchmaschinen-Ranking verbessern und somit Besucher auf die eigene Website bringen.

      Aber Achtung: Die Rede ist hier vom Betreiben eines eigenen Weblogs, nicht vom stundenlangen Herumsurfen in der Blogsphäre unter dem Deckmantel der Recherche. Zugegeben: Ohne Facebook, Xing und Co. scheint es, nach dem Motto “Wer nicht drin ist, ist out”, heute kaum noch zu gehen.

      Suchen Sie einen geeigneten Mitarbeiter

      Vielleicht ist dies alles ja Ihrem Geschäft zuträglich? Dann sollten Sie jemanden dafür einstellen. Denn in diesem Fall stellt sich nicht die Frage: Soll ich oder soll ich nicht? Sondern: Übertrage ich diese Aufgaben wie in jedem größeren Unternehmen nicht besser jemand anderem? Unternehmen, die so vielversprechende Bezeichnungen wie “Social-Media-Management” tragen, gibt es viele.

      Dort sind Leute aktiv, die ohnehin den ganzen Tag im Netz verbringen und so aus ihrem