Warum Lena Christ (1881–1920) so viel literarischen Ruhm erntete und doch so unglücklich blieb
Warum sich hinter Karl Valentins (1882–1948) irrwitzigem Nonsens die höchste Logik verbirgt
Warum Liesl Karlstadt (1892–1960) mehr war als bloß die Stichwortgeberin für Karl Valentin
Wie Ellen Ammann (1870–1932) die bayerische Demokratie (vorläufig) vor Hitler rettete
Hitlers populärster Gegner auf der Kanzel
Oberpfälzer Don Camillo mit Löwenmut
„Rassen gibt’s doch bloß beim Vieh“
Warum Oskar Maria Graf (1894–1967) alles andere war als ein krachlederner Provinzdichter
„Das ist ein Aufwachen ringsum im Land!“
Warum Carl Orffs (1895–1982) pralles Musiktheater alles andere als altmodisch ist
Damit der Mensch dem Menschen ein Helfer ist
Warum Bertolt Brecht (1898–1956) so schlechte Manieren hatte
Wie die Theaterlegende Therese Giehse (1898–1975) Bühnenhandwerk und Moral verband
„Sag nicht, es ist für’s Vaterland!“
Warum der geniale politische Stratege Franz Josef Strauß (1915–1988) nicht Bundeskanzler wurde
Eine ausgestorbene Rasse von Politikern
Warum Hermann Höcherl (1912–1989) mehr war als nur ein bayerisches Schlitzohr
Warum der Publikumsliebling Walter Sedlmayr (1926–1990) eine so einsame Beerdigung bekam
„Weißwurst-Paula“ und KZ-Eichmanns Gattin
Warum die Volksschauspielerin Ruth Drexel (1930–2009) ein politisch bewusstes „Alphatier“ war
„An diesem Volksstamm kannst zerschellen …!“
Ein Vorwort
„An diesem Volksstamm kannst zerschellen …!“, klagt der ausgeschmierte Tod im „Brandner Kaspar“ über die Bayern, und der muss es wissen. Denn wer kennt die Menschen besser als der Knochenmann, der um das Schicksal jedes einzelnen weiß?
(Er sagt es übrigens nicht in Franz von Kobells 1871 in den „Fliegenden Blättern“ erschienener hintersinniger Geschichte, sondern erst in der Bühnenbearbeitung von Kobells Ururgroßneffen Kurt Wilhelm für das Münchner Residenztheater 1975. Da ist der Himmel schon fest in bajuwarischer Hand und die Pforte für Preußen verschlossen; „sonst war’s ja koa Paradies mehr“.)
Der Stoßseufzer des „Boanlkramers“, wie man den Sensenmann hierzulande lange Zeit plastisch genannt hat („Boanl“ sind Gebeine), könnte zu der irrigen Meinung führen, nur Sturschädel und unbelehrbare Trotzköpfe könnten richtige Bayern sein: Paradeexemplare wie Franz Josef Strauß oder Ruth Drexel, der aufmüpfige Lohnkutscher Franz Xaver Krenkl („Wer ko, der ko!“) oder der politisch unflexible Herzog Tassilo am Beginn der weißblauen Geschichte.
Nun gehören zum bajuwarischen Charakter tatsächlich immer schon das Misstrauen gegen jede Art von Obrigkeit, ein Hang zur Rebellion und ein Hauch von Anarchie. Kraftmenschen, die sich den Schneid nicht abkaufen ließen und sich nicht vor der Macht duckten, hat man hier stets geschätzt – ob es sich nun um den listigen Dorfpfarrer Johann Nepomuk Kleber handelte, der die Nazis mit hinterfotziger Ironie der Lächerlichkeit preisgab, oder um den schneidigen Wilderer Georg Jennerwein, der sich