Gerald Pilz

Mobilität im 21. Jahrhundert? Frag doch einfach!


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die Shared Mobility wird es möglich, Kosten zu sparen, die Umwelt zu schonen und für einen stärkeren Klimaschutz zu sorgen. Inzwischen gibt es immer mehr Startups, die sich dem Thema Shared Mobility widmen und neue Konzeptionen entwickeln. Eine Studie schätzt, dass das Potenzial für diese Ansätze im Jahr 2030 bei 1,6 Milliarden US-Dollar liegen wird.45

      

Warum ist Carsharing so wichtig?

      CarsharingCarsharing folgt dem Prinzip, dass Nutzen wichtiger ist als Eigentum. Das Carsharing wird sich in der Zukunft verbreiten und einen wesentlich höheren Stellenwert als bisher genießen. In einer modernen vernetzten Gesellschaft ist die Nutzung von Carsharing und überhaupt von Sharing-Konzeptionen eine wichtige Komponente. Ein solches Sharing gibt es nicht nur im Verkehrsbereich, sondern auch bei der Nutzung von Coworking-SpaceCoworking-Spaces und bei der Nutzung von Werkzeug. Durch das Teilen werden nicht nur Ressourcen geschont, sondern die Gesellschaft setzt insgesamt auf Kooperation und Teilhabe.

      Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich die Zahl der Carsharing-Nutzer verzehnfacht. Diese erstaunliche Dynamik belegt, dass Carsharing und das Access-PrinzipAccess-Prinzip in der Zukunft eine große Bedeutung erlangen. Wie wichtig dieses Konzept ist, zeigt auch, dass immer mehr Automobilhersteller sich an solchen Carsharing-Unternehmen beteiligen oder selbst welche gründen. Auch Bahngesellschaften bieten Sharing-Dienste an. Mittlerweile gibt es Angebote, die Geschäftskunden mit einbeziehen und ihnen das Carsharing ermöglichen. Mobility Hubs wie beispielsweise Bahnhöfe in Großstädten können als Touchpoints dienen für die Nutzung solcher neuartigen Services. Durch die Vernetzung und Digitalisierung des Verkehrssystems ergeben sich eine Vielzahl von Optionen und Möglichkeiten, die sowohl Privat- als auch Geschäftskunden als Zielgruppen ansprechen. Durch das höhere Maß an Professionalität wird es möglich, Mobility as a ServiceMobility as a Service in Form einer Plattform zu etablieren. Für Wochenendausflüge oder Kurzurlaube ist es sinnvoll, ein Fahrzeug über einen Abodienst zu mieten, anstatt es zu besitzen. So werden einige Nutzer einen Porsche oder Ferrari für den Ausflug mieten oder einen Mini für den Kurzurlaub am Wochenende.

      Da die Politik plant, den öffentlichen Nahverkehr auszubauen, wird in ländlichen Regionen in der Zukunft ein Busverkehr im zumindest stündlichen Takt verfügbar sein, so dass sich ein Auto immer weniger rentiert.

      Gehören Abomodelle zu modernen Mobilitätskonzepten?

      Das AbomodellAbomodell wird den Automobilmarkt grundlegend verändern und umwälzen, denn durch das Abomodell werden klassische Formen von Eigentum an Fahrzeugen als veraltet angesehen. Die monatliche Aborate enthält die Kosten für die Wartung, die Versicherung, die Steuern und andere Kosten, die möglicherweise mit dem Fahrzeug verbunden sind. Nur die Kosten für den Treibstoff, d.h. im Fall des Elektroautos die Stromkosten, müssen vom Kunden aufgebracht werden.

      In der Regel beträgt die Laufzeit 6 bis 12 Monate, gelegentlich 24 Monate. Aber auch Kurzzeit-Abos sind immer mehr im Kommen. Die jeweiligen Kosten für das Abomodell richten sich nach dem Fahrzeug, der Fahrleistung und der Laufzeit des Vertrags. Bei solchen Verträgen gibt es Inklusivkilometer, die angeben, wie weit der Kunde maximal fahren darf.

      Die Zahl der Auto-Abo-Anbieter wächst ständig; denn das Geschäftsmodell gilt als sehr lukrativ und zukunftsträchtig. Es ist bequem und kundenorientiert und kommt dem Wunsch nach mehr Freiheit und Auswahlmöglichkeiten entgegen. Daher versucht die Automobilbranche in Zukunft, mehr solche Verträge anzubieten, die den Wünschen und Interessen in besonderer Weise gerecht werden. Zu den Anbietern zählen beispielsweise VW, Volvo, BMW und Mercedes. Verschiedene Startups bieten kundenfreundliche Aboverträge an. Bekannt sind beispielsweise Cluno, ViveLaCar, Like2Drive, Conqar und Finn.Auto. Aber auch Autovermieter wie Sixt, Buchbinder und Hertz zeigen beträchtliches Interesse an dem Abomodell, das ihrem Geschäftsmodell sehr ähnelt und weitere Möglichkeiten eröffnet, um neue Kunden zu gewinnen. Daher sind besonders Autovermieter an diesem neuen Konzept interessiert, das ihnen eine Ausweitung ihrer Servicepalette ermöglicht.

      Um die Lukrativität eines Autoabomodells bewerten zu können, gibt es eine einfache Kennzahl, die es erlaubt, herauszufinden, ob ein solches Angebot preisgünstig ist. Zur Berechnung wird die monatliche Aborate dividiert durch den Listenpreis minus den Rabatt, also den Angebotspreis. Werte zwischen 1,0 und 1,6 Prozent gelten als kostengünstig. Muss der Kunde zuviel für die monatliche Aborate aufwenden, ist es sinnvoller, ein Fahrzeug zu kaufen.

      In der Regel ist die Nutzung eines Autoabos serviceorientiert und lässt sich problemlos online erledigen. Das Fahrzeug wird in der Regel zu dem vom Kunden gewünschten Ort gebracht. Gegen eine zusätzliche Gebühr kann das Auto am Ende der Laufzeit auch wieder abgeholt werden. Man sollte jedoch wissen, dass am Ende der Laufzeit bei der Rückgabe ein umfassendes Gutachten erstellt wird. Ein Experte prüft bei der Rückgabe sorgfältig, ob das Fahrzeug eventuell Schäden aufweist.

      Im Vergleich zum weit verbreiteten LeasingLeasing sind die Laufzeiten für solche Abomodelle kürzer. So können Autos bereits für ein Jahr oder zwei Jahre abonniert werden, während beim Leasing oft eine mehrjährige Laufzeit üblich ist. Das Leasing gilt zwar als preisgünstiger, deckt aber in der Praxis nicht alle Kosten ab, während beim Abomodell lediglich die Spritkosten vom Kunden aufgebracht werden müssen.

      Das LeasingmodellLeasingmodell hat den Vorteil, dass individuelle Kundenwünsche hinsichtlich der Ausstattung berücksichtigt werden können. Beim Abomodell ist dies zurzeit nicht der Fall, so dass Kunden mit den vorhandenen Standardmodellen, die eine leichtere Abwicklung gestatten, vorliebnehmen müssen. Beim Leasing hingegen lässt sich die Ausstattung relativ frei nach den Wünschen des Kunden konfigurieren und erweitern.

      Das Abomodell Abomodell ist insbesondere dann interessant, wenn ein Fahrer ein neues Fahrzeug testen möchte. Dies gilt für Elektroautos und den Tesla. Problematisch beim Abomodell ist häufig, dass die Zahl der Freikilometer relativ eingeschränkt ist und eine Aufstockung relativ viel kostet. Ein Autofahrer, der sich ein Abo zulegen möchte, sollte vorher darüber nachdenken, wie viele Kilometer im Durchschnitt pro Monat gefahren werden. Man sollte zudem entscheiden, ob man ein Elektroauto haben möchte oder ob man beim konventionellen Verbrennermotor bleibt. Gerade das Abo ermöglicht es technikbegeisterten Autofahrern, ein Elektroauto ausgiebig zu testen und zu fahren. Die Anbieter stellen fest, dass Fahrzeuge mit Elektroantrieb den höchsten Zuwachs bei den Abomodellen erzielen.

      Das Abo ist mit zusätzlichen Kosten verbunden, insbesondere bei der Übergabe und der Rückgabe. Bei Autounfällen kann ein Selbstbehalt vereinbart werden, dessen Höhe die Kosten für ein solches Abo beeinflusst. Darüber hinaus sollte man sich erkundigen, welche Zusatzleistungen inbegriffen sind – beispielsweise im Ausland.46

      Während der Corona-Pandemie ist die Zahl der Autofahrer, die sich einen Abodienst für ein Fahrzeug zugelegt haben, sprunghaft gestiegen; denn während des Lockdowns vermieden es viele, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Generell geht der Trend wieder hin zum Individualverkehr, da die Pandemie aufgezeigt hat, dass große Menschenansammlungen aufgrund des möglichen Infektionsrisikos bedenklich sind.

      Dennoch glauben Experten, dass sich dieser Trend langfristig wieder umkehren wird und die öffentlichen Verkehrsmittel als ein sinnvolles und klimafreundliches Transportmittel wahrgenommen werden. Fachleute rechnen damit, dass die Zahl der Abonnenten drastisch steigen wird. Denn das Abo erweist sich als kundenfreundlich und transparent. Viele Kunden kennen die Vorzüge von Diensten wie Netflix und Spotify. Aufgrund der großen Zufriedenheit wird das Modell in Zukunft an Resonanz gewinnen. Ein wesentlicher Vorteil des Abos besteht darin, dass die Vertragslaufzeit wesentlich kürzer ist als beim Leasing, das sich über mehrere Jahre erstreckt. Bei manchen Modellen ist es sogar möglich, eine Laufzeit für wenige Monate zu vereinbaren. Darin sind die Kosten für die Zulassung und den TÜV enthalten.47

      Das Modell wird der Idee gerecht, dass Eigentum nur zusätzliche Lasten bringt und dass das Abonnement mehr Flexibilität aufweist. Der Trend geht ohnehin zu moderneren Vertriebsformen. So möchte beispielsweise Volvo ab 2030 Neuwagen lediglich online anbieten. Abos werden die Vertriebsformen in der Automobilbranche drastisch verändern. Der klassische Vertrieb im Autohaus wird