Stefan Storr

Öffentliches Wirtschaftsrecht


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href="#ulink_7616438c-9039-58ef-9e96-8ba630c23027">[265]

      Regeln „zum Schutz von geographischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel“ wurden erstmals 1992 erlassen. Die VO (EWG) 2081/1992 wurde in den Jahren 2006 (Verordnung (EG) Nr 510/2006) und 2012 (Verordnung (EU) Nr 1151/2012) modifiziert und erweitert, nicht zuletzt, weil die WTO Bedenken gegen die ursprüngliche Regelung hatte. Der Antrag wird von der Kommission geprüft und bei Bejahung der Schutzwürdigkeit im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht (Art. 6 Abs. 1 und 2). Die geschützten Produkte werden in ein Register eingetragen und seit 2019 in der Online-Datenbank eAmbrosia der Kommission erfasst; zum Überblick Leible, in: Streinz/Kraus, Lebensmittelrechts-Handbuch Rn 524 ff.

       [266]

      EuGH v. 20.5.2003, Rs. C-108/01 – „Prosciutto di Parma“, Rn 64, Slg. 2003, I-5121.

       [267]

      Streinz, Europarecht, Rn 845.

       [268]

      Dazu die unterhaltsame Glosse von Geiger, EuZW 2003, 545.

       [269]

      EuGH v. 9.11.2010, Rs. C-92/09 u. C-93/09 – „Schecke und Eifert/Hessen“, Slg. 2010, I-11063 = EuZW 2010, 939 m. Anm. Guckelberger; s. auch dies., EuZW 2011, 126; Schröder, EuZW 2011, 462.

       [270]

      Jarass, in: Jarass/Pieroth, GG, Vorb. Art. 1 Rn 5. Besonders deutlich war dieses liberale Grundrechtsverständnis bereits in der Weimarer Zeit ausgeprägt bei Carl Schmitt, Verfassungslehre, 1928, S. 163 ff; 175 ff. Entgegengesetzt wurde ihm schon damals ein politisch-soziales Verständnis, das Grundrechte als Wertesystem begriff, insbes durch Smend und Heller. Zu dieser – für das öffentliche Wirtschaftsrecht allerdings kaum relevanten Diskussion Michael/Morlok, Grundrechte, § 3 Rn 20; Böckenförde, NJW 1974, 1529 ff.

       [271]

      Di Fabio, JZ 1993, 689, 691; ebenso Bethge, VVDStRL 57 (1998), 10, 46; Sachs, JuS 1995, 303, 304: „vorausschauende Zulassung von Beeinträchtigungsakten“.

       [272]

      BVerfGE 47, 46, 79 konkretisiert den Begriff der Wesentlichkeit als „wesentlich zur Verwirklichung der Grundrechte“. Zur Wesentlichkeitstheorie insbes BVerfGE 49, 89, 126 f – Kalkar I; außerdem BVerfGE 95, 267, 307; 98, 218, 251; Jarass, in: Jarass/Pieroth, GG, Art. 20 Rn 53.

       [273]

      BVerfGE 38, 373, 381; 94, 372, 390.

       [274]

      Dies sei ausreichend, da dem Parlamentsvorbehalt neben dem Gesetz „jede andere parlamentarische Willensäußerung, insbes die etatmäßige Bereitstellung der zur Subvention erforderlichen Mittel“ genüge, s. BVerwGE 58, 45, 48; Jarass/Pieroth, GG, Art. 20 Rn 51.

       [275]

      BVerfGE 80, 124, 131 ff.

       [276]

      BVerwGE 90, 112, 124; zu Krankenhaussubventionen BVerfGE 82, 223 f.

       [277]

      Zur Bestellung als Sachverständiger BVerfGE 86, 37.

       [278]

      Dazu im verwaltungsprozessualen Kontext Schenke/R. Schenke, in: Kopp/Schenke, VwGO, § 42 Rn 83, 118; Wahl/Schütz, in: Schoch/Schneider/Bier, VwGO, § 42 Abs. 2 Rn 57 f; s. auch Schliesky, DVBl 1999, 85.

       [279]

      Zum sog. Untermaßverbot BVerfGE 88, 254.

       [280]

      Vgl näher im Zusammenhang mit der Klagebefugnis Schenke/R. Schenke, in: Kopp/Schenke, VwGO, § 42 Rn 121 f; aA Wahl/Schütz, in: Schoch/Schneider/Bier, VwGO, § 42 Abs. 2 Rn 58. S. auch Hufen, Die Verwaltung 1999, 535.

       [281]

      S. hierzu Jarass, in: Jarass/Pieroth, GG, Vorb vor Art. 1 Rn 10 f; Dreier, in: Dreier, GG, Vorb Rn 101 ff; Sachs, in: Sachs, GG, Vor Art. 1 Rn 35 ff jeweils mwN.

       [282]

      Das Bundesverfassungsgericht kann eine Verletzung staatlicher Schutzpflichten daher nur feststellen, wenn die staatlichen Organe entweder gänzlich untätig geblieben oder wenn die bisher getroffenen Maßnahmen evident unzureichend sind, s. BVerfGE 56, 54, 80 f; 77, 170, 214 f; 79, 174, 201 f; 85, 191, 212 f; 92, 26, 46. Ausf hierzu Hesse, FS Mahrenholz (1994), S. 541 ff.

       [283]

      S. dazu am Beispiel des Handwerksrechts Baumeister, GewArch. 2007, 310, 314 ff.

       [284]

      Insoweit für handwerkliche Tätigkeiten verneinend Baumeister, GewArch. 2007, 310, 316. Ob es sich in anderen Bereichen, etwa bei Finanzdienstleistungen anders verhalten könnte, bedarf keiner Entscheidung, da dort unionssrechtlich bedingt Genehmigungserfordernisse nicht ab-, sondern ausgebaut werden.

       [285]

      Dazu Wollenschläger, VerwArch, 102 (2011), 20.

       [286]

      Ausf und mit weiteren Beispielen über das öffentliche Wirtschaftsrecht hinaus Wollenschläger, Verteilungsverfahren, 2010.

       [287]

      BVerfGE 116, 135, 152; vgl Wollenschläger, Verteilungsverfahren S. 202 f mwN. S. aber auch zur Konzessionsvergabe im Unterschwellenbereich Siegel, NZBau 2019, 353.

       [288]

      Zu dieser Dimension insbes die „Numerus-clausus-Entscheidung“ BVerfGE 33, 303, 330 ff; grundlegend Häberle, VVDStRL 30 (1972), 43, 69 f.

       [289]

      BVerfGE 33, 303, 338; 43, 291, 314, 324; 147, 253.

       [290]

      Vgl auch BVerfG, NVwZ 2011, 113.