Sie über die Heiligkeit Gottes.61 Den heiligen Gott zu lieben, wird Sie unendlich viel demütiger und glücklicher machen.
Gebet: Herr, du bist so heilig, dass in deiner Gegenwart Männer wie Jesaja und Mose erzitterten. Aber durch Jesus bist du mein heiliger Vater geworden (Johannes 17,11). Nichts verändert mich so sehr wie das direkte Nachdenken über deine Heiligkeit und der Hass auf alles, was Sünde ist. Gib mir dazu durch deinen Geist die innere Kraft. Amen.
Gottes Ordnung
25. Februar
Der HERR hat mit Weisheit das Fundament der Erde gelegt und den Himmel mit Verstand ausgespannt. Durch seine Erkenntnis brachen unterirdische Quellen hervor, und aus den Wolken träufelte der Regen. (3,19-20)
So wie die Dinge sind. Gott hat die Welt mit seinem Wort und seiner Weisheit erschaffen (1. Februar), und wir sollten unser tägliches Leben an diesem Wort und dieser Weisheit orientieren. Warum? Weil „die einzige Weisheit, durch die wir mit den Dingen des Alltags so umgehen können, wie es ihrem Wesen entspricht, die Weisheit ist, durch die Gott sie erschaffen und geordnet hat.“62 Die gleiche Weisheit, die in Gottes Wort zu mir spricht, war die Grundlage zur Erschaffung der Welt.
Es gibt also ein „Gegebensein“ der Dinge – physisch, sozial, ethisch und geistlich –, das in die Schöpfung eingebaut ist. Wie weiter oben (7. Januar) ausgeführt, können wir unseren Körper nicht beliebig behandeln, ohne dass das Folgen hat. Wir können unsere Mitmenschen nicht beliebig behandeln, wenn wir gute Freunde und eine stabile Familie haben wollen. Wir können nicht als Erzegoisten leben und erwarten, dass unsere Beziehungen intakt bleiben. Und es gibt auch eine geistliche Ordnung. Wenn wir versuchen, unser Leben auf etwas anderes als auf Gott auszurichten, bekommen wir eine labile Identität und psychische Probleme. Es ist das Wesen der Weisheit, diese göttliche Ordnung zu erkennen und mein Leben auf sie auszurichten.
In welchen der oben genannten Bereiche verstoßen Sie womöglich gerade gegen Gottes Schöpfungsordnungen?
Gebet: Vater, wenn ich versucht bin, etwas Unrechtes zu tun, tue ich gerne so, als ob ich damit durchkommen werde. Aber am Ende holt die Sünde jeden ein. Brenne diese Wahrheit in mein Herz hinein, damit ich nicht gegen dich sündige. Amen.
26. Februar
Mein Sohn, vergiss meine Weisung nicht, bewahre meine Gebote im Gedächtnis. Dann werden dir erfüllte Tage und viele Lebensjahre geschenkt, und es wird dir gutgehen … Der HERR verabscheut alle Hochmütigen. Verlasst euch darauf: Keiner von ihnen kommt ungestraft davon … Ihre Gewalttätigkeit reißt die Gottlosen mit ins Verderben, denn sie wollen sich nicht an das Recht halten. (3,1-2; 16,5; 21,7)
Vergeltung. In der Bedienungsanleitung (vgl. 1. Februar) Ihres Autos steht, wann ein Ölwechsel fällig ist und welchen Kraftstoff Sie tanken müssen. Wer die Bedienungsanleitung (die von den Konstrukteuren des Wagens verfasst ist) ignoriert und dem Auto Dinge zumutet, für die es nicht gebaut ist, darf sich über nichts wundern. Da muss niemand kommen und uns ein Bußgeld aufbrummen. Die Strafe kommt von alleine: Wir ruinieren unser Auto.
Durch die Schöpfung ist in die Welt ein Prinzip der „natürlichen Vergeltung“ eingebaut. Wer richtig lebt, wird belohnt (3,1-2), wer Böses tut, bestraft (16,5). Man beachte, dass hier nicht steht, wie das genau geschehen wird. 21,7 lässt auf einen natürlichen Bumerangeffekt des Bösen schließen, aber 16,5 deutet an, dass letztlich hinter allem Gott steht. Kurz: Unsere Taten tragen ihre Folgen in sich selber.63 Was wir säen, werden wir ernten (Galater 6,7; 4. Mose 32,23). Verhaltensweisen, die Gottes Wort verletzen, verletzen auch die Art, wie er uns erschaffen hat, und damit schädigen wir uns selber. Richtig zu leben dagegen heißt, der Art, wie Gott uns erschaffen hat, Ehre zu machen. Und das bringt Segen (vgl. 27. Februar).
Wann haben Sie das letzte Mal das geerntet, was Sie gesät hatten?
Gebet: Herr, meine Kultur trichtert mir ein, dass ich selber entscheiden kann, wer oder was ich bin, doch dein Wort und die Erfahrung zeigen mir, dass das nicht stimmt. Mein Körper, meine Talente, mein Platz in der Welt, sie alle setzen mir Grenzen und sind Berufungen von dir. Hilf mir, die Person zu werden, als die du mich erschaffen hast. Amen.
27. Februar
Wer guten Rat beachtet, dem wird Gutes widerfahren, glücklich zu preisen ist, wer dem HERRN vertraut! (16,20)
Gesegnet. Die Bibel ist voll von Segensverheißungen. Das hebräische Wort für „Segen“ (oder „Glück“) bedeutet viel mehr, als dass man sich glücklich fühlt. Es bedeutet Wohlergehen auf vielen Ebenen. In 1. Mose 3 sehen wir, wie der Sündenfall uns in eine Lage gebracht hat, in der wir uns im Widerstreit mit Gott, mit uns selber, unseren Mitmenschen, ja sogar der Natur befinden.64 Wir sind aus der Schöpfungsordnung in all ihren Dimensionen herausgefallen, und so ist der normale Zustand des Menschen einer der inneren Leere, der Angst und der Identitätskrisen, der Konflikte zwischen Nationen, Klassen und Rassen und der Zerstörung unserer Umwelt.
Gesegnet bzw. glücklich sein bedeutet, dass wir auf jedem dieser Gebiete eine nicht vollständige, aber spürbare Heilung erfahren, weil Gott unsere Herzen und unser Verhalten gleichsam repariert. Geistlich werden wir mit Gott versöhnt und kommen ihm näher. Psychologisch erkennen wir uns selbst, und unser Fühlen und Handeln kommt zunehmend unter die Herrschaft des Heiligen Geistes. Unsere Beziehungen werden tiefer, weil jetzt die Dimension des gemeinsamen Glaubens hinzukommt. In unserem sozialen Verhalten beginnen wir, unserem Nächsten und unserer Gesellschaft zu dienen, und wir werden frei von politischen Ideologien. Erlösung ist mehr als Vergebung der Sünden und Zugang zum Himmel; sie bedeutet die Heilung meines Lebens – langsam, aber sicher und in all seinen Bereichen.
Danken Sie Gott für den Bereich in Ihrem Leben, in welchem er Sie in der letzten Zeit besonders gesegnet hat.
Gebet: Herr, wir Christen reden so leicht von „Segnungen“. Wenn ich über die biblische Verheißung nachdenke, bekomme ich einen richtigen Hunger auf ein gesegnetes Leben. Aber lass mich nie vergessen: „Glücklich zu preisen sind die, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten“ (Matthäus 5,6). Amen.
28. Februar
Der HERR lässt den Hunger eines Menschen, der nach ihm fragt, nicht ungestillt, aber die Gier der Gottlosen weist er ab. Wer schlecht und langsam arbeitet, wird arm, fleißiges Arbeiten dagegen macht reich. (10,3-4)
Verschiedene Ebenen. Es gibt eine Ordnung in der Schöpfung, und es gehört zum Leben dazu, dass unser Verhalten Folgen hat. Aber führt gutes bzw. böses Verhalten immer zu entsprechenden Folgen? Die meisten würden antworten: „Oft, aber nicht immer.“ Was machen wir dann mit Aussagen wie denen in 10,3-4? Derek Kidner behauptet, dass sie auf vier Ebenen wahr sind – der „logischen“, der „fügungsmäßigen“, der „geistlichen“ und der „ewigen“ Ebene.65
Erstens „strapaziert die Sünde das Leben auf eine Art, die nur zum Kollaps führen kann.“ Ein egoistischer Lebensstil kann sich toll anfühlen, aber fordert seinen gesundheitlichen, beziehungsmäßigen und seelischen Tribut. Zweitens: „Gott hat uns immer an der Leine, egal wie lang er sie lässt.“ Er ließ Schlimmes in Josefs Leben zu, aber es hatte alles seinen Sinn (1. Mose 50,20). Drittens: „Egal, was ihr Status in der Welt ist, die Gerechten sind die wahrhaft Reichen.“ Selbst im Leiden sind Christen vor Gott gerecht gesprochen und seine Kinder, sie haben den Heiligen Geist und ihre garantierte Wohnung in der neuen Schöpfung. Und viertens „wird in der neuen Welt völlige Gerechtigkeit herrschen“.66
Gibt es etwas, das Sie richtig gemacht haben, das aber menschlich gesprochen unbelohnt geblieben ist? Wie hilft Ihnen das, was Sie gerade gelesen haben, damit umzugehen?