Göttin Morrigan hatte weise gewählt, dachte Cailyn, als sie Elsie als Zanders Gefährtin ausgesucht hatte. Cailyn rief sich in Erinnerung, als sie die Göttin an der Verpaarungszeremonie ihrer Schwester gesehen hatte. Ihr Mythologie-Kurs im College lehrte, dass Morrigan die Göttin des Krieges und Todes wäre, aber Cailyn hatte schließlich gelernt, dass dies ein kleiner Aspekt ihrer Gottheit war.
Sie war auch die Göttin der Geburt, hatte das Tehrex Reich mitsamt den Übernatürlichen, die dort verweilten, erschaffen. Es war merkwürdig darüber nachzudenken, dass dieses Reich von Wesen auf der Erde mit den Menschen koexistierte. Elsie war jetzt ein grundlegender Teil dieser Übernatürlichen, aber alte Gewohnheiten ließen sich schwer überwinden, und Cailyn dachte nicht, dass sie jemals damit aufhören würde, ihre kleine Schwester zu bemuttern.
»El. Mir wird’s gut gehen. Diese Kerle haben uns rechtzeitig erreicht«, beschwichtigte Cailyn, versuchte ihre Qual zu maskieren.
Ein tiefes, maskulines Knurren ließ sie sich in Jax’ Armen drehen. Sie war nicht in der Lage das Zucken, dass der Schmerz verursachte, zu verstecken und bemerkte, dass sich Jace ihr zügig näherte.
»Gib sie mir«, verlangte Jace, wobei Wut in seine maskulinen Züge geätzt war.
Die behutsame Art und Weise, wie er sie vorsichtig aus Jax’ Armen in seine manövrierte, war überraschend, wenn man bedachte, wie wütend er schien. Dennoch musste sie ihre Zähne wegen der Bewegung zusammenbeißen. Ihr Bein fühlte sich an, als ob ein heißes Schüreisen durch die Muskeln und Knochen gerammt wurde, und ihr Kopf brachte sie um.
»A ghra, deine Schwester ist in Sicherheit. Wir müssen wieder durch das Portal zum Zeum kommen, so dass Jace seine Stärke wiedererlangen und sich um sie kümmern kann. Jace wird sie im Nullkommanichts wieder in Gang bringen. Hör auf dich zu beunruhigen. Lass uns abhauen«, wies Zander an, während Bhric, Zanders Bruder, Jessie einem anderen Krieger abnahm.
»Hat Jessie das Bewusstsein wiedererlangt?«, fragte Cailyn den Vampirprinzen. Sie hatte schreckliche Angst um ihre beste Freundin und würde niemals vergessen, wie sie beobachtet hatte, als der Dämon sie biss.
»Nich’ komplett. Jace, du musst etwas für dieses arme Mädel tun. Sie windet sich und stöhnt. Hier, ich werde Cailyn nehmen und du kannst sie nehmen«, antwortete Bhric.
»Unglücklicherweise, Bhric, gibt es im Augenblick nicht viel, was ich für Jessie tun kann. Diese Bissspur an ihrem Hals kommt nicht von einem Skirm, der sich genährt hat. Das ist der Biss eines Erzdämons. Sie wurde vergiftet. Das Portal ist zehn Schritte weg. Find dich damit ab und bleib nahe hinter mir. Das Portal wird sich schnell schließen. Unsere Macht schwindet und wir können es nicht viel länger offenhalten«, erwiderte Jace, zögerte keine Sekunde.
Seine tiefe maskuline Stimme rüttelte sie auf und beruhigte sie zur selben Zeit. Sie konnte es nur als roh beschreiben. Es erweckte ihren ganzen Körper zum Leben.
Cailyn schmiegte sich enger an seine warme Brust und kostete es aus, als er reagierte, indem er sie fester umklammerte. Sie hatte Recht damit, nicht mit ihm allein sein zu wollen. So nahe bei ihm zu sein vernebelte ihren Verstand, was ihrem Dilemma nicht hilfreich war.
Sie liebte John, aber wollte Jace, und sah keine schnelle und einfache Weise, um ihre Gefühle zu beheben. Stattdessen zwang sie ihre Gedanken auf ein einfacheres Thema. »Was ist los mit Jessie? Was hat er ihr angetan?«
»Erzählst du mir zuerst, was passiert ist?«, entgegnete Jace, während er weiterging und sie trug.
Sie schaute sich um, während sie darüber nachdachte, wie sie am besten zusammenfassen konnte, was sie gerade durchgemacht hatte. Es war irrsinnig darüber nachzudenken, dass sie ein paar Schritte machten und einen ganzen Staat übersprungen haben, indem sie durch ein magisches Portal von San Francisco nach Seattle gegangen sind.
Cailyn versuchte noch immer vollständig alles zu erfassen, was im Tehrex Reich vor sich ging, von dem sie erst vor wenigen Monaten erfahren hat. Wenn man ihre eigenen speziellen Fähigkeiten bedachte, war es für sie kein Ding zu glauben, dass es mehr da draußen gab, aber das war etwas völlig anderes.
Die Stille im Raum war ungemütlich und sie erkannte, dass eine große Gruppe von Leuten alle darauf warteten, dass sie antwortete. Es überraschte sie, dass manche der San Francisco Dark Warrior mit ihnen zum Zeum gekommen waren und sie erwartungsvoll anschauten.
Sie konzentrierte sich auf die Ereignisse des Abends. »Wir sind vom Flughafen zurückgefahren und ein SUV voller Skirm zwang uns von der Schnellstraße. Sobald sie uns isoliert hatten, erschienen Azazel und Aquiel mitten auf der Straße. Die Skirm im Auto haben mich seitlich gerammt und ich habe die Kontrolle verloren. Wir haben uns einige Male überschlagen, bevor ich einen Baum getroffen habe. Es war das Erschreckendste, was ich jemals durchgemacht habe«, erklärte Cailyn.
Die Erinnerung ließ ihre Handflächen schwitzen. Sie schaute zu ihrer Freundin hinüber, um sich zu versichern, dass Jessie am Leben war. Kleine Tremores ließen Jessies Körper erzittern und Cailyn dachte nicht, dass sie sich bewusst war, was um sie herum geschah, trotz dass sie ihre Augen weit offen hatte.
»Bevor wir aus dem Auto kommen konnten, hat der Fae mich gepackt und der Dämon Jessie gepackt.« Cailyn kämpfte ihre Emotionen zurück und blinzelte, bevor sie fortfuhr. »Er hat sie gebissen, nachdem er gehört hat, dass ihr Leute kommt, um uns zu retten. Er sagte etwas darüber, dass sie eine von seinen Skirm wird, seine Schönste oder irgendwie so was. Ich habe versucht mich zu wehren und ihr zu helfen, aber der Fae hat ein paar fremde Worte gesagt und ich konnte mich nicht bewegen. Nicht lange danach sind sie verschwunden«, beendete Cailyn.
»Was genau hat der Fae gesagt?«, fragte Jace, wobei sich Anspannung durch jedes seiner Worte flocht.
Die Schärfe in seinem Ton verdutzte sie. Sie nahm an, dass seine Wut sich gegen den Fae und den Dämon richtete, nicht gegen sie. Wie auch immer, er sah aus, als ob er etwas Stück für Stück auseinanderreißen könnte.
»Ich habe keine Ahnung. Ich konnte die Sprache nicht verstehen. Soviel ich weiß, hätte es auch Chinesisch sein können. Es spielt jetzt gerade keine Rolle, was er gesagt hat. Ich will wissen, was mit Jessie los ist. Sag mir, dass sie okay sein wird«, flehte sie.
»Ich muss wissen, was der Fae gesagt hat. Fae sind fähig Zaubersprüche zu wirken, bei denen keiner der Zauberer im Reich weiß, wie man ihnen entgegenwirkt«, erwiderte Jace scharf, während sich sein Griff um sie festigte. »Was Jessie betrifft, ich denke, sie könnte sich in eine Skirm verwandeln. Und das bedeutet, dass sie unter dem Einfluss des Erzdämons stehen wird, der sie verwandelt hat.«
»Was für ein verfluchtes, verdammtes Chaos«, fluchte Zander. »Kadir und Azazel sind kühn, aber nich’ sehr helle, wenn sie denken, dass wir dieser Skirm auf unserem Gelände freie Hand geben.« Cailyn mochte den Klang von dem, was Zander sagte, nicht.
»Wir sollten uns jetzt um sie kümmern, bevor sie ein Risiko wird«, fügte Gerrick hinzu.
Ein kaltes Grauen glitt Cailyns Wirbelsäule herunter. »Niemand wird sich um Jessie kümmern, außer es geht darum, sie zu heilen und sich besser fühlen zu lassen«, sagte sie entrüstet wegen dem, was sie andeuteten.
Wie konnten sie so kaltschnäuzig sein, wenn sie darüber sprachen, ihre Freundin umzubringen? Cailyn war entschlossen zu verhindern, dass Jessie noch mehr geschah. Sie hatte genug wegen Cailyn und ihrer Verbindung mit diesen Kreaturen durchgemacht. Cailyn weigerte sich sie wegen ihr noch mehr Schmerz durchleiden zu lassen. Sie wand sich, versuchte zu Jessie zu kommen, aber Jace weigerte sich sie loszulassen.
»Hör auf. Cailyn, wir haben keine Ahnung, mit was wir es zu tun haben, sobald sie aufwacht. Normalerweise sind Skirm von Blutrausch verzehrt und töten, wenn sie sich nähren. Sie nähren sich von Menschen, und im Augenblick bist du der einzige Mensch auf diesem Gelände«, sagte Jace zu ihr, hielt seinen Blick auf sie verschränkt.
Die widergespiegelte Empathie und Traurigkeit machte sie nur wütender. Er hatte bereits gefolgert, dass auch ihre Freundin eine Bürde war. Es war klar, dass er mit der Haltung übereinstimmte sie einzusperren, sie dann umzubringen.
»Ich