Maria Treben

Maria Trebens Heilerfolge


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voll in Wein oder ein wenig gewärmter und gezuckerter Milch nehmen kann. Bald wird – namentlich bei Unterleibsstörungen – der Gebrauch dieses Tees oder Extraktes die regelmäßige Funktion der verschiedenen Organe und hiermit auch die Gesundheit wieder zurückrufen. Äußere Schäden, wie Brustkrebs, skrofulöse Geschwüre, Drüsenverhärtung und dergleichen verlangen neben der innerlichen Medikation auch eine örtliche äußerliche Behandlung, und zwar das letztere Leiden besonders den Ringelblumenabsud zu erweichenden Umschlägen, oder aber auch, wie die um sich fressenden Geschwüre , die Ringelblumensalbe.

       Wunden usw. werden mit Ringelblumenabsud des Öfteren ausgewaschen und dann mit der Salbe behandelt. Auch die Ringelblumentinktur erwies sich hierbei als sehr heilsam. Sie ist in den Apotheken erhältlich und schließt die Wunden ohne Entzündung und Eiterung.

       Wenn man das zerstoßene Kraut – häufig erneuert – auf Warzen, Hühneraugen und Schwielen legt, verschwinden dieselben oder fallen ab.

       Durch das Trocknen verliert die Ringelblume einen großen Teil ihrer wirksamen Bestandteile. Sie wird daher meistens nur in frischem Zustand verwendet; ist sie ja doch von Ende Mai bis in den Winter hinein leicht zu haben. In Ermangelung der Pflanze selbst wendet man den Extrakt an, nimmt aber nur die Hälfte des zum Tee bestimmten Quantums. – Die Ringelblume ist nichts weniger als eine »feine Blume«; aber wir werden wohl daran tun, ihre Alltäglichkeit zu vergessen, um der wahrhaft ausnahmsweise schätzbaren Dienste willen, die sie uns zu erweisen vermag.

      Erfahrungen

      ERFAHRUNGEN

      Bei allen Durchblutungsstörungen ist die Brennnessel der beste Helfer.

      Durch einen verzweifelten Anruf einer Frau aus der Bundesrepublik erfuhr ich, dass bei ihrem Mann eine verstopfte Herzvene mit einer gesunden Beinvene ausgetauscht werden soll. Eine solche Operation geht auf Leben oder Tod. Ich riet zu Brennnesselabsud, der Gefäßverengungen und Durchblutungsstörungen behebt. Der Oberkörper wird über die Badewanne geneigt, um die Herzgegend mit lauwarmem Absud mehrmals am Tag zu bespülen. Kaum 14 Tage später bekomme ich von der selben, jetzt jedoch glücklichen Frau den Anruf, dass bei ihrem Mann nach einer ärztlichen Kontrolle eine normal funktionierende Herzvene festgestellt wurde und er die Belastungsprobe mit dem Fahrrad gut bestand.

      Eine Ordensschwester aus Deutschland hatte eine verstopfte Augenvene, wobei sich das kranke Auge um 2 mm verschoben hatte. Man vermutete einen Tumor hinter dem Auge, der die plötzlich auftretenden Sehstörungen auslöse. Eine sehr, sehr schmerzhafte Untersuchung stellte dann eine verstopfte Augenvene fest. – Ich riet zu Waschungen und Umschlägen mit lauwarmem Brennnesselabsud. In kurzer Zeit hatte sich das Auge normalisiert.

      

      Eine Frau aus Heilbronn berichtet mir:

      »Unsere 95-jährige rüstige Oma hatte seit 9 Monaten beide Hände zur Faust geschlossen und konnte sie nicht öffnen. In dieser Zeit war sie in Behandlung einer Ärztin, die sich sehr viel Mühe gab und alles versuchte, um der Frau zu helfen. Dann meinte sie: ›Es tut mir leid, aber Ihre Oma muss sich diese Hände behalten.‹ Tage später kam ein Tonband von einem Ihrer Vorträge in unser Haus. Aus diesem hörten wir, dass frische, grüne Brennnesseln jede Durchblutungsstörung nehmen. So wurden nun Handbäder mit Brennnesselabsud gemacht. Die Überraschung war groß, als nach einer Woche unsere Oma ihre Hände normal öffnen konnte. Sie könne sogar jetzt wieder kleine Näh- und Hausarbeiten verrichten.«

      Eine Dame, die drei Jahre lang mit einer schmerzhaften Ischias in ärztlicher Behandlung stand, hat nach sechs Brennnessel-Vollbädern im Laufe eines halben Jahres alle Schmerzen verloren.

      Ein Pfarrer aus dem Burgenland besucht mich alljährlich während seiner Kur im benachbarten Gallspach. Beim letzten Mal brachte er seine Pfarrhaushälterin mit, die mir erzählte, ihre 23-jährige Nichte hätte seit Geburt einen Gehörfehler. Da sie sich verheiraten wollte, fuhr sie zur Beratung in die Wiener Universitätsklinik. Sie wollte wissen, ob sie vielleicht durch einen operativen Eingriff ihr Gehör wenigstens zum Teil wieder erlangen könne.

      Nach Untersuchungen wurde ihr erklärt, dass ihr Gehörleiden irreparabel sei. Ihre Tante, also die Pfarrhaushälterin aus dem Burgenland, meinte, sie solle es doch nach meinen Anweisungen in der ›Apotheke Gottes‹ mit den Schwedenkräutern versuchen. (Man führt einen mit Schwedenbitter befeuchteten Finger mehrmals am Tage in den Gehörgang.) Es klingt wie ein Wunder: In 14 Tagen war ihr Gehör normal.

      Im Oktober 1977 hielt ich bei einem Seminar im Hippolyt-Haus in St. Pölten, NÖ, einen Vortrag. Vorher kam eine 24-jährige Frau mit ihrem Mann zu mir. Ich bemerkte, dass dieser Frau ein äußerst unangenehmer Geruch anhaftete. Der Mann erzählte mir, dass nach einer rechtsseitigen Brustamputation bei seiner Frau schwerste Bestrahlungsschäden aufgetreten sind. Der Hausarzt meinte, ärztlicherseits gäbe es keine Hilfe mehr. Wenn noch jemand helfen könnte, dann nur der Herrgott. Seine Frau wüsste jedoch von ihrem ernsten Zustand nichts. Nach dem Gespräch mit ihrem Mann zeigte mir die junge Frau ihre Bestrahlungsschäden. Mir lief es kalt über den Rücken. Vom Schlüsselbein abwärts über die rechte Brust war eine breite, offene Wunde, aus der sich Krebswucherungen hervorhoben, die einen entsetzlichen Gestank verbreiteten. Auf den Wucherungen saßen eiterähnliche, gelbliche Schaumkronen, bei denen es sich jedoch um abgestorbenes Gewebe handelte. Aus der Wunde, die in einem faustgroßen Loch beim Brustbein, das offen vor mir lag, endete, rann übel riechendes Sekret.

      

      Ich habe dieser Frau Mut zugesprochen, der Herrgott würde ihr durch seine Heilkräuter bestimmt helfen, obwohl ich selbst zweifelte. Ich riet zu ständigen Zinnkrautabsud-Waschungen und solchen von Käsepappelauszug, der in kaltem Ansatz über Nacht hergestellt wird. Frische Breit- und Spitzwegerichblätter werden gewaschen, auf einem Brett mit dem Nudelwalker zerrieben und als Blätterbrei direkt in die Wunde gelegt. Dieser Blätterbrei kann jedoch bei einer so tiefen Wunde Druck und Ziehen verursachen. Es wäre also möglich, dass die Kranke diesen Druck kaum aushält. In diesem Fall muss man den Blätterbrei wieder entfernen, abermals die Wunde mit Käsepappel- und Zinnkrautabsud auswaschen und neuerlich frischen Blätterbrei in die Wunde legen, solange, bis ihn die Wunde ohne Druck- und Schmerzgefühl erträgt. Die Wundränder sollen mit Ringelblumensalbe eingestrichen werden. Ich habe daraufhin nichts mehr von dieser jungen Frau gehört, jedoch öfter denken müssen, ob ihr der Herrgott mit seinen Kräutern geholfen hat? Ob sie noch lebt?

      Ein halbes Jahr später rief mich diese junge Frau an und fragte, ob ich mich an sie erinnern könne. Tief ergriffen hörte ich sie sagen: »Es ist alles zugeheilt, es sind nicht einmal Narben geblieben!« – Ärzte bestätigten mir, dass das reine Wunder wären.

      Vor einem Vortrag in Zwettl im Herbst 1977 sprach mich eine pensionierte Lehrerin an. Sie wäre wegen eines epileptischen Anfalles während einer Schulstunde in Frühpension gegangen. Jetzt, nach zehn Jahren, häufen sich jedoch die Anfälle auf acht bis zehn pro Tag. Bei Benützung der Toilette müsse ein Angehöriger bei der Tür stehen, da sie befürchte, während dieser Zeit einen Anfall zu bekommen. Als sie mir das alles erzählte, wurde sie plötzlich von einem solchen Anfall überrascht. Ich erkannte, dass es sich hier aber nicht um Epilepsie, sondern um einen reinen Krampfzustand handelte, da Arme und Beine in verschiedenen Richtungen krampfartig verzogen waren. Da aber ein Krampfzustand von einer gewissen Stelle ausgeht, fragte ich ihren Mann, der auch anwesend war, ob die Kranke schon einmal auf eine bestimmte Stelle hingewiesen hätte. Er sagte, sie habe immer das Gefühl, als ob der Anfall von einer Stelle am rechten unteren Schienbein ausgehe. Nun hatte ich zufällig frischen Bärlapp greifbar und wickelte eine ca. 25 cm lange Ranke zu einem Knäuel zusammen und legte ihn auf die bezeichnete Schienbeinstelle. Im selben Moment kam die Frau zu sich. Ich war der Meinung, der Krampf könne sich zufällig zum gleichen Zeitpunkt gelöst und mit dem aufgelegten Bärlapp nichts zu tun haben. Ich band ihr aber trotzdem