Christopher Held

Next Level Sales


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kommen, noch eine zusätzliche Frage: Wissen Sie, ja, genau Sie, was Ihr Vertriebsteam tagsüber macht? Wissen Sie, wie Gesprächsführung mit dem Kunden aussieht? Haben Sie schon mal den Satz gehört, »der ist schon 20 Jahre da, der weiß, was er macht«? Wie oft ist der Vertriebsmanager bei den täglichen Besuchen dabei? Einmal die Woche? Einmal im Monat? Wie soll er bei einem momentanen »analogen« Vertrieb seine typischerweise acht bis zwölf Vertriebsmitarbeiter begleiten und coachen? Vermutlich ist es schwierig, hier genaue Transparenz zu haben und den Überblick zu behalten. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass zu diesem Thema momentan keine Transparenz in Ihrem Unternehmen besteht.

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      Die Pflege von Daten und die damit gewonnene Transparenz sind ein essenzieller Bestandteil zur Weiterentwicklung eines jeden Teammitglieds. Detailliertere Ausführungen dazu folgen im Abschnitt 6.2.5.

      Diese neue Arbeitsweise des datengetriebenen Arbeitens bedeutet eine immense Umstellung für das Vertriebsteam. Nicht jeder Mitarbeiter ist gewillt, sein gesamtes Tun offenzulegen und einen exakten Einblick in die Tages‐, Wochen‐, Monats‐ und Jahresleistung zu ermöglichen. Es besteht vielmehr die Angst vor so genanntem »Mikromanagement« – also der genauen Beobachtung und Einflussnahme jeder kleinsten Tätigkeit durch das Management. Um diese Ängste und Zweifel zu beseitigen, geht Next Level Sales immer auch mit einem Change‐Prozess einher. Neben der fachlichen Befähigung der Mitarbeiter zum datengetriebenen und digitalen Arbeiten muss der Wandel auch bei den Vertrieblern im Kopf geschaffen werden. Die Akzeptanz setzt den Grundstein und dann muss jeder Vertriebler verstehen, wie er diese Transparenz sicherstellt und ermöglicht.

      Im Umkehrschluss bedeutet die neue Arbeitsweise, dass jede Tagesaktivität der Vertriebsteams eingetragen werden muss – wie bereits beschrieben. Jedes Telefongespräch, jede angewählte Nummer, unabhängig davon, ob dieser Kunde erreicht wurde oder nicht – jede vertriebsrelevante Aktivität. Das ist ungewohnt und wirkt zunächst anstrengend für die Vertriebler, aber es ist der entscheidende Schritt, um die Ineffizienzen im Vertriebsalltag zu identifizieren und zu beheben.

      Neben der Transparenz entsteht ein weiterer entscheidender Vorteil durch das Eintragen jeder Aktivität: die 360‐Grad‐Sicht auf den Kunden. Der Ausdruck ist vielleicht etwas hochtrabend, wenn wir momentan nur vom Vertrieb sprechen. Aber es ergibt sich eine 360‐Grad‐Sicht der Vertriebsaktivitäten, denn diese benötigt eigentlich das Generieren von Daten eines Kunden über alle Interaktionen hinweg und somit eine enge Integration von Marketing und Sales.

      1 1. »Wir sind kein Kontrollstaat und können dies unseren Mitarbeitern nicht aufbürden!«

      oder

      1 2. »Dieser Prozess kostet zu viel Zeit, Christopher. Du sprichst von Effizienzen und verdonnerst unsere Teams zu einem ›stupiden‹ Loggen/Eintragen der Tätigkeiten. Das ist doch ineffizient!«

      Zu beiden Aussagen gibt es klare Antworten.

      1 Ja, es ist eine Umstellung! Aber wie werden denn Ihre Mitarbeiter in der Produktion (wenn Sie eine haben) gemanagt? Es geht vor allen Dingen um die Weiterentwicklung jedes einzelnen Mitarbeiters und nicht um Kontrolle. Wo kann man ihr/ihm helfen, zu wachsen und besser zu werden? Wo haben wir als Unternehmen schlechte Zahlen (zum Beispiel Conversion Rates)? Wie können wir an dieser Stelle besser unterstützen – mit verkaufsfördernden