betrachtet, ist es interessant zu vergleichen, wer wem ähnlich sieht und wer keinem Verwandten seiner Generation ähnelt. In diese Kategorie passe auch ich, da ich eher einer meiner Großmütter ähnlich sehe als meiner Mutter oder meinem Vater.
Während ich umherging und mit jedem ein paar Worte wechselte, fragte ich mich, wem meine einzelnen Verwandten ähnelten und warum. Ich glaube daran, dass wir vor unserer Ankunft auf der Erde auswählen, was wir hier erleben werden. Wenn das wirklich zutrifft, dann suchen wir uns nicht nur unseren Lebensweg aus, sondern auch unsere Eltern, Verwandten und Vorfahren.
Bei einer der wesentlichen philosophischen Lebensfragen geht es um die Debatte über Veranlagung kontra Erziehung. Werden wir hauptsächlich durch genetische Veranlagung geprägt, die wir von unseren leiblichen Eltern und Vorfahren geerbt haben – oder werden wir eher von unserer Umwelt geprägt? Dieses Thema wird seit Jahrhunderten heiß diskutiert, und die Wissenschaft will herausfinden, inwiefern unsere Gene uns nicht nur körperlich, sondern auch psychisch beeinflussen. Erben wir unsere Persönlichkeit von unseren Vorfahren? Wie jüngste Forschungsergebnisse zeigen, werden 50 Prozent unserer Persönlichkeitsmerkmale von unserer Genetik geprägt.2 Was ist, wenn Sie Ihre flippigen Eigenschaften tatsächlich von einem entfernten Verwandten geerbt hätten? In Anbetracht all der Mühe, die wir uns in unserem lebenslangen Streben, uns selbst besser zu verstehen und unsere eigenen Probleme aus einem früheren Leben zu überwinden, gemacht haben, könnten wir alle davon profitieren, wenn wir unseren Ahnen auch ein wenig Aufmerksamkeit schenken würden.
Wenn die These des vererbten Verhaltens richtig ist, dann muss die Seele sich bewusst dafür entscheiden, ihre eigenen früheren Leben zu heilen und zu verarbeiten, und dass ihre Familie oder Familien (wenn wir über die mütterliche und die väterliche Seite der Familie sprechen) die Menschen sind, denen unsere Seele bei den Herausforderungen ihres Lebens beistehen will, damit alle früheren Familienmitglieder kollektiv heilen können. Geboren zu werden ist also eine weitaus größere Verantwortung, als wir uns je erträumt hätten!
Ich habe selbst erlebt, dass das Leben aller deutlich verbessert werden kann, wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf unsere weitere Familie richten, indem wir allen heilendes Licht schicken. Wir sollten jedem das Beste wünschen. Die Heilmethoden in diesem Buch lassen sich nicht nur auf Ihre Familie und Ahnen anwenden, sondern auch auf alle anderen Lebewesen, um das Leben aller Menschen zu allen Zeiten besser zu gestalten.
Gefühle sind die Verbindung zur Vergangenheit
Auch wenn wir möglicherweise Eigenschaften unserer Vorfahren geerbt haben – was wäre, wenn Sie die Emotionen Ihrer Ahnen hautnah fühlen könnten? Mittlerweile gehen Wissenschaftler davon aus, dass das möglich ist. Wie eine faszinierende Untersuchung ergeben hat, wiesen die Nachkommen von Überlebenden des Holocaust veränderte Stresshormone auf, die sie Alltagsstress langsamer überwinden lassen – aus dem einfachen Grund, weil sie über die DNS ihrer Eltern Traumata3 erbten. Wenn man darüber nachdenkt, ist es nur logisch. Wie könnte ein Mensch solche Grausamkeiten überleben, ohne auf energetischer Ebene davon geprägt zu werden?
Unabhängig davon, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, haben wir genetische Verbindungen zur Vergangenheit. Jede Seele, die vor uns gekommen ist, und alle Seelen, die noch kommen werden, wenn wir schon hinübergegangen sind, sind Teil unserer Zellen. Wir alle atmen dieselbe Luft. Wir denken einige derselben Gedanken, und wir machen manche der gleichen Mühen und Triumphe durch.
Wenn Sie die Vergangenheit und alle, die sich in der Vergangenheit befinden, segnen, senden Sie in Wirklichkeit diesen Segen an sich selbst. Es heißt, alles, was man über andere sagt, sagt man auch über sich selbst. Wenn Sie den Spiegel hochhalten, sich selbst lieben und Licht an alle senden, werden Sie erleben, wie sich Ihre Umwelt aufhellt, was jedem mehr Glück und Frieden bringt.
Genetische Erinnerungen und das Kollektivbewusstsein
Der Bewusstseinspionier C. G. Jung beschrieb das kollektive Unbewusste, das alle Menschen teilen – eine Art kollektiver Erfahrung, die wir gemein haben und die uns mit allen anderen verbindet, unabhängig davon, ob wir mit ihnen verwandt sind oder nicht. Viele dieser Konzepte haben mit Archetypen oder Mustern, die für uns alle leicht erkennbar sind, zu tun. Wir alle teilen zum Beispiel eine kollektive Trauer, wenn wir an die Grausamkeiten des Holocaust denken. Die Untersuchung von Überlebenden des Holocaust deutet jedoch darauf hin, dass die emotionalen Folgen dieser Tragödie durch die DNS an ihre Nachkommen weitergegeben wurden.
Auch Verhaltensmuster werden anscheinend über das Kollektivbewusstsein und DNS weitergegeben. Eine meiner Lieblingsstudien, die die tatsächliche Verbundenheit unter uns allen zeigt, ist die Untersuchung über den einhundertsten Affen. Anscheinend hatte eine Gruppe von Affen in Japan ein Problem: Sie fraßen eine bestimmte Süßkartoffel nicht, die nahe am Strand wuchs, weil die Haut bitter schmeckte. Ein Affe lernte, die Kartoffeln zu waschen, und nachdem hundert Affen durch Beobachten kollektiv gelernt hatten, dass man die Kartoffeln waschen konnte, wuschen auch die zukünftigen Affengenerationen die Kartoffeln und fraßen sie.4 Wie die Studie zeigt, findet eine Veränderung statt, wenn sich genügend Leute eine bestimmte Vorstellung oder Lebensweise aneignen.
Die metaphysische Gemeinschaft wendet dieses Beispiel als Modell an, wie wir alle unser eigenes Heilbewusstsein nutzen können, um enorme Veränderungen für das Gemeinwohl zu erreichen. Auch wenn Ken Keyesʼ populäre Studie über den einhundertsten Affen von Skeptikern angezweifelt wird, gefällt mir dieses Beispiel, da ich immer noch ein starker Verfechter der Positivität und Hoffnung bin. Wenn wir hinsichtlich dieses Themas wirklich mit allen Menschen unserer Umwelt verbunden sind, dann sind wir mit unseren eigenen Familien mindestens doppelt verbunden. Daher verdienen unsere Verwandten unsere Aufmerksamkeit und den Willen, sie zu heilen.
Was die Umwandlung unserer Verbundenheit hin zur Verbesserung für alle betrifft, so stellen die bahnbrechenden Studien von Bruce Lipton in seinem Buch Die Biologie des Glaubens eine positive Annäherung dar, indem sie darauf hindeuten, dass wir mit Hilfe unseres Geistes unsere Glaubenssysteme neu erschaffen und unsere Probleme hinsichtlich Gesundheit und persönlicher Defizite überwinden können.5
Was stimmt also? Leiden wir unter früheren Überschreitungen oder können wir den Geist nutzen, um die Geschichte neu zu gestalten? Ich glaube seit jeher an die Vorstellung, dass wir mit der Kraft des Geistes so ungefähr alles überwinden können. Der Glaube an die Transformation ist der Kern meines Lebenswerkes. Dennoch habe ich in meiner Praxis schon vieles erlebt, was mich fest davon überzeugt hat, dass unsere DNS und unsere Vorfahren einen stärkeren Einfluss auf uns haben, als wir zugeben wollen. Das Ausmaß, in dem unsere eigene Heilung auch unsere Ahnen heilen und ihnen helfen kann, ist zwar noch nicht wissenschaftlich erwiesen, aber es bewirkt trotzdem Wunder. Jedes Mal, wenn wir nach innen horchen und unsere Sicht auf die Welt ändern können, hilft das nicht nur uns selbst, sondern allen, mit denen wir im Alltag in Berührung kommen – jetzt und in Zukunft. Meine persönliche (wenn auch wissenschaftlich nicht erwiesene) Theorie ist, dass wir in unseren Geist eindringen und bewusst unsere Einstellung über alles ändern können (einschließlich unserer Familie im jetzigen Leben und unserer Vorfahren) und so einen enorm positiven energetischen Abdruck hinterlassen, der alle Zeiten – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – prägt.
Hypnotherapie und Meditation haben meinem Leben eine bessere Wendung gegeben, und ich habe erlebt, dass der simple Akt, in die tieferen Nischen des Geistes vorzudringen, und die eigene Sicht auf die Wirklichkeit positive, lebensverändernde Effekte auf alle haben können, die sich die Zeit und Mühe machen. Indem wir an einem nicht unterzukriegenden Optimismus festhalten und unsere persönliche Heilung und die Kontrolle über unsere innere Einstellung zu den Menschen, mit denen wir unser Leben teilen, übernehmen, gewinnen wir offensichtlich die Kontrolle über das, was theoretisch außerhalb unserer Kontrolle liegt. Wie ich gemerkt habe, sind innere Reisen die lohnenswerteste Tätigkeit in meinem Leben, weil die Prozesse mich spürbar glücklicher gemacht haben und mir ein Gefühl für meine eigene Seelenaufgabe vermittelt haben. Und vielen meiner Klienten geht es genauso.
Wie ich festgestellt habe, tragen die Menschen genetische Erinnerungen mit sich herum, welche die Person beeinflussen, die sie bei wachem Bewusstsein sind, und häufig lähmende Probleme verursachen, die anfangs außerhalb ihres Bewusstseins sind.