Georg Carstensen (1812– 1857) Der Schöpfer des Tivoli (1843)
Jacob Christian Jacobsen (1811–1887) Begründer der Carlsberg-Dynastie und Wissenschaftsmäzen
Christian IX. (1818–1906) Europas Schwiegervater
Carl Frederik Tietgen (1829–1901) Finanzmann und Vollender der Marmorkirche
Carl Jacobsen (1842–1914) Kunstmäzen im großen Stil und Brauer
Oskar Davidsen (1859–1920) Ein Weinhändler erfindet das dänische Smørrebrød (1888)
Paul Fischer (1860–1934) Kopenhagens Maler
Christian X. (1870–1947) Der reitende König
Dagmar Hansen (1871–1959) Dänemarks erstes Pin-up Girl
Thorvald Stauning (1873–1942) Vom Zigarrensortierer zum Staatsminister
Arnold Peter Møller (1876–1965) Großreeder, patriotischer Patriarch und Geschäftsmann
Karen Blixen (1885–1962) Jenseits von Afrika und vor den Toren Kopenhagens
Niels Bohr (1885– 1962) Atomphysiker und Nobelpreisträger
Arne Jacobsen (1902–1971) Architekt des Dansk Design
Mærsk Mc-Kinney Møller (1913–2012) Großreeder, Dänemarks größter Arbeitgeber und Großmäzen
Dan Turèll (1946– 1993) Jazz-Musiker und Kneipenpoet der Kopenhagener Bro-Viertel
Die Kleine Meerjungfrau (seit 1913) Eine der überbewertetsten Sehenswürdigkeiten der Welt, gleichwohl Symbol Kopenhagens
Aus unserer Serie: Metropolen in Biografien
FÜR MARIA,
die mir den Rücken freihält
Unterwegs nach Kopenhagen – Sonnenuntergang südlich von Gedser
Vorwort
Alljährlich kommen Hunderttausende Besucher nach Kopenhagen, der Metropole Nordeuropas. Sie besichtigen die Kleine Meerjungfrau, die Wachablösung vor Schloss Amalienborg und den Vergnügungspark Tivoli. Vor allem aber genießen sie das Flair dieser einzigartigen Stadt, die schon vor über 100 Jahren Stadt der schönen Türme genannt wurde, und werden für die Dauer ihres Besuchs Teil eines lebendigen Stadtorganismus, der von den Einwohnern Kopenhagens gestaltet wird und wurde.
Kopenhagen, im 12. Jh. als Fischerdorf am Øresund entstanden, wurde vom Stadtgründer Bischof Absalon 1167 mit einer Burg geschützt und entwickelte sich zum Handelshafen. Bereits im 15. Jh. wurde es zur Residenz- und Hauptstadt Dänemarks. Vom mittelalterlichen Kopenhagen ist außer einigen Kirchen kaum noch etwas erhalten. Als zweiter Stadtgründer gilt der Renaissancekönig Christian IV., der ab 1598 zahlreiche markante, noch heute die Innenstadt Kopenhagens prägende Bauten errichten ließ. Im 18. Jh. war Kopenhagen eine der reichsten Handelsstädte Europas, wovon etwa die Rokokobauten der Frederiksstad zeugen. Andererseits zerstörten die Stadtbrände von 1728 und 1795 große Teile des bis dahin bestehenden alten Kopenhagens. Das heutige schöne alte Kopenhagen entstand im Altstadtbereich erst in der ersten Hälfte des 19. Jhs. und nach Aufgabe der Stadtbefestigungen in den angrenzenden Vierteln in dessen zweiter Hälfte.
Das Leben Kopenhagens pulsiert aber vor allem in den zentralen Bereichen, wo auch die 42 im Buch porträtierten Kopenhagener überwiegend beheimatet waren. Durch diese biografischen Skizzen erschließen sich aber nicht nur die Lebensläufe der Porträtierten und die Zeitumstände ihrer Lebensspanne, sondern auch die Vergangenheit der Stadt überhaupt. Diejenigen Besucher Kopenhagens, die mehr als einen flüchtigen Eindruck der von ihnen besuchten Stadt gewinnen wollen, erhalten so einen kurzweiligen Überblick über Stadt, Land und Leute und die Geschichte der dänischen Hauptstadt.
Dieter Heyer danke ich für die Zurverfügungstellung seiner Bilder. Meinem Berliner Freund Robert Otte und meinen Kopenhagener Freunden Henrik Lundbak und Niels Gyrsting danke ich jeweils für Anregungen wie auch für Mitteilungen, die in Texte eingeflossen sind oder doch für diese zumindest hilfreich waren.
Berlin, im November 2013
Matthias Bath
Dänemark in Mittelalter und Reformation
Die Fischfrau vom Gammel Strand
Das mittelalterliche Dänemark war ein aus Stammes- und Herrschaftsbildungen hervorgegangenes Wahlkönigreich, das unter König Harald Blauzahn (ca. 960 – 987) christianisiert wurde. Harald ließ 985 an einer alten germanischen Kultstätte, im innersten Winkel des Roskildefjordes, eine Kirche errichten und begründete damit Roskildes Rolle als Hauptstadt Dänemarks. 1020 wurde Roskilde Bischofssitz. Hier residierten die dänischen Könige bis ins 15. Jh. hinein. Doch mussten sich Könige und Bischöfe die Macht in Roskilde teilen, wobei der ortsansässige Bischof dem König überlegen war, denn Letzterer war zwangsläufig oft abwesend, weil er das Reich durch Reisen zusammenhalten musste.
Unter König Svend Estridsen (1047 – 1074) wurde die dänische Kirche um 1060