Simon Schafer

Antikorruptions-Compliance


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      Beispiel: Bei der Einstellung nach § 153a Abs. 2 StPO wissen Staatsanwaltschaft und Verteidigung nicht, dass der Richter als Vorsitzender des begünstigten e.V. mittelbar von der Zahlungsauflage profitiert und sich davon bei seiner Ermessensentscheidung zur Verfahrenseinstellung hat beeinflussen lassen – der Richter begeht Bestechlichkeit nach § 332 Abs. 2 StGB, StA und Verteidiger sind nach § 16 Abs. 1 StGB straflos.

       [193]

      Dazu NK/Kuhlen § 332 Rn. 18.

       [194]

      Dafür Fischer § 332 Rn. 16; MK/Korte § 332 Rn. 38.

       [195]

      Puppe GA 1990, 145, 165; diff. NK/Kuhlen § 332 Rn. 24 f.

       [196]

      Vgl. BGH NJW 2015, 1032, 1033 Rn. 13; BGHSt 6, 346, 347.

       [197]

      NK/Kuhlen § 332 Rn. 17. Zusätzlich kommt, je nach zugrunde gelegtem Vermögensbegriff – nämlich nur beim wirtschaftlichen (für diesen BGH wistra 2018, 41 m. Anm. Müller-Metz NStZ-RR 2017, 341), nicht hingegen beim juristisch-ökonomischen (für diesen BGH NStZ 2016, 596; Zimmermann GA 2017, 544) –, Betrug in Betracht, vgl. BGHSt 39, 300, 302.

       [198]

      So i.E. auch BGHSt 15, 88, 97; RGSt 58, 263, 266 f.; a.A. NK/Kuhlen § 331 Rn. 32, wonach lediglich eine Rechtfertigung gem. § 34 StGB in Frage komme.

       [199]

      Vgl. BGH NJW 2017, 2134, 2135 Rn. 23.

       [200]

      NK/Kuhlen § 333 Rn. 9; Schönke/Schröder/Heine/Eisele § 333 Rn. 7.

       [201]

      Vgl. HK-GS/Letzgus § 30 Rn. 80; NK/Zaczyk § 30 Rn. 21. Dazu, dass diese Regel auch bei selbstständig vertypten Vorbereitungsdelikten – die Bestechung ist ein solches Delikt (vgl. Rn. 10) – gilt, OLG Oldenburg NJW 1999, 2751 f.

       [202]

      Der Einsatz von Lockspitzeln zur Korruptionsbekämpfung ist grds. zulässig, vgl. EGMR NJW 2009, 3565, 3566.

       [203]

      Zimmermann S. 586 f.; a.A. NK/Kuhlen § 333 Rn. 8: nur § 34 StGB möglich.

       [204]

      RGSt 58, 263, 267; MK/Korte § 331 Rn. 78; offengelassen von BGHSt 39, 45.

       [205]

      Vgl. BGHSt 47, 22, 25. Zum Konkurrenzverhältnis zwischen den verschiedenen Kontrahierungsstufen Rn. 83.

       [206]

      Krit. dazu Nell/Schlüter NJW 2008, 1996; Zimmermann S. 583 i.V.m. 559.

       [207]

      Aus der missverständlichen Formulierung des § 334 Abs. 3 StGB („zu bestimmen versucht“) folgt nicht, dass im Hinblick auf künftige Diensthandlungen der Versuch einer Tat nach § 334 Abs. 1 StGB strafbar wäre, SK/Stein/Deiters § 334 Rn. 11.

       [208]

      Fischer § 334 Rn. 5.

       [209]

      Str. ist, ob dies auch dann gilt, wenn der Amtsträger bereits vor Annahme des Vorteils aus dem Dienst ausgeschieden ist, vgl. BGH NZWiSt 2012, 229 mit abl. Anm. Neiseke.

       [210]

      NK/Kuhlen § 332 Rn. 31.

       [211]

      BGHSt 52, 300, 304 Rn. 7 f. m. Anm. Kuhlen JR 2009, 53; BGH wistra 2012, 29 Rn. 93, 102 f.; krit. Böttger FS Mehle, S. 77, 82 ff. Weitere Nachw. zum Streitstand bei Zimmermann S. 325 mit dortiger Fn. 1483.

       [212]

      Vgl. BT-Drucks. 18/4350, 24 (für „Extremsituationen“). Zur Abwehr erpresserischer Schmiergeld-Forderungen Zimmermann S. 403 ff.

       [213]

      Wessels/Hettinger/Engländer BT 1, Rn. 1135; Zimmermann S. 401; s.a. Sowada FS Tiedemann, 273, 287.

       [214]

      Strafzumessungskasuistik findet sich bei Schäfer/Sander/van Gemmeren Praxis der Strafzumessung, Teil 10 Rn. 1717 f.; MK/Korte § 332 Rn. 52.

       [215]

      BGH GA 1959, 176, 177; s.a. Rn. 10.

       [216]

      BGH BeckRS 2019, 19529 Rn. 23.

       [217]

      Zimmermann S. 499.

       [218]

      BGH NJW 1989, 1938, 1939.

       [219]

      BGH NStZ 2016, 349, 351; BeckRS 2018, 28260.

       [220]

      S. dazu Rn. 30.

       [221]

      BGH StV 2009, 581, 585.

       [222]

      Zimmermann S. 401 f. m.w.N.