konnte allerdings nur an die Besucher des Festivals verkauft werden. Wenn sie während ihrer Auktion nicht gekauft wurde, musste sie ein ganzes Jahr warten, bis die Pferdefans wiederkamen. Und ein Jahr lang auf einem ganzen Haufen teurer Objekte sitzen zu bleiben, war alles andere als ideal.
Während Lacey ihre Optionen abwog, konnte sie die murmelnden Stimmen des Kunsthändlers und seines Kunden im Nebenraum hören. Die Stimme des Kunden kam ihr irgendwie bekannt vor, dann traf Lacey die Erkenntnis.
„Moment mal …“, murmelte sie, ging zur Tür und spähte hinaus.
Sie hatte recht. Es war Colin.
KAPITEL SIEBEN
Was hatte er hier zu suchen, fragte sich Lacey. War er ihr etwa gefolgt? Wie sonst hätte er nach Weymouth kommen sollen, in denselben dubiosen Kunstladen im Nebengebäude einer Kirche, am Ende einer ruhigen, von Kirschbäumen gesäumten Straße?
Ihr war nicht aufgefallen, dass er hinter ihr gefahren war, aber das bedeutete nicht, dass er ihr nicht gefolgt war; sie war so mit durchgeweichten Sandwiches und der schönen Landschaft beschäftigt gewesen, dass sie wahrscheinlich gar nicht bemerkt hätte, wenn er ihr gefolgt wäre. Der Gedanke daran ließ sie erschaudern.
Chester bellte aufgeregt, als er das vertraute Gesicht erkannte, und ließ sie auffliegen. Seine Krallen klackten auf den Dielenbrettern, als er auf Colin zulief, um ihn zu begrüßen.
Colin blickte auf. „Na, wenn das nicht Chester ist“, sagte er und kraulte dem Hund die Ohren. Dann huschte sein Blick zu Lacey, die sich halb hinter der Wand versteckte, und seine Augen strahlten erfreut. „Lacey. Was für ein Zufall.“
Lacey trat um die Wand herum, verschränkte die Arme und nahm eine abwehrende, misstrauische Haltung ein. „Was machen Sie denn hier?“
Colin schien ihren leicht unfreundlichen Tonfall gar nicht zu bemerken. „Bei Sawyer’s hat jemand gesagt, dass hier eine Skulptur von Isidore Bonheur zum Verkauf steht. Ich bin hergekommen, um sie mir anzusehen.“
Der Verkäufer meldete sich zu Wort: „Ich habe dem Herrn gerade mitgeteilt, dass die Skulptur schon für Sie reserviert ist. Aber wie es scheint, kennen Sie sich bereits?“
„Wir sind alte Freunde“, witzelte Colin. „Wir kennen uns schon sehr lange.“
„Wir sind flüchtige Bekannte“, korrigierte Lacey. Sie wandte ihren Blick von Colin ab und blickte wieder den Ladenbesitzer an. „Ich habe mich entschieden. Ich nehme die Statue.“
Der Verkäufer hob überrascht die Augenbrauen. Chester legte den Kopf schief und stieß einen verwirrten Laut aus.
Lacey wusste, dass sie unüberlegt handelte, aber irgendetwas an Colins Anwesenheit veranlasste sie dazu, so schnell wie möglich von hier verschwinden zu wollen. Sie traute ihm nicht. Es kam ihr so vor, als ob er etwas im Schilde führen würde.
„Wunderbar“, sagte der Kunsthändler, der von der Spannung nichts mitzubekommen schien. „Ich werde sie sofort für Sie einpacken.“
Mit einem triumphierenden Gesichtsausdruck eilte er davon und ließ Lacey mit Colin allein.
„Sie sind mir zuvorgekommen“, sagte Colin und lächelte sie freundlich an. „Schon wieder.“
Er war genauso zuvorkommend wie im Auktionshaus, aber Lacey konnte das unbehagliche Gefühl einfach nicht abschütteln.
„Heute ist wohl einfach nicht Ihr Tag“, sagte sie etwas steif. „Also, wo wollen Sie als Nächstes hin? Anscheinend sind wir hinter den gleichen Schätzen her.“
Sie dachte, wenn sie wüsste, wohin er als Nächstes gehen würde, dann aber am selben Ort auftauchen würde wie sie, wüsste sie, dass er ihr folgte. So könnte sie ihm auf die Schliche kommen, wenn er tatsächlich ein Spiel spielte.
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