Patricia Zinnecker

Vom Burnout zurück ins Leben


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des Smartphones verringern

       Nein sagen

       Meditieren

       Stress-Tagebuch führen

       Neues Zeitmanagement

       Tägliche Bewegung

       Single Tasking

       Sinne wahrnehmen

       Ausreichend Schlaf

       Grenzen setzen

       Dein Leben 2.0

       Heimkommen

       Dranbleiben

       Feiern

       Theorie vs. Praxis

       1. Planung und Deadlines

       2. Der Flow des Lebens

       3. Standhaft bleiben

       Nachwort

       Bonus-Kapitel

       Interview mit Samira (26)

       Interview mit Eduard (31)

       Interview mit Anne-Marie (67)

       Das Beste kommt zum Schluss

       Über die Autorin

      Für Uli.

      Weil ich jederzeit in deinem Schäferwagen eine

      Auszeit machen darf. Danke.

      „Monate und Jahre habe ich einfach auf Autopilot funktioniert”, beginnt Patricia Zinnecker die Geschichte ihrer Heilung. „Das bin ja ICH”, werden einige wahrscheinlich feststellen, „da muss ich wohl mal genauer hinschauen.” Und es lohnt sich.

      Das Schlüsselwort „Autopilot“ wird Sie auf ihrer Reise der Veränderung begleiten. Wenn Sie sich dem „Halunken” namens Burnout zuwenden, werden Sie sich selbst als lebendiges und zugleich warnendes Beispiel erleben. Schritt für Schritt werden Sie erkennen, auf welch dünnem Eis Sie sich bewegt haben.

      Endlich werden Sie verstehen, warum Sie immer wieder so erschöpft sind. Einfach wäre es, auf den Stoppbutton zu drücken – den gibt es allerdings nicht. Doch es geht auf anderem Wege, wie Sie hier lernen werden. Wichtig sind Verständnis und Akzeptanz für die eigenen Bedürfnisse; ebenso wie die Motivation den Autopiloten zu entlarven.

      Durch meine Arbeit als Psychotherapeutin weiß ich, dass Heilung nicht Anstrengung bedeuten muss, sondern vielmehr Wissen- und Erfahrungserweiterung. Die einzige Lösung für die Krise ist der Weg aus dem Überarbeitungs-Hamsterrad heraus.

      „Kann ich denn erfolgreich sein, wenn ich Erfolgsmerkmale abstelle, also keinen Ehrgeiz, kein Tempo, keine Überstunden, keine ”freiwillige” Zusatzarbeit mehr leiste?“ Sie werden feststellen, dass es nicht um „Alles oder Nichts” geht, sondern um das richtige Maß. Es ist wichtig, innezuhalten und einen Cut zu machen.

      Dieses Buch funktioniert wie die Heilung selbst: ohne Anstrengung, ohne Stress und ohne erhöhte An­forderungen, die wieder in des Hamsterrad zurück­führen. Nein, hier geht es anders, nämlich im ­Heilungstakt.

      Auch wenn Sie Ihrer alten Gewohnheit folgen - dieses Buch mal schnell so nebenbei konsumieren - werden Sie dennoch davon profitieren. Sie werden innehalten und müssen sich mit Gefühlen, Verhaltensweisen und wissenschaftlichen Erkenntnissen auseinander­setzen, die sie nicht einfach verwerfen können. Das macht das Buch so wichtig und anwendbar bei Burnout-­Krisen.

      Rezepte sind allerdings nur so gut, wie man sie an die eigenen Bedürfnisse und Wünsche anpasst. Die einen brauchen mehr Salz, die anderen mehr ­Pfeffer und wieder andere bevorzugen die süße Variante. Genau diese Auswahl an verschiedenen Lösungsideen ist ­Patricia Zinnecker in diesem Buch ausge­zeichnet gelungen. Nehmen Sie Ihre eigenen Bedürfnisse wahr und suchen Sie sich heraus, was für Sie richtig „schmeckt“.

      In diesem Sinne „Guten Appetit“!

      Dr. Ingeborg Baldenius

      Psychotherapeutin

       Ein sonniger Samstagmorgen im September um kurz nach elf Uhr

      Ich bin auf unbestimmte Zeit alleine in eine Auszeit gefahren und liege in meinem Zimmer in Montegiove, einem kleinen Ort im malerischen Umbrien in der Mitte Italiens. Selbst das Liegen finde ich anstrengend. Ich möchte nichts unternehmen. Dazu ist mein Körper zu k.o. und ich habe zudem auch noch Kopfweh, was sich gerade in eine Migräne verwandelt.

      Die letzten Monate und Jahre habe ich einfach auf Autopilot funktioniert. Nie habe ich etwas hinterfragt, ob es mir Spaß machte oder ich die Energie oder gar Lust dazu hatte. Bzw. habe ich mich hinterfragt, allerdings viel zu oberflächlich. Man könnte von einer Pseudo-Reflektion sprechen. Mein Ziel war glasklar vor Augen: Eine profitable Firma aufzubauen, damit ich danach – dank Dividenden – mehr Freizeit haben sollte und mir alles leisten könnte, was ich wollte. Koste es was es wolle. Ganz zu schweigen von annähernd normalen Arbeitszeiten. Es gab Zeiten, da habe ich mich sogar bei solchen Gedanken ertappt. Schließlich wollte ich schneller weiter höher hinauskommen.

      Es musste einiges passieren, bis ich die Augen aufmachte.

      In den letzten Jahren gründete ich ein paar Firmen im Bereich Startup Consulting, Copywriting und Marketing, arbeitete mit den verschiedensten Kunden und hatte bei manchen Projekten Partner. Manche von ihnen erwarteten, dass ich rund um die Uhr erreichbar war. Sie genossen es, wenn andere Menschen Feierabend oder an Sonn- und Feiertagen frei machten. Denn so könnte man selbst mehr arbeiten und sich jenen gegenüber, die nicht sieben Tage die Woche arbeiteten, einen Vorsprung sichern. Ich wollte mithalten und wuchs immer mehr über mich hinaus. Auch wenn das bedeutete, dass ich fast durchgehend erreichbar war. Es kam überhaupt nicht in Frage schlapp zu machen. Immer wieder hörte ich von anderen Jungunternehmern: „Wer bremst, verliert”.

      Aus Angst zu verlieren, sah ich keine Möglichkeit, diesem Teufelskreis zu entkommen. In jeder Instagram-Story, jedem LinkedIn-Artikel oder Facebook-Post wird motiviert mehr Vollgas zu geben.