Reinhard Pohanka

Die Urgeschichte Europas


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target="_blank" rel="nofollow" href="#ulink_56b7357b-08ad-5af9-8a47-6e9639c99a8e">16 Schrenk, Friedemann; Müller, Stephanie; Hemm, Christine; Die Neandertaler, C.H. Beck 2010

      17 Moderne Menschen haben hier eine Parabelform.

      18 Green, R. E. et al.; A Complete Neandertal Mitochondrial Genome Sequence Determined by High-Throughput Sequencing, Cell 134: 416–426 (2008)

      19 Nach neueren Forschungen könnte diese Meinung irrig sein und der Homo heidelbergensis mehr mit dem Denisova-Menschen in Sibirien als mit dem Neandertaler verwandt sein. Siehe: Mayer, Mathias et al.; A mitochondrial genome sequence of a hominin from Sima de los Huesos, Nature online 4/12/2013

      20 Orschiedt, Jörg; Der Fall Krapina – neue Ergebnisse zur Frage von Kannibalismus beim Neandertaler. In: Quartär 55 (2008), S. 63–81

      21 Müller, Stephanie; Schrenk, Friedemann; Speere, Schlehen und Schmucksteine. Vom Leben und Sterben der Neandertaler. In: Natur und Museum. Band 136, Nr. 5/6, 2006

      22 Rendu, William et al.; Evidence supporting an intentional Neandertal burial at La Chapelle-aux-Saints, PNAS online, Dec. 16, 2013/pnas 1316780110

      23 Krause, Johannes et al.; The derived FOXP2 variant of modern humans was shared with Neandertals. In: Current Biology. Band 17, Nr. 21, 2007, S. 1908–1912

      24 Pääbo, Svante; Die Neandertaler und wir. Meine Suche nach den Urzeit-Genen, S. Fischer Verlag 2014

      25 Balter, Michael; Neandertal Jewelry Shows Their Symbolic Smarts. In: Science, no. 327, 2010, S. 255 f.

      26 Sanchidrian Torti J.L.; Arte Rupestre de la Cueva de Nerja, Malaga 1994

      27 Pearce, Eiluned; Stringer, Chris; Dunbar, R.I.M.; New insights into differences in brain organization between Neanderthals and anatomically modern humans, Proceedings of the Royal Society B, 7 May 2013 vol. 280 no. 175820130168

      28 Bocherens, Hervé; Drucker, G. Dorotheé; Madaleine, Stéphane; Evidence for a 15N positive excursion in terrestrial footwebs at the Middle to Upper Palaeolitic transition in south-western France. In: Journal of Human Evolution, 13. March 2014

      29 Foley, Robert; Mirazo, Martha; Towards a Theory of Modern Human Origins: Geography, Demography, and Diversity in Recent Human Evolution, Yearbook of Physical Anthropology 41 (1998)

      30 Condemi, S. et al.; Correction: Possible Interbreeding in Late Italian neandertals? New data from the Mezzena Jaw (Monte Lessini, Verona, Italy) PloS ONE 9/1 (2014)

      31 Sankararaman Sriram; The genomic Landscape of Neanderthal ancestry in present-day humans, Nature, publ. 29.1.2014, online: doi: 10.1038/nature12961

      32 Tom Higham et al.; The timing and spatiotemporal patterning of Neanderthal disappearance, in: Nature 512, 306–309, 21. August 2014, doi:10.1038/nature13621

      33 Villa Paolo et al.; Neandertal Demise: An Archeological Analysis of the Modern Human Superiority Complex, PLoS ONE 9(4):e96424, doi:10.1371/journal.pone.0096424

      5. HOMO SAPIENS KOMMT NACH EUROPA

      (60.000–13.000 v. Chr.)

      Das fortschrittlichste Gerät der Zeit war die Speerschleuder, welche es durch ihre Hebelwirkung ermöglichte, Speere mit großer Wucht über weite Entfernungen zu schleudern. Parallel dazu treten erstmals zeremonielle Gegenstände und Statussymbole auf, die häufig mit elegant geschnitzten Mustern verziert oder wie Tiere geformt wurden. Es wurden zahlreiche Formen von Meißeln gefunden, die belegen, wie der Mensch mit dem Rohmaterial umgegangen ist.

      Andere Lebensbereiche wie das Errichten von Unterkünften oder sicher deutbare Begräbnisse und besser entwickelte Jagdtechniken zeigen, dass sich der menschliche Geist in kurzer Zeit stark weiterentwickelt hat. Man hat versucht, dies mit dem Aufkommen einer artikulierten und begriffsorientierten Sprache zu erklären. Diese neue Sprachfähigkeit erlaubte es dem modernen Menschen Ideen auszudrücken, Wissen über Generationen mündlich weiterzugeben und eine gemeinsame Zukunftsplanung zu machen, und sei es nur, um eine Taktik für die Jagd am nächsten Tag zu entwickeln. Diese Sprachfähigkeit des modernen Menschen dürfte über die des Neandertalers hinausgegangen sein und war wahrscheinlich einer jener evolutionären Vorteile, die dem modernen Menschen langfristig seine Vorrangstellung in Europa sicherte, während er den Neandertaler verdrängte.

      Den Beginn des Erscheinens des modernen Menschen setzt man in die Epoche des Aurignacien, etwa in die Zeit vor 60.000–45.000 Jahren. Die ersten modernen Menschen dürften Europa aus dem Nahen Osten oder aus dem Kaukasus kommend im Südosten über den Balkan erreicht haben, von hier aus verteilten sie sich rasch auf das gesamte südliche Europa von Bulgarien über Frankreich bis nach Spanien. Von Beginn an ist das Fundmaterial dieser Epoche durch schmale Steinklingen charakterisiert, dazu kommt die Anfertigung von Schmuckgegenständen, Elfenbeinfiguren und Felsgravierungen, wie auch etwas später die eindrucksvollen Malereien in Höhlen.

      Aber auch der Neandertaler scheint vom modernen Menschen