Johannes Hillje

Propaganda 4.0


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      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet

      diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

       detaillierte bibliografische Daten sind im Internet

      über http://dnb.dnb.de abrufbar.

      ISBN 978-3-8012-7039-1

      Vollständig überarbeitete Neuausgabe 2021

      Copyright © 2021 by

      Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH

      Dreizehnmorgenweg 24, 53175 Bonn

      Gesamtgestaltung + Satz: Ralf Schnarrenberger, Hamburg

      E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH

      Alle Rechte vorbehalten

      Besuchen Sie uns im Internet: www.dietz-verlag.de

       INHALT

       Cover

       Titel

       Impressum

       Vorwort zu dieser Ausgabe

       Intro

       TEIL 1 DAS RENNEN NACH RECHTS

       Das etablierte Anti-Establishment

       Es gibt keinen guten Populismus

       Frames für das Volk!

       Das neue Normal

       Die AfD als Nachrichtenwert

       Erlösmodell AfD

       Andere Parteien schieben mit an

       Wie die AfD mitregiert

       Die Eskalationsspirale

       TEIL 2 PROPAGANDA 4.0

       Delegitimierung der Medien

       Polarisiertes Medienvertrauen

       Die Wahrheitspartei

       Digitale Gegenmacht

       Virtuelles Volk

       Das Neuland der anderen

       Das »Wir« der AfD

       Die grosse Bestätigung

       Extreme Polarisierung der Gesellschaft

       Bundestagswahlkampf 2017: Perfekte Propaganda 4.0

       TEIL 3 DEMOKRATIE 4.0

       Grenzen zum Populismus ziehen

       Frame Checking

       Tabubrüche nicht den Populisten überlassen

       Den Feinden der Populisten eine Stimme geben

       Positives Framing und Reframing

       Demokratisierung des Digitalen

       Anmerkungen

       Über den Autor

       VORWORT ZU DIESER AUSGABE

      In einem internen Strategiepapier formuliert der AfD-Bundesvorstand unter der Überschrift »Der Kampf um die Meinungs- und Deutungshoheit« folgendes Vorhaben: »Da die AfD weiterhin wachsen will, muss sie sich systematisch mit Framing, Priming, Virtue Signalling, Nudge, dem Negative oder Dirty Campaigning, Astroturfing und Beeinflussung des Wahrnehmungsfenster befassen. Sie muss immer wieder neu versuchen, selbst Begriffe zu bilden und zu besetzen sowie Meinungskampagnen zu initiieren.« Einige Zeilen weiter unten ist in dem Papier, das den Titel »Strategie 2019–2025: Die AfD auf dem Weg zur Volkspartei« trägt, von der »subtilen Manipulation der bürgerlichen Gesellschaft« die Rede. Das Repertoire der Instrumente, das der Parteivorstand zur Erreichung dieses Ziels aufgelistet hat, ist ein Novum in der Kommunikationskultur der deutschen Parteienlandschaft. Gewiss nicht mit Blick auf Strategien wie »Framing« oder »Negative Campaigning«, sehr wohl aber hinsichtlich anderer genannter Methoden wie dem »Astro Turfing«. Das ist eine Taktik, bei der ein Massenphänomen vorgetäuscht wird, zum Beispiel eine gefakte Bürgerbewegung. Wie die AfD eine derartige Kampagne in die Praxis umsetzen könnte? Dazu ein (sehr) kurzes Gedankenexperiment: In den kommenden Jahren muss das Land unweigerlich die Transformation hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft bewältigen. Dieser Prozess betrifft nicht nur industrielle Vorgänge, sondern auch das Verhalten jedes Einzelnen. Schon heute deutet die AfD die klima- und umweltpolitischen Maßnahmen als Angriff auf den Lebenstil ihrer Anhängerschaft, gut ersichtlich beispielsweise an der Debatte über den Diesel. Vorstellbar wäre nun eine Orchestrierung zahlreicher lokaler, vermeintlich spontaner »Gelbwesten«-Proteste quer durch die Republik. Derartige Bilder, massenhaft verbreitet über die reichweitenstarken Digitalkanäle der Partei, könnten wie ein Brandbeschleuniger in der öffentlichen Debatte über