Schlüssel
Der 6. Juni 1944 (Fortsetzung) oder Wohltun trägt Zinsen
»Da hast du aber Glück gehabt«
Meine erste Nacht hinter Kerkermauern
Rhapsodie in mittelalterlichem Stil
Ein Koffer, ein Photo und ein Gulasch
Als der Kommissar bei schlechter Laune war
Der Fall Metzger oder Wer Jude ist, bestimmen wir
Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan
Eine unwillkommene Beförderung
Hindels, ein Ebenbild des Siegfried oder Herakles und dennoch rassenreiner Jud für die SS
»Jetzt geht’s mit euch in den Wurschtkessel!«
Dritter Teil = Mai 1945 bis Februar 1974 DIE STEEPLECHASE PRAG – WIEN – HAMBURG
Im Kampf gegen die Amtslipizzaner
Warum einfach, wenn es kompliziert auch geht?
Haben Sie schon gehört? oder: Wie meine Frau zu einem neuen Pelz kam
ANHANG MODERNE KUNST – Vor dem Verfall?
Ein sehr subjektiver Streifzug durch die Kunstgeschichte verfaßt um 1970 von Arnold Schück
VORWORT
Arnold Schück, von seinen Freunden »der glückliche Europäer« genannt, – war hoch intelligent und gebildet, immer gut aufgelegt, hilfsbereit und hatte großes Verständnis für Menschen in Not. Seinen wundervollen, im besten Sinn des Wortes »Jüdischen Humor« hat er trotz aller furchtbaren Erlebnisse – wie durch ein Wunder – zeitlebens nicht verloren. Selbst entsetzliche, kaum vorstellbar grausame Situationen bekommen durch diesen Humor eine menschliche Färbung, wobei seine umfassende Bildung und seine künstlerische Veranlagung – manchmal auch in Form eigener Wortschöpfungen – immer wieder einfließen.
Er kam in der Zeit der Monarchie als Sohn einer deutsch-jüdischen Industriellenfamilie in Prag zur Welt und will mit seinen Memoiren, die er mit dreiundsiebzig Jahren aufzuschreiben begonnen hatte, quasi als kleines Mosaiksteinchen den Hintergrund des Weltgeschehens ergänzen. Sein Leben (1897 – 1974) fällt in eine epochal geschichtsträchtige Zeit, in der große politische Ereignisse und Wandlungen stattfanden. Im Kontext mit der Weltgeschichte, die er immer wieder kurz anreißt, schildert er anekdotisch seine Lebenserinnerungen.
Diese Schilderungen sind jedoch keine Schwarzweißmalerei, sondern zeigen, daß es immer und überall Einzelne oder Gruppen gab, die menschlich oder unmenschlich handelten.
Leider war es dem Autor nicht gegönnt, seine Memoiren, die er als »Lebenserinnerungen eines Alltagsmenschen« bezeichnet, selbst zu beenden. Sowohl die Jahre 1919 bis 1938, als auch die Zeit in Prag von 1945 bis zur Flucht aus der kommunistischen Diktatur 1963, sowie die Erlebnisse danach in Österreich und Deutschland bis zu seinem Tod 1974, sind in sein Manuskript nicht mehr eingeflossen. Vor allem über die Ereignisse in Auschwitz konnte er auch noch nach Jahrzehnten nicht berichten. Nur einmal, kurz nach Kriegsende, hatte er seiner Gattin, der aus Wien stammenden Bildhauerin Mary Duras, von diesen furchtbaren Erlebnissen erzählt, später aber diese kaum mehr erwähnt.