G.M. Berrow

My Little Pony - Lyra und Bon Bon – und die Stuten von S.M.I.L.E.


Скачать книгу

      

      G. M. Berrow

      Lyra und Bon Bon – und die Stuten von S.M.I.L.E.

      Saga

      Lyra und Bon Bon – und die Stuten von S.M.I.L.E. übersetzt aus dem Englischen von Sarah Stonso

       nach

       Lyra and Bon Bon and the Mares of Smile

       HASBRO und das Logo MY LITTLE PONY sowie alle dazugehörenden Charaktere sind Markenzeichen von Hasbro und werden mit Zustimmung verwendet. © 2019 Hasbro. Alle Rechte vorbehalten.

       ISBN: 9788726220896

      1. E-Book-Ausgabe, 2019

      Format: EPUB 3.0

      Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von SAGA Egmont gestattet.

      www.sagaegmont.com

      SAGA www.saga-books.com

      – a part of Egmont www.egmont.com

      Für alle Pony-Fans – ihr steht nicht nur im Hintergrund.

      Kapitel 1 Herzen und Hufe

      „Danke, dass du mich auf die Party begleitet hast, Bon Bon“, sagte Lyra und folgte ihrer besten Freundin in das kleine Landhaus. Lyra, ein mintgrünes Einhorn, lächelte sanft.

      „Gern geschehen, ehrlich“, antwortete Bon Bon abgelenkt. Sie trabte durch den Raum, schaute unter Möbelstücke und öffnete Schränke.

      „Halt.“ Lyra legte ihren Huf auf Bon Bons Schulter und schaute sie an. „Es hat mir viel bedeutet. Ich weiß, wie sehr du solche gesellschaftlichen Veranstaltungen verabscheust, selbst wenn sie von Pinkie Pie, der besten Partyplanerin Ponyvilles, veranstaltet werden.“

      Lyra dachte an die Party und blätterte in ihrem Kopf die Schnappschüsse der lustigen „Herz-und Huf-Tag“-Aktivitäten durch. Es hatte Karten, Lieder, herzförmiges Konfetti und Schokolade gegeben, so weit das Auge reichte. Sie hatten ein Spiel gespielt, bei dem die Ponys die neuen Pralinenfüllungen erraten mussten, die Pinkie Pie extra für die Party kreiert hatte. Bon Bon hatte gewonnen, weil sie „Karamell-Marshmallow-Streusel“ erraten hatte, doch es war ihr wohl peinlich gewesen, denn gleich danach hatte sie die Party verlassen wollen.

      „Die Party war nett, aber ich mag Smalltalk einfach nicht so gern wie du, Lyra.“ Bon Bon seufzte tief und ließ das Doppelschloss der Tür einrasten. Ihr Blick kontrollierte das Vorderfenster. Der Vorhang war zur Seite geschoben und das Tageslicht schien durch den schmalen Spalt ins Haus. Sie unterdrückte den Drang, hinüberzugaloppieren und ihn sofort zu schließen. Lyra bevorzugte ein helles Haus, wenn sie zu Besuch war. „Ich bin wohl das Produkt meiner Vergangenheit. Persönliche Details sind nicht erlaubt.“

      Lyra kicherte. „Du meinst wohl, deiner geheimen Vergangenheit als eine der besten monsterbekämpfenden Geheimagentinnen von Equestria?“

      „Sch!“, fuhr Bon Bon sie an und sah sich im kleinen, leeren Zimmer um. „Es ist vielleicht verwanzt“, fuhr Bon Bon sie an. „Irgendein Pony hört immer mit.“

      „Entschuldige, das hatte ich ganz vergessen.“ Lyra verdrehte die Augen. „Aber du bist ein bisschen paranoid. Außerdem liegt diese geheime Sache mit den Monstern längst hinter dir!“

      „Wo?“ Bon Bon schwang herum.

      Lyra verdrehte erneut die Augen. „Können wir jetzt einfach mit unserer eigenen ‚Herz-und Huf-Tag’-Tradition fortfahren?“

      „Heißer ‚Herz und Huf’-Eiskakao? Natürlich. Ja, eine gute Idee.“ Die zwei Ponys trotteten in die Küche. Vielleicht hatte Lyra recht, dachte Bon Bon. Sie musste sich wirklich beruhigen. Kein Pony (oder Monster) war hinter ihr her. In Ponyville war sie sicher, lebte ihr einfaches Leben und konnte ihrer besten Freundin in Ruhe dabei zusehen, wie sie eine leckere Köstlichkeit zubereitete.

      Bon Bon ließ sich plumpsend am Esstisch nieder und atmete tief durch. Verhalt dich normal, sagte sie sich. Das hast du auch, bevor Lyra die Wahrheit erfahren hat. „Ich bin erstaunt, dass du heute noch mehr Kakao haben möchtest!“

      „So etwas wie zu viel Kakao gibt es nicht.“ Lyra öffnete den Eisschrank und begann, die Getränke zuzubereiten.

      „Ich bin so froh, dass du mir gezeigt hast, wie man sie macht. Woher hast du das Rezept?“ fragte Lyra. Sie goss den Schokoladensirup mithilfe ihrer Magie in die Rührschüssel. „Ich vergesse es immer!“

      „Genau genommen bei der Firma.“ Bon Bon grinste, als sie sich an den Tag erinnerte. „Die Gang und ich hatten mit kryogenischem Einfrieren experimentiert, als ein Pony aus Versehen den Schokoladentopf in der Ecke getroffen hat. So wurde das köstlichste Getränk aller Zeiten erfunden.“ Bon Bon lachte. „Wir haben versucht, es nachzumachen, aber nur die Einhörner im Team haben es geschafft. Also haben wir uns diese Version ausgedacht, für die kein Gefrierzauber nötig ist. Nur Eis und ein guter Mixer.“

      „Du hast erzählt, du hättest es in der Uni gelernt!“, zog Lyra sie auf. Sie schüttelte das Eis und die Schokolade im Mixer. Er klapperte laut.

      „Ich schwöre dir, Bon Bon. Es ist, als würde ich dich noch einmal ganz neu kennenlernen …“

      Bon Bon blickte hinunter auf ihre Hufe. Arme Lyra.

      „Was irgendwie wunderbar ist“, fügte Lyra zwinkernd hinzu.

      Bon Bon seufzte erleichtert. „Ich habe so ein Glück, ein Pony in meinem Leben zu haben, das so verständnisvoll ist wie du, Lyra. Selbst nach all den Lügen.“

      „Na ja, ich hoffe, das ändert sich nie!“, antwortete Lyra und reichte ihrer Freundin eine kalte Tasse mit heißem Kakao. Die zwei Ponys hielten ihre Tassen in die Höhe.

      „Darauf, für immer beste Freundinnen zu sein!“, jubelten sie einstimmig.

      Kaum hatten sie mit ihren Tassen angestoßen, erschütterte ein lautes Klopfen die Tür . Klopf, klopf, klopf! Die Erschütterung warf die Tür fast aus ihren Angeln. Klopf, klopf, klopf! Fragend hob Lyra eine Augenbraue. „Ich gehe aufmachen …“

      „Nein!“, zischte Bon Bon. Das Klopfen kannte sie. „Was immer du auch tust, bleib in deinem Versteck.“

      Kapitel 2 Einsatzkommando

      Bon Bon sprang grazil auf ihre Hufe und ihre pink-blaue Mähne wellte sich um ihr Gesicht. Sie warf Lyra einen ernsten Blick zu. Sei leise.

      Klopf, klopf, klopf! Das hartnäckige Klopfen hatte nicht aufgehört. Nach Bon Bons Berechnungen hatte sie noch weniger als eine Minute, bis ihr kleines Haus ohne Tür sein würde. Sie kroch aus der Küche hinaus und über den Boden des Wohnzimmers. Lautlos rutschte sie hinüber zum Vorderfenster und zog den winzigen Hufspiegel heraus, den sie immer in ihrer Mähne versteckt hatte.

      Bon Bon verlagerte ihr Körpergewicht gegen die Wand, duckte sich und hob langsam den Spiegel in die Luft, um zu sehen, wer der Besucher war. Die Chancen lagen bei 0,09 Prozent, dass ihr Instinkt sie getäuscht hatte. Das ließ genug Spielraum für Fehler, sodass sie besonders vorsichtig war.

      Als sie das zornige Gesicht des Einhornhengstes sah, hatte Bon Bon das Gefühl, jemand hätte ihr den Atem geraubt. Obwohl ihr Kopf es erwartet hatte, war sie emotional nicht darauf vorbereitet, ihn wiederzusehen. Es war Agent Furlong, Bon Bons knallharter Boss von der Firma. Ihr Vorgesetzter aus einer anderen Zeit, einem anderen Leben als diesem. Was wollte er hier in Ponyville?

      Was auch immer der Grund für seinen Besuch war, bei einer Sache war Bon Bon sich zu hundert Prozent sicher. Er durfte Lyra nicht sehen. Nicht, wenn Bon Bon ihre liebe Freundin in Sicherheit wissen wollte.

      Klopf, klopf, klopf!

      „Spezialagentin Drops!“, rief Furlong mit kratziger Stimme.