Eberhard Fohrer

Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag


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Bars, z. T. mit hübschen Gärten und Freiluft­ter­rassen. Pächter und Qua­lität der Lo­kale wech­seln allerdings oft von Jahr zu Jahr.

      Kotsos, beim großen Aktia Lounge Ho­tel von der Strand­straße land­ein­wärts ein­bie­gen. Die alt­eingesessene Fa­mi­lien­ta­ver­ne (seit 1975) zeigt sich vom Trubel in Stális un­be­ein­druckt und ist erfreulich schlicht gehal­ten. Täg­lich frisch zubereite­te Spei­sen - Zie­ge, Lamm, Kaninchen, Kalb, ge­füllte To­ma­ten u. v. m. Olof Palme Str. 5, Tel. 28970-32750.

      Mein Tipp Katerina, seit 1989 in der Pa­ral­lel­straße zu Kotsos, über­dachte Ter­ras­se, sehr netter Service durch George mit Fa­milie, die Qualität wird allgemein gelobt. Eleftheriou Venizelou Str. 12, Tel. 2810-32171.

      Sport Minigolf, direkt am Strand.

      Amarillis Stable, Reitstall im Hinterland, täg­liche Ausritte im Rahmen einer kleinen und großen Tour (1:30 bzw. 5-6 Std.). Irinis Str. 26, Tel. 698-0328068, www.riding-crete.com.

      Der beliebte Ausflugsort liegt auf einer Hochebene oberhalb von Stalída und ist touristisch gut be­kannt, Rummel herrscht jedoch nicht. In gro­ßen Ser­pen­tinenschleifen mit herr­licher Aus­sicht auf die Küste geht es von Stalída auf ei­nen Pass hinauf, von dort erreicht man bald Mochós, wo man zur Lassíthi-Hochebene weiter­fahren kann (→ Link).

      Am einladenden Dorf­platz mit sei­nen schattigen Maulbeerbäumen und der schmucken Kirche lässt es sich in ei­ner Reihe von Tavernen ge­mütlich essen. Da es auch gu­ten Rakí und Wein gibt, emp­fiehlt sich gegebenen­falls die Hin- und Rückfahrt per Taxi. Jeden Mittwoch findet 20-23 Uhr eine „Cretan Night“ statt (Reservierung in den Tavernen).

Im Kafenion „O Skoteinianos“

      Im Kafenion „O Skoteinianos“

      Unbedingt einen Blick wert ist kurz nach dem Platz das Kafenion „O Sko­tein­ianos“ von Giannis Diamantis an der Straße zur Lassíthi-Hochebene. Die gesamte Gast­stube ist mit hun­derten von Porträts von bekannten Figu­ren aus Mythologie, Ge­schichte, Philo­so­phie und Dichtung ausgestattet, auch die Stuhllehnen sind ent­spre­chend bemalt - der Sohn des alten Be­sitzers hat dies alles in jahrelanger Detail­arbeit geschaffen. Wenn man die Gasse schräg gegenüber vom Kafenion hin­ein­geht, erreicht man bald die „Villa Olof Palme“, das einstige Ferienhaus des 1986 ermordeten schwedischen Minis­terpräsidenten.

      Kloster Panagías Theogennítoros (Moní Panagías Theogennítoros: Vom Pass vor Mochós kann man einen Ab­stecher zu diesem 1 km entfernten, erst 2009 gebauten Nonnenkloster unter­neh­men, das der Gottesmut­ter geweiht ist. Be­ein­druckend sind sei­ne Lage am Hang und der Panoramablick auf die Küste.

      Tipp: Am Klos­ter­tor be­ginnt linker Hand ein gut zu begehender Serpen­ti­nen­wan­der­weg abwärts nach Stalída, der mehrmals die Zufahrtsstraße nach Mochós und schließlich die New Road kreuzt (gut zu sehen auf Google Maps). Sein Name „Bul­ga­riko“ erin­nert da­ran, dass dieser ehe­malige Maul­tier­weg wäh­rend der deut­schen Be­set­zung von bulgarischen Zwangsarbeitern ausge­baut wurde.

      Öffnungszeiten Mo, Di, Do u. Sa 11-13 u. 17 Uhr bis zum Ende des Abendgebets „Apó­dip­non“. Mi u. Fr geschl., So ganztägig offen. Kein Zu­tritt mit Shorts und Minirock, am Tor gibt es einen Raum mit Klei­dung zum Über­ziehen. Tel. 2810-61522.

      Ein Höhepunkt - zumindest was touristische Einrichtungen, verlo­rene Ur­sprünglichkeit und Urlauberzahlen angeht.

      Das ehemals unscheinbare Straßen­dorf ist wegen des schönen Strandes und sei­ner Nä­he zu Iráklion zu einem der beliebtesten Ferienzent­ren Kretas her­an­ge­wach­sen. Von der mit Souvenir­läden, Restaurants und Hotels dicht ge­säumten Durch­gangs­stra­ße führt eine etwa 2 km lange Stichstraße hinunter zum Strand. Zu beiden Seiten der Straße reihen sich Taver­nen, Bars, Hotels, Sou­ve­nirläden und Discos. Abends und nachts herrscht Rum­mel­platz-At­mo­sphä­re, es geht rund bis zum Mor­gen­grauen, tonangebend sind dabei die jungen trinkfreu­digen Briten.

      Süß und lecker: Bananen aus Mália

      Es war in den 1920er Jahren, als Abt Loukas vom Kloster Ágios Antónios bei Ár­vi an der Südküste (heute ver­lassen) von einer Rei­se nach Ägyp­ten ei­nige klei­ne Bananenpflanzen mitbrachte. Zu seiner Überraschung wuch­sen sie nicht nur prächtig, son­dern vermehrten sich sogar so schwung­haft, dass die Region um das Kloster bald vol­ler Stauden mit den kleinen, sehr sü­ßen Früchten stand. Die­se speziel­len Bananen (→ Link), die viel klei­ner als die be­kannten „Chi­quitas“ aus Süd­ame­rika sind, gedie­hen bald an vie­len Or­ten Kretas, be­sonders gut aber in der gro­ßen Land­wirt­schafts­ebe­ne um Mália mit ihrem reich­lichen Grund­was­ser­vor­kom­men und der frucht­baren roten Erde. Mit­te der 70er Jahre be­gann man mit der in­ten­siven Zucht in Treib­häu­sern, die in den 80er Jahren ein Gebiet von 900 ha ein­nahm und eine Pro­duktion von bis zu 4000 t im Jahr er­mög­lich­te. Dann jedoch fielen in der EG die bis­her be­ste­hen­den Im­port­be­schrän­kungen für tro­pische Ba­na­nen aus Süd- und Mit­tel­ame­ri­ka, die fortan mit Dum­ping­prei­sen den euro­päi­schen Markt über­schwemm­ten. Da­mit war der Sie­geszug der kre­ti­schen Banane ab­rupt been­det. In der Ebene öst­lich von Má­lia kann man in die Treibhäuser vie­lerorts hin­ein­se­hen, die meis­ten wer­den jedoch nicht mehr be­wirt­schaf­tet. An der Haupt­straße kann man die Ba­nanen an kleinen Ständen kau­fen.

      Natürlich ist auch der alte Ortskern landeinwärts der langen Durch­gangs­straße in­zwischen „ent­deckt“. In den verwinkelten Gas­sen gibt es aber noch hübsche Ecken mit al­ten Bruch­stein­häusern und üppig ran­kender Bou­gain­vil­lea, die einen ausgedehnten Foto­bummel wert sind, am Vorplatz der Kirche Pana­gía Galatiáni ist z. B. ein his­to­rischer Drehbrunnen erhalten.

      Má­lia ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge, beispielsweise zum wenige Ki­lo­me­ter außer­halb lie­gen­den minoischen Palast oder in die berühmte Lassíthi-Hoch­ebe­ne. An­sons­ten ver­bringt man die Tage in erster Linie am Strand, in der Re­gel ge­nauso dicht ge­drängt wie abends.

      Der lange, schmale Strand ist von Juni bis September mit Liegen und Son­nen­schir­men gut gefüllt. In der Ne­ben­sai­son kann man aber einen schönen Spa­zier­gang Rich­tung Osten bis zum Palast von Mália machen, dort wird der Strand breiter und we­sentlich lee­rer. Die as­phal­tierte „Beach Road“ verläuft parallel zur Küste und ver­bin­det Mália mit dem westlichen Nach­barort Stalída und dem im Osten ge­lege­nen Pa­last von Mália.

Am Potamos Beach

      Am Potamos Beach

      Ortsstrand: Vom Ende der Stich­straße mit Resten eines alten Hafens erstreckt sich nach beiden Seiten ein lan­ger Strand mit feinem, weichem Sand, im­mer wieder unterbrochen von fel­si­gen Kliffs. Es gibt mehrere Ba­de­meister, diverse Strandlokale (teils mit Ra­sen­flä­chen), zahl­reiche Liege­stühle/Son­nen­schirme,