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(siehe Aurum/Apis regina comp. von Wala; Seite 216).

      Unübersehbar ist auch der Aufbau der Bienenwabe nach dem Formprinzip der Sonne, dem Sechseck. Hierin sind Bienen unerreichte Baumeister.

       Nicht nur der Honig, auch das Sechseck der Wabe und der zentrierte Aufbau des Bienenstaates um die Königin (markiert mit einem weißen Punkt), macht die Biene zu einem Sonnentier.

      Mit dem Nektar, welchen die Bienen in Honig umwandeln, bringen sie uns sogar die Sonne ins Haus. Die Biene lebt also nicht nur im Rhythmus der Sonne, sondern sie ernährt sich auch von stoffgewordener Licht- und Wärmeenergie.

      Schließlich ist da noch ihr »Sonnentanz«. Durch Duftmarken und kreisförmige, tänzelnde Bewegungen, die sich am Sonnenstand orientieren, zeigt die Sammelbiene den anderen die Entfernung und die Himmelsrichtung zur nächstbesten Futterquelle. Auch über die Art des Futters gibt ihr Tanz Auskunft. Vieles macht die Biene also zu einem Tier der Sonne. Ebenso finden sich Analogien zum Menschen, für den die Biene auch ein bedeutendes Heilmittel ist.

      Eine eher unangenehme Begegnung mit der Biene dürfte für viele wohl ihr Stich sein. Meistens führt er zu einer schmerzhaften und heißen Schwellung. Hier kann das Auflegen frisch zerquetschter Spitzwegerichblätter Linderung bewirken, und das Combudoron Gel von Weleda wirkt ebenfalls abschwellend und kühlend.

      Was als Gift überaus feurig wirkt, wird als Homöopathikum zum regelrechten Feuerlöscher. Indianer gebrauchen veraschte Bienen schon lange gegen Entzündungen und Ödeme. Als Arzneitier fand die Honigbiene (Apis mellifica) im 19. Jahrhundert Eingang in den Arzneischatz der Homöopathie. Der Ähnlichkeitsregel entsprechend gebraucht man Apis mellifica als Heilmittel gegen eine Vielzahl entzündlicher Schwellungen, besonders solche, die mit leichter Rötung sowie mit stechenden oder brennenden Schmerzen einhergehen, z. B. Harnblasen- oder Rachenmandelentzündungen (z. B. Apis mellifica C30). Auch bei Autoimmunleiden wie Rheuma, bei Heuschnupfen oder allergischen Schwellungen wie etwa bei Quincke-Ödem hat sich Apis bewährt. Als Erste-Hilfe-Mittel bei Allergien und als Soforthilfe bei einem Bienenstich ist es, zusammen mit Lachesis, unübertroffen (siehe Rezept). Nicht zuletzt gehört Apis zu den großen Zystenmitteln und bewährt sich in der Frauenheilkunde sowohl bei Brust- oder Schilddrüsenzysten (z. B. Einreibung mit Apis mellifica 1 % Salbe von Weleda) als auch bei Eierstockszysten (z. B. Kur mit Magnesium sulfuricum/Ovaria comp. von Wala).

      Ein weiterer Hinweis für die Wirkung von Apis bei Autoimmunleiden ist die wesentlich größere Honigausbeute, wenn Bienenstöcke auf »Störzonen« liegen,

      Rezept: Bienengift bei Allergien

      Das folgende Rezept kann bei allergischen Hautleiden wie Urtikaria oder als Begleitmittel bei Quincke-Ödem versucht werden. Es stellt vor allem eine sanfte Form der Desensibilisierung dar, die in den beschwerdearmen Phasen vorbeugend durchgeführt werden sollte:

      • Apis mellifica Dil. D12 (Honigbiene)

      • Histaminum Dil. D12 (Histamin)

      • Lachesis D12 (Buschmeisterschlange)

      • Solidago virgaurea Urtinktur (Goldrute)

      • Urtica dioica Dil. D4 (Brennnessel)

      jeweils 20 ml.

      Über eine Apotheke von Spagyra bestellen und mischen lassen oder selber bestellen (www.spagyra.at) und mischen. Dosis: Im Akutfall alle 30 Minuten 8 bis 10 Tropfen (maximal 5- bis 7-mal). Vorbeugend 2- bis 3-mal täglich 10 bis 15 Tropfen im Mund zergehen lassen. Ergänzend lässt sich die Allergiebereitschaft durch Kalziumgaben senken (z. B. Calcium Quercus Globuli von Wala) sowie mit Vitamin C und Zink. z. B. Wasseradern oder Erdverwerfungen. Ein längerer Aufenthalt auf solchen geologischen Phänomenen führt beim Menschen auf Dauer zu gesundheitlichen Problemen, vor allem zu Störungen im Immunsystem. Nun ist aber eine alte Regel, dass das Heilmittel häufig dort zu finden ist, wo auch das Leiden seinen Ursprung hat. Tiere wie die Biene, aber auch bestimmte Pflanzen, z. B. Mistel oder Efeu (siehe Kapitel »Winter«), die sich auf Störzonen wohlfühlen, wirken in geeigneter Zubereitung heilend auf unser Immunsystem ein.

      Für die homöopathische Anwendung von Apis spricht ferner: Verschlimmerung des Leidens durch Hitze und eine verstärkte Schweißneigung; daher auch die Anwendung bei klimakterischen Beschwerden wie Hitzewallungen. Solche Menschen scheinen – wie Ikaros – vom Wesen der Sonne verbrannt worden zu sein. Tatsächlich empfindet der Menschentyp, für den Apis ein Heilmittel ist, die Sommerhitze als unerträglich. Apis-Typen findet man daher an heißen Tagen meist fächelnd im Schatten, eventuell mit einem Bein im kühlen Wasser.

      Normalerweise kümmern sich Bienen um nichts anderes als um ihre Arbeit, sei es als Amme zur Aufzucht der Brut oder als Sammlerin von Nektar. Daher spricht man auch von der fleißigen Biene.

      Manche Menschen verhalten sich ganz ähnlich. Insbesondere jene Menschentypen, die sich unentwegt beschäftigen und zu den übereifrigen Putzteufeln oder zu den unermüdlichen Arbeitstieren gehören, sollten einmal eine Konstitutionsbehandlung mit der homöopathischen Biene machen (z. B. einmal wöchentlich eine Gabe Apis mellifica D30). Manchmal bewirkt eine solche Konstitutionsbehandlung, dass sogar Apis-Typen auch einmal zur Ruhe kommen. Apis-Typen sind jedoch nicht nur sehr geschäftig, sie sind gleichermaßen gesellig und redselig. Daher gehört Apis zu den homöopathischen Heilmitteln für die lustige Witwe, die sich gerne auf Kaffeefahrten die Zeit vertreibt.

      Auf der anderen Seite wird dieser Menschentyp immer wieder auf unerklärliche Weise müde. Genauso kann ihn aber eine Idee ergreifen, der er mit Feuereifer nachgeht. Ähnlich die Bienen: Kurz vor der Zeit des »Schwärmens« hocken sie apathisch vor ihrem Stock herum. Plötzlich überfällt sie eine eigenartige Ruhelosigkeit, und in einem orgiastischen Taumel verlassen sie schließlich mit der Königin ihren Stock, um eine neue Heimat zu finden. Im übertragenen Sinne ist Apis ein Heilmittel für begeisterungsfähige Naturen, die sich bis zur Erschöpfung verausgaben.

       Das Gift der Brennnessel hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Bienengift. Beim Anfassen bricht die Hülle der Giftdrüse und schießt regelrecht in den Körper, um sich zu entleeren. Als Heilmittel hilft die Pflanze jedoch wirkungsvoll bei Insektenstichen und Allergien. Junger Brennnesseltrieb und daneben mikroskopische Aufnahme der Giftdrüse.

      Ein weiteres Anwendungsgebiet für Apis, das dieser Erregbarkeit entspricht, ist die Schilddrüsenüberfunktion. Diese temperamentvolle Seite zeigt sich vor allem, wenn man den Apistyp in seiner Entfaltung bedrängt. Wer nicht weiß, was damit gemeint ist, möchte sich doch bitte einmal vor das Flugloch eines Bienenstocks stellen. Spätestens dann kann er erfahren, wie feurig und nervig die ansonsten friedfertige Biene sein kann.

      Bekanntlich spielen Männer (= Drohnen) im Bienenvolk eine eher unbedeutende Rolle. Nicht einmal stechen können sie. Eigentlich sind sie unnütz im Frauenstaat der Bienen, wäre da nicht die Königin, denn Drohnen existieren einzig und allein, um die Fortpflanzung zu gewährleisten. Nach getaner Arbeit werden die Drohnen aus dem Stock geworfen und sterben. Zuvor sind sie allerdings die eifrigsten Schlemmer im Honigparadies.

      Vielleicht liegt in dieser Vorherrschaft des Weiblichen der Grund, dass die Biene ein ausgesprochenes Frauenmittel der Homöopathie ist.

      Apis hat jedenfalls schon so manch feuriger Witwe geholfen, etwas besonnener zu sein.

       Imkerin mit Schutzanzug gegen Stiche.