Anja Köstler

Mediation


Скачать книгу

ion>

      

      UTB 3369

      Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage

      Böhlau Verlag · Köln · Weimar · Wien

      Verlag Barbara Budrich · Opladen · Farmington Hills

      facultas.wuv · Wien

      Wilhelm Fink · München

      A. Francke Verlag · Tübingen und Basel

      Haupt Verlag · Bern · Stuttgart · Wien

      Julius Klinkhardt Verlagsbuchhandlung · Bad Heilbrunn

      Lucius & Lucius Verlagsgesellschaft · Stuttgart

      Mohr Siebeck · Tübingen

      Orell Füssli Verlag · Zürich

      Ernst Reinhardt Verlag · München · Basel

      Ferdinand Schöningh · Paderborn · München · Wien · Zürich

      Eugen Ulmer Verlag · Stuttgart

      UVK Verlagsgesellschaft · Konstanz

      Vandenhoeck & Ruprecht · Göttingen

      vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

      Dipl.-Soz.Päd. Anja Köstler, München, ist Mediatorin und Ausbilderin im Bundesverband Mediation (BM).

      Lektorat/Redaktion im Auftrag des Ernst Reinhardt Verlags: Ulrike Auras, München.

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der

      Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten

      sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

      UTB-ISBN 978-3-8252-3369-3 (Print), 978-3-8463-3369-3 (E-Book)

      eISBN 978-3-8463-3369-3

      © 2010 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München

      Dieses Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede

      Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne

      schriftliche Zustimmung der Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, München,

      unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,

      Übersetzungen in andere Sprachen, Mikroverfilmungen und die

      Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

      Reihenkonzept und Umschlagentwurf: Alexandra Brand

      Umschlagumsetzung: Atelier Reichert, Stuttgart

      Ernst Reinhardt Verlag, Kemnatenstr. 46, D-80639 München

      Net: www.reinhardt-verlag.de E-Mail: [email protected] Bei UTB-Basic: Grundlayout und Einbandgestaltung: Atelier Reichert Stuttgart

      Diese EPUB-Ausgabe ist zitierfähig. Um dies zu erreichen, ist jeweils der Beginn einer neuen Seite dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenzahl an der Stelle angegeben ist, an der in der gedruckten Ausgabe der Text dieser Seite beginnt. Bei Wörtern, die von einer zur nächsten Seite getrennt wurden, kann diese Seitenzahl mitten in einem Wort stehen. Dies sieht etwas ungewohnt aus, sichert aber die Zitierfähigkeit dieses E-Books.

      Inhaltsverzeichnis

      Titel Impressum Einführung 1 - Was ist Mediation? 2 - Was macht einen Konflikt aus? 3 - Wie arbeitet ein Mediator? 4 - Wie läuft eine Mediation ab? 5 - Wo wird Mediation eingesetzt? 6 - Was bringt Mediation in (psycho-) sozialen Arbeitsfeldern? 7 - Quo vadis, Mediation? Anhang Sachregister

      Einführung

      Überall, wo Menschen zusammenleben und/oder zusammenarbeiten, kommt es zu Konflikten. Und wir alle haben Sätze im Ohr wie, „Bleib sachlich“, „Kommen Sie doch mal zur Sache“ usw. Doch die wenigsten Konflikte sind nur auf der Sachebene zu befrieden. Wären sie es, hätte sich kein längerer Konflikt entwickelt.

      Mediation als Verfahren zur konsensualen Konfliktklärung zeichnet sich im (psycho-)sozialen Bereich dadurch aus, dass sie – über die Klärung von Sachfragen hinaus – die Beziehungsebene und das innere Geschehen bei den einzelnen Beteiligten in den Blick nimmt. Dies unterscheidet Mediation in diesen Anwendungsfeldern von der klassischen Wirtschaftsmediation, in der es häufig „nur“ um die Lösung eines bestimmten Problems geht. Im (psycho-) sozialen Zusammenhang bedeutet Mediation im Wesentlichen, dass die Konfliktpartner – seien es zwei Menschen oder mehrere Gruppierungen – mit sich selber und mit ihren Kontrahenten wieder ins Reine kommen und sich weiterhin im gleichen Umfeld bewegen können. Die Konfliktparteien können z.B. Partner sein, die nach der Trennung noch Eltern ihres Kindes bleiben und sich in dessen Lebenswelt immer wieder begegnen werden; Einrichtungen, die nach wie vor im gleichen Stadtteil mit den gleichen Anwohnern arbeiten werden oder Mitarbeiter in Krankenhäusern, Kindergärten, Beratungsstellen, Nachbarschaftszentren, deren Zusammenarbeit im Team fortdauern wird und nicht durch schlechte Konfliktregelungen belastet sein sollte.

      In diesen (psycho-) sozialen Bereichen kann man – anders als in rein geschäftlichen Beziehungen – den Kontakt zueinander selten völlig beenden, ohne dadurch weiteren Schaden in Kauf zu nehmen. Solch ein Schaden wäre z.B. nach einer Ehescheidung, wenn ein Mann künftig nicht mehr gleichzeitig mit der Ex-Frau auf die Feste von gemeinsamen Freunden gehen kann oder wenn ein Erzieher beim Schichtwechsel in einer Jugendwohneinrichtung wiederkehrend mit von Kollegen produzierten schwierigen Situationen konfrontiert ist.

      Gelingt es nicht, trotz und nach Streitigkeiten gut miteinander umzugehen, vergiftet dies oft das gesamte bisherige Lebensumfeld – etwa Wohnung, Freunde, Nachbarschaft oder Arbeitsstelle. Und wenn dieser soziale Nahraum gefährdet ist, erleben Menschen dies oft als existenzielle Bedrohung. Viele schlagen dann schnell harte Töne an, um nur ja 8als Sieger aus dem Konflikt hervorzugehen. – Sie treiben damit aber die Eskalation des Konfliktes genau in die befürchtete Richtung voran. Diese Dynamik beschäftigt auch alle, die im (psycho-) sozialen Bereich Dienst- oder Hilfeleistungen für Menschen in besonderen Lebenssituationen erbringen. Dazu drei Beispiele:

      Beispiel 1: Die bisher allein lebende 75-jährige Mutter wird pflegebedürftig. Die Krankenhaus-Sozialarbeiterin erlebt drei erwachsene Kinder, für deren Leben – teils mit Partnern, teils mit Familien – die eigene Welt aus den Fugen gerät bei der Vorstellung, die Mutter bei sich zu Hause aufzunehmen. Die Vorstellung, die Pflegekosten zu dritt zu übernehmen, ist für zwei der drei ebenso ein Horrorszenario. Forderungen und Anklagen kommen auf den Tisch: „Mutter hat dir sowieso immer Geld zugesteckt …“ „Du hast doch eh nur eine halbe Stelle und dir sowieso mal überlegt, ob du nicht wegen den Kleinen ganz zu Hause bleibst,