UTB 3371
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Prof. Dr. med. Dr. phil. Theo R. Payk war u. a. Ordinarius für Psychiatrie und Psychotherapie an der Ruhr-Universität Bochum. Er ist jetzt als Supervisor, Gutachter und Ausbilder tätig.
Hinweis: Soweit in diesem Werk eine Dosierung, Applikation oder Behandlungsweise erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, dass die Autoren große Sorgfalt darauf verwandt haben, dass diese Angabe dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes entspricht. Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen oder sonstige Behandlungsempfehlungen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. – Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnungen nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
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eISBN 978-3-8463-3371-6
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Inhaltsverzeichnis
Titel Impressum Einführung 1. - Krankheitszeichen 2 - Untersuchungen 3 - Ursachen 4 - Behandlung und Betreuung 5 - Rechtsfragen Anhang - Hilfreiche Adressen Medikamente (Antidementiva) Glossar Literatur Sachregister
Einführung
Nicht nur die überfüllten Wartezimmer der Arztpraxen und die langen Wartezeiten auf einen psychiatrischen oder psychologischen Untersuchungstermin signalisieren eine stete Zunahme geistig-seelischer Probleme während der letzten Jahrzehnte. Auch die Aufschlüsselungen der Krankenkassen und Sozialversicherungen lassen ein kontinuierliches Anwachsen psychischer Störungen in den Industrieländern erkennen; von sämtlichen Erkrankungen sind sie neben Infektionen und orthopädischen Beschwerden im Laufe der letzten zehn Jahre nach und nach auf die obersten Ränge aller Krankheiten gerückt. Während der letzten 20 Jahre war ein Zuwachs von rund 30 % dieserart Behandlungsfälle zu verzeichnen, einhergehend mit einer Verdoppelung der Gesamtkosten innerhalb der letzten fünf Jahre, die derzeit in Deutschland um 1.6 Milliarden Euro jährlich liegen. Die meisten vorzeitigen Berentungen erfolgen wegen psychischer Leiden, in Deutschland jährlich rund 50.000 Mal.
Während Psychosen und verwandte Störungen auf einem konstanten Häufigkeitsniveau verblieben sind, haben – neben Depressionen und Angstkrankheiten – alle möglichen Formen geistiger Beeinträchtigungen unter dem Oberbegriff „Demenz“ deutlich zugenommen. Abgesehen von den damit verbundenen volkswirtschaftlichen Belastungen, geht jede Demenzerkrankung nicht nur für den Betroffenen, sondern meist auch für die Angehörigen und nächsten Bezugspersonen mit erheblichen Belastungen und Einschränkungen einher.
Ausreichende Kenntnisse über die Art und den Verlauf einer Demenz helfen, den Kranken besser zu verstehen und angemessen mit ihm umzugehen. Dem damit verbundenen Lern- und Aufklärungsbedarf von direkt und indirekt Betroffenen soll im Folgenden Rechnung getragen werden, indem über die verschiedenen Arten und Formen demenzieller Krankheitsbilder informiert wird.
Dargestellt werden die typischen Erkrankungsbilder unter Einbeziehung von drei exemplarischen Krankheitsfällen. Genauer beschrieben werden Auffälligkeiten im Verhalten und Erleben sowie Beeinträchtigungen der Leistungsfähigkeit, die als Symptome einer beginnenden Demenz in Frage kommen, außerdem die gängigen Untersuchungsmethoden, die zur Diagnose führen. In diesem Zusammenhang werden die aktuellen Hypothesen zu den Entstehungsrisiken und -ursachen 8skizziert bzw. die mehrdimensionalen Krankheitsmodelle reflektiert. Schließlich wird das Repertoire der modernen, allgemein-medizinischen, psychiatrisch-psychologischen und psychosozial-pflegerischen Behandlungs- und Betreuungsmaßnahmen erläutert und begründet. Abschließend wird auf rechtliche Fragen eingegangen.
Alles in allem sollen diese Informationen dabei helfen, den Krankheitsprozess differenziert wahrzunehmen, sinnvoll einzuordnen und realistisch zu bewerten. Mögen sie Mut machen, nicht vor den hohen körperlichen und seelischen Anforderungen zu kapitulieren, die eine Demenz an alle Beteiligten stellt, sondern die veränderte Lebenssituation so erträglich wie möglich zu gestalten. Fachlich Interessierte und beruflich engagierte Angehörige pflegender, helfender und heilender Professionen