Dr. Katarina Michel

Energiemedizin Bach-Blüten


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bietet Vernetzungen und Kontakte. Die Gründe zu reisen unterscheiden sich, und doch verbindet uns alle eines: Jede Reise geht mit Emotionen und Gefühlen einher.

      An einem wunderschönen Spätsommertag hatte ich auf einer meiner Reisen von Zürich nach Prag etwas Zeit, um mich umzuschauen. Neugierig beobachtete ich die Sicherheitsprozedur an der Kontrolle des Handgepäcks, als mir etwas ins Auge fiel: Eine Dame vor mir hatte in ihrem durchsichtigen Kosmetik-Beutel ein Fläschchen mit gelbem Etikett. Ein Mann hinter mir öffnete seinen Akten-Koffer, gab Rasierwasser, Parfum und – ein gelb etikettiertes Fläschchen in eine Plastiktüte! Und dann war da noch eine junge Mutter, die ihrer Tochter eine gelbe Schachtel mit Bonbons reichte. Ich dachte, ich würde träumen. Auf meinem Weg nach Prag, wo ich eine Ausbildung über Bach-Blüten abhalten sollte, trugen Mitreisende die Bach-Blüten Notfalltropfen bei sich und lutschten die Bach-Blüten Notfallbonbons! Sollte das eine Einbildung von mir sein oder ein Beweis für das Resonanz-Prinzip? Wie auch immer, mir hat es gezeigt, dass die Bach-Blüten bekannter sind, als landläufig gedacht wird, und es hat mich in meinem Vorhaben wieder einmal bestärkt.

      Nach dem großen Boom im deutschsprachigen Raum in den 1980er Jahren, traten die Bach-Blüten mit dem neuen Jahrtausend in den Hintergrund. Viele neue Heilmethoden und erfolgverheißende Techniken hatten den Markt mit einem Versprechen überschwemmt: Schnell und effizient ans Ziel zu kommen. Auch der stetige Streit zwischen Schul- und Alternativmedizin hatte die Bach-Blüten nicht immer in positives Licht gerückt.

      Die unscheinbaren Blütenessenzen standen im Schatten von Neuankündigungen zahlreicher moderner Heilweisen. Nur wenige glaubten weiterhin an die Kraft der Bach-Blüten und wussten, dass in ihrer Einfachheit und Natürlichkeit das größte Potenzial liegt. In unserer immer komplexeren Welt, in der wir gefordert sind, schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen und dabei das Beste für uns zu finden, mag die Einfachheit dieser Blütenessenzen fast wie ein Zauberstab wirken. Wer kann schon – bei all diesen Anforderungen und Reizen – seine Emotionen im Gleichgewicht halten und sein volles Potenzial entfalten?

      Seit mehr als zwanzig Jahren arbeite ich mit den Bach-Blüten. Sie sind eine unverzichtbare Unterstützung für meine Klienten im Prozess von Heilung und Selbstfindung; und sie begleiten mich persönlich bei meinen eigenen inneren Reifeprozessen. Ich habe den Blütenessenzen viel zu verdanken. Sie waren und sind eine Brücke für mich, führen mich von Fragen zu Antworten, lassen mich das Sinnvolle an jedem Geschehen entdecken. Sie schenken Zuversicht und Macht, stärken und fokussieren in der Entscheidungsfindung. Sie sind ein Geschenk der Natur, um innere Klarheit zu bewahren und mutig im Leben voranzuschreiten.

      Als junge Journalistin halfen mir die Bach-Blüten, wenn ich bei Recherchen aufgrund vielfältiger Interessen unkonzentriert war. Meine beiden Söhne profitierten von den Blütenessenzen besonders in der Pubertät und später während des Studiums. Heute verlässt kein Klient meine Praxis ohne eine persönliche Bach-Blüten Mischung in den Händen.

      Es wurde schon vieles über die Bach-Blüten-Therapie geschrieben. Doch heute zeigen sich die Auswirkungen und die Effektivität deutlicher denn je, da die Informationsflut eine große Herausforderung für Psyche, Emotionen und Gedanken ist. Die Bach-Blüten helfen dabei, die eigene Psyche zu ergründen, Emotionen ins Gleichgewicht zu bringen und Gedanken und Wünsche zu ordnen. Dadurch werden Körper und Geist harmonisiert und die Sinnfindung im Alltag erleichtert.

      Im vorliegenden Buch möchte ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, neue Einsichten und Wissenswertes über Bach-Blüten vermitteln und Ihnen eine Hilfe an die Hand geben, um gesund und ausgeglichen voranzuschreiten – im Einklang mit der inneren Mitte und den äußeren Einflüssen.

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      Energiemedizin im 21. Jahrhundert

      Der Begriff Energie wird mittlerweile für viele Phänomene des Lebens benutzt. Alles scheint Energie zu sein, denn Energie meint wörtlich das innere Wirken. Doch ist es nicht annähernd so einfach, wenn es um innere Prozesse geht und um die Verbindung des Menschen mit seiner Umwelt. Den Menschen innerhalb eines Energie-Systems zu beurteilen, ist logisch, aber auch komplex. Populärwissenschaftler benutzen den Begriff Energie jedoch gerne, um solche Vorgänge zu vereinfachen.

      Der Begriff „Energiemedizin“ ist nicht neu – ein Blick in die Geschichte zeigt, dass sich die alten Schamanen Süd- und Nordamerikas sowie die Weisen der vedischen Tradition schon vor Jahrtausenden in dieser Richtung gedacht haben. Die Energie von Natur und Umwelt sowie die menschliche Lebensenergie stecken voller faszinierender Geheimnisse. Es gibt noch viel zu entdecken.

      Der Aufbruch der Quantenphysik hat die Bedeutung der Energiemedizin in den letzten Jahrzehnten in ein neues Licht gerückt. Im alltäglichen Gebrauch des Begriffs Energie stehen sich Schulmedizin und Energiemedizin gegenüber. Die Schulmedizin sieht Energie als physisch-materiell und damit messbar an, die Energiemedizin setzt über die physisch-materielle Komponente hinaus einen feinstofflichen Bereich der Energie an. Sensitive oder hypersensible Menschen können die feinstofflichen Bereiche deutlich wahrnehmen und nach eigenen Maßstäben einordnen.

      Sowohl die stofflichen als auch feinstofflichen Bereiche der Energie werden vom Bewusstsein umfasst, das sich aus feinstofflicher Energie speist und so Einfluss auf die materielle (physische) Ebene nimmt. Bei Menschen, die den feinstofflichen Bereich nicht wahrnehmen können, spielt natürlich das Unbewusste eine Rolle, denn hier wirkt die feinstoffliche Energie in Form von Gedanken ebenfalls. Durch Verhaltensmuster können diese Gedanken und damit die feinstoffliche Energie sichtbar werden. Somit bildet das Bewusstsein die Schnittstelle zwischen den beiden Energiequalitäten – der sichtbaren (die wir als Materie erfassen und durch unsere Handlungen formen) und der unsichtbaren (die wir durch höhere Sinnesorgane wahrnehmen).

      In der Schulmedizin nutzt man Energie in Form von Strahlen oder Wellen bei diagnostischen Verfahren, wie etwa beim MRT oder bei Röntgenaufnahmen. Energiemedizin übersteigt diese Messgeräte bewusst, da sie weiß, dass der Energiefluss nicht auf den physischen Körper beschränkt ist. Die Energiemedizin sieht eine Erkrankung als Energiedefizit. Wenn die Energie ausgeglichen fließt, befinden sich alle Ebenen – Körper, Geist und Seele – in einem harmonischen Austausch. Sobald der Energiefluss blockiert wird, gerät ein Bereich in einen Mangelzustand. Das gesamte System steht dadurch in einem Ungleichgewicht, und Krankheiten können sich manifestieren.

      Es gibt keine festgelegte Regel, nach der Lebensenergie fließen muss, um Gesundheit zu erhalten. Der Fluss als solcher, die Bewegung, ist entscheidend. Wie schnell oder langsam die Energie fließt, ist individuell verschieden. Die individuellen (geistig-seelischen) Aspekte entscheiden über den optimalen Verlauf. Hier kann man auch die Antwort auf die Frage suchen, warum manche Menschen bei einem Infekt stärkere Symptome aufweisen oder warum ein Patient vollständig genesen kann, während ein anderer lebenslang leidet oder sogar stirbt. Es liegt am individuellen Energie-Hologramm der Seele, das bei jedem Menschen eine andere Struktur aufweist.

      Die Energiemedizin des 21. Jahrhunderts kann mit allen diesen Aspekten offen arbeiten, da für sie Zusammenhänge zwischen verschiedenen Bereichen entscheidend sind. Für sie ist nicht nur wichtig, wie eine Zelle arbeitet und wie man ihr am besten die entsprechende Energie zuführt, um ihre Arbeit zu unterstützen. Das ist nur eine Seite. Die Energiemedizin geht tiefer und interessiert sich auch für die Verbindung zwischen den Zellen, die eine neue dynamische Kommunikation innerhalb eines lebendigen Biosystems (Mensch, Pflanze) erbaut. Diese subtile Kommunikation ist von vielen Einflüsse geprägt – innerlich wie äußerlich. Innerlich sprechen wir vom Zusammenspiel zwischen Körper, Geist und Seele, äußerlich geht es um die Einflüsse von unserer Umgebung (Gesellschaft, Familie, Tradition, Umwelt). Das alles prägt das Energie-Hologramm des Individuums.

      Die Energiemedizin konzentriert sich auf die Individualität. Sie sucht bei jedem Menschen das Spezifische. Der Vergleich mit anderen Fällen dient als Orientierung, aber nicht als pauschale Grundregel. Aus dem Alltag kennt man gut das folgende Muster:

      Wenn der Klient A solche Symptome aufweist, wie sie sich auch beim Klienten B zeigen, sind beide Fälle gleichartig. Auf den ersten Blick könnte es so sein, aber beim genaueren Hinschauen zeigen sich Unterschiede, die oft gravierend sind. Es wäre ein großer Irrtum, die beiden Fälle dann gleich zu behandeln!