target="_blank" rel="nofollow" href="#ulink_a838bef8-5ca2-5b4e-abaf-8ff10a513398">54 Siehe zum Beispiel: https://www.sohu.com/a/371423483_161795, Sohu, 8. 2. 2020
55 Siehe: https://www.scmp.com/news/china/society/article/3051858/china-sends-top-investigators-after-coronavirus-erupts-jails, South China Morning Post, 21. 2. 2020
56 Siehe: https://www.reuters.com/article/us-china-health/death-of-doctor-who-sounded-coronavirus-alarm-sparks-anger-at-government-idUSKBN20003J, Reuters, 8. 2. 2020
57 Siehe: https://www.scmp.com/news/china/society/article/3049489/coronavirus-outpouring-grief-and-anger-after-death-whistle, South China Morning Post, 7. 2. 2020
58 In einem Podcast-Interview zitiert Au Loong Yu Freunde vom chinesischen Festland mit der Aussage, dass die Regierung von Wuhan durch die Epidemie gelähmt sei. Sie meint, die Krise zerreiße nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die bürokratische Maschinerie der KPCh. Mit der Verbreitung des Virus werde das zu einer Krise lokaler Regierungen im ganzen Land. Siehe: https://www.thedigradio.com/podcast/hong-kong-with-au-loong-yu/
59 Zum Video: http://chuangcn.org/wp-content/uploads/2020/02/mWNsHYC_K9XbuCHU.mp4?_=1. Das Video ist authentisch, aber gerade Hongkong ist eine Hochburg von Rassismus und Verschwörungstheorien über Festlandchina und die KPCh. Deswegen muss man den Wahrheitsgehalt von Informationen, die aus Hongkong in den sozialen Medien über das Virus verbreitet werden, sorgfältig überprüfen.
60 Siehe hierzu: https://thenextrecession.wordpress.com/2019/01/15/from-amber-to-red/
61 Siehe: https://markets.businessinsider.com/news/stocks/us-pmi-fell-first-time-since-2013-coronavirus-outbreak-business-2020-2-1028928165, Business Insider, 21. 2. 2020
62 Siehe hierzu: https://www.lexology.com/library/detail.aspx?g=a767be05-a4a3-425f-bbdc-00f2ab2f2c5e
63 Siehe: https://fortune.com/2020/02/19/coronavirus-china-workers-businesses-pay-wages/, Fortune, 19. 2. 2020
64 Siehe hierzu: https://www.reuters.com/article/us-china-health-foxconn/foxconn-says-cautiously-resuming-china-output-warns-coronavirus-will-hit-revenue-idUSKBN20E0KB?feedType=RSS&feedName=technologyNews&utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+reuters%2FtechnologyNews+%28Reuters+Technology+News%29, Reuters, 20. 2. 2020
65 Siehe: http://chuangcn.org/journal/two/an-adequate-state/
Andrej Hunko
WHO – Wer bestimmt, was gesund ist?
Bis zur überwiegend eindimensionalen Berichterstattung im Zuge des Corona-Lockdowns ab Mitte März 2020 konnte man in deutschsprachigen Medien durchaus viel Kritisches zur UNO-Weltgesundheitsorganisation (WHO) lesen. So wurde etwa ihre wachsende Abhängigkeit von privaten Geldgebern ungewohnt offen problematisiert.66 Ein Deutschlandfunk-Beitrag67 vom Juli 2018 trug beispielsweise den Titel »Unabhängigkeit der Weltgesundheitsorganisation gefährdet – Was gesund ist, bestimmt Bill Gates«. Als jedoch eben dieses Thema zunehmend bei Corona-Protesten prominent wurde, drehte sich der Wind. Am 7. Mai 2020, kurz vor dem Höhepunkt der ersten Welle der Proteste in Deutschland, wurde der Titel nachträglich in »Das Dilemma der WHO« »präzisiert«.
Als ich selbst eine Woche später auf einer kritischen Kundgebung in Aachen über die zunehmende Abhängigkeit der WHO von privaten Geldgebern und ihren Interessen sprach68, wurde mir vorgeworfen, ich habe »Stichworte genannt, die an viele Verschwörungstheorien anknüpfen«.69 Der politische Kampfbegriff »Verschwörungstheoretiker« dient einmal mehr dazu, Kritiken pauschal abzutöten, die noch vor wenigen Monaten selbstverständlicher und akzeptierter Teil der öffentlichen Debatte waren. Vor dem Hintergrund der wohl größten gesundheitspolitischen Diskussion in der Menschheitsgeschichte ist ein kritischer Blick auf die WHO heute allerdings wichtiger denn je. Das bedeutet nicht, teils abstrusen Theorien über das Ausmaß der Macht von Personen wie Bill Gates das Wort zu reden. Aber weil gerade einmal die »Falschen« durchaus richtige Aspekte der Kritik mit aufgreifen, wäre es fatal, diese nicht weiter zu thematisieren.
Zivilisatorische Errungenschaft
Um es gleich vorweg zu sagen: Ich halte die 1948 parallel zu den Vereinten Nationen gegründete Weltgesundheitsorganisation für eine der größten zivilisatorischen Errungenschaften. Ihr erklärter Zweck liegt darin, allen Völkern zur Erreichung des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu verhelfen. In der wegweisenden Erklärung von Alma-Ata aus dem Jahr 1978 definierten die Mitgliedsstaaten Gesundheit als »Zustand von vollständigem physischen, geistigen und sozialen Wohlbefinden, der sich nicht nur durch die Abwesenheit von Krankheit oder Behinderung auszeichnet«. Dabei wurden auch soziale und ökonomische Aspekte betont, die Voraussetzung für das Erreichen dieses Ziels sind. Jeder human denkende Mensch wird ein solches Ziel unterstützen.
Als größte Leistung der WHO gilt zu Recht die Ausrottung der Pocken durch eine weltweit koordinierte Impfkampagne. In Europa starben noch im 19. Jahrhundert ca. 400.000 Menschen jährlich an dieser Virus-Erkrankung, ein Drittel der Überlebenden erblindete. Schon 1958 von der damaligen sowjetischen Delegation eingebracht, startete die WHO schließlich 1967 das weltweite Anti-Pocken-Programm. 1980 konnten die Pocken für ausgerottet erklärt werden. Auch die Poliomyelitis (Kinderlähmung) wurde durch die 1987 gestartete Kampagne der WHO weitgehend eliminiert und tritt nur noch in drei Ländern auf – Afghanistan, Pakistan und Nigeria.
Aber auch in diesem seuchenpolitisch »goldenen Zeitalter« der WHO gab es kritikwürdige Vorgänge: So verabschiedete die WHO 1959 eine Resolution, die sie in Fragen der Radioaktivität an die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bindet – eine Behörde, die sich der Förderung der zivilen Atomenergie verschrieben hat. Entsprechend geschönt und verharmlosend waren in der Folge die Stellungnahmen der WHO zu den gesundheitlichen Auswirkungen etwa der Reaktorkatastrophen in Tschernobyl oder Fukushima. Bis heute ist diese Resolution in Kraft.
Zeitalter des Neoliberalismus
Seit dem weltweiten Siegeszug des Neoliberalismus in