Mensch
in deinem
Leben bist
ALS ERSTES SOLLTEST du dir bewusst machen, dass du der wichtigste Mensch in deinem Leben bist. Ich fordere dich auf, alles zu tun, um endlich glücklich und zufrieden mit dir selbst zu werden. Beginne dich zu lieben! Du hast es verdient! Sich selbst an die erste Stelle zu setzen, ist nicht egoistisch. Es ist deine Pflicht, dich als das Wichtigste zu sehen und zu erleben. Werde dir einmal bewusst, wie oft du dich für andere Menschen opferst und dich hinten anstellst, zum Beispiel für deine Kinder, für deinen Partner, deine Freunde, Verwandte, den Chef oder einfach für Menschen aus deinem Umfeld.
Warum machen wir das? Im Grunde genommen, weil wir uns in Wahrheit nicht selbst lieben. Wir denken, wenn wir für andere da sind, wenn wir alles für andere geben, dann sind wir wichtig und erhoffen unbewusst, deswegen Anerkennung zu bekommen. Welche Muster dabei eine Rolle spielen, darauf komme ich später zurück. Bei genauer Betrachtung müssen wir feststellen, dass viele von uns so erzogen wurden, ein »guter« Mensch zu sein, der vieles gibt, wenig erwartet und immer für andere und alle da ist. Doch dabei vergessen wir uns selbst und versuchen, mit noch mehr Aufopferung die Leere, die langsam immer mehr in uns entsteht, wieder zu füllen. Doch das funktioniert auf lange Sicht nicht. Schau dir einmal ganz bewusst die Menschen in deinem Umfeld an! Fällt dir auf, dass die meisten Menschen total ausgebrannt sind? Dass ihnen das Leuchten, die Ausstrahlung fehlt? Der Glanz in den Augen? Mir persönlich fällt das sofort auf. Wenn ich ehrlich bin, gab es auch in meinem Leben immer wieder Phasen, in denen die Liebe zu mir selbst zu wünschen übrig ließ. Ich fühlte mich oft leer und ausgelaugt, und eines Tages machte ich einen Deal mit mir selbst: Ich versprach mir, dass ich ab sofort der wichtigste Mensch in meinem Leben bin. Ich schloss im Grunde genommen einen Vertrag mit mir selbst und nahm mir vor, alles in meinem Leben zu tun, um erfüllt zu sein und darauf zu achten, dass ich mich selbst so annehme, wie ich bin und mich selbst liebe! Das war nicht immer leicht! Eines aber kann ich dir verraten: Es hat sich gelohnt! Und vertraue mir: Auch wenn es für dich nicht immer leicht sein wird, es ist möglich, sich selbst zu lieben! Wenn du dazu bereit bist, dann nimm dir ein paar Minuten Zeit und unterschreibe diesen Vertrag:
Vertrag
1.Ich gebe mein Bestes, um mich selbst mehr zu lieben und zu achten.
2.Auch wenn ich Rückschläge erleide, stehe ich immer wieder auf und mache weiter.
3.Mir ist bewusst, dass es nicht immer leicht sein wird, dennoch lasse ich mich darauf ein.
4.Mir ist bewusst, dass ich mich selbst lieben darf und dass dies ein Geburtsrecht ist.
5.Glücklich und erfüllt zu sein, gehört ab heute zu meinem Leben.
6.Selbstliebe ist ein wunderbares Gefühl und mehr als nur ein Wort.
7.Auch wenn ich nur kleine Schritte mache, gehe ich dennoch langsam Schritt für Schritt vorwärts.
8.Die Vergangenheit kann ich nicht mehr ändern. Deswegen beginne ich, mich ab heute selbst mehr zu lieben und zu achten, damit ich zukünftig mein Leben positiv gestalten kann.
9.Ich bin es mir wert, und deswegen unterschreibe ich diesen Vertrag.
10.Ab heute beginnt mein neues Leben. Ein Leben in Liebe zu mir selbst!
Ort, Datum, Unterschrift
Ich hoffe, du hast den Vertrag unterschrieben. Es soll einfach ein symbolischer Akt sein, um dich daran zu erinnern, dass du es wirklich ernst meinst mit deiner Selbstliebe und dass du bereit bist, wirklich aktiv etwas an deinem Leben zu verändern. Ich glaube, die meisten Menschen haben nur ein Problem, und zwar, dass sie einfach nicht aktiv werden, sondern irgendwo in der Theorie hängen bleiben. Ich wünsche mir von dir: Lies dieses Buch nicht nur, sondern wende es Schritt für Schritt praktisch an. Dann wirst du schon nach wenigen Tagen feststellen, dass sich dein Leben zu verändern beginnt.
Glaubenssätze,
die schon in
der Kindheit
entstanden sind
ICH BIN ÜBERZEUGT, dass der Grund, warum viele Menschen Mühe haben, sich selbst zu lieben, in ihrer Kindheit zu suchen ist. Weil wir als Kind durch die Erziehung nicht gelernt haben, uns selbst zu lieben, sondern vielmehr Muster mitbekommen haben, die uns als Erwachsene sogar daran hindern, uns zu lieben. Die meisten Erwachsenen haben tief verankert das Muster in sich: »Liebe gegen Leistung!« Nur wer gibt, wer brav und angepasst ist, wer viel tut, der wird von seinen Eltern geliebt und anerkannt.
Mir geht es nicht darum, unsere Eltern anzuprangern, sondern darum, dir bewusst zu machen, woher diese Muster kommen, nach denen du lebst. Mir ist bewusst, dass die Eltern vieles nicht mit Absicht gemacht haben. Sie haben es einfach nicht besser gewusst. Dennoch ist es wichtig, dass wir uns unsere Kindheit genau anschauen.
Viele Erwachsene wollen unbewusst immer noch Mamis bzw. Papis Liebling sein. Wurde dir als Kind von den Eltern gesagt: »Wenn du den Teller schön leer gegessen hast, bekommst du etwas Süßes«, und du daraufhin artig aufgegessen hast, bekamst du den erwünschten »Lohn«, die Bestätigung. Solche und ähnliche harmlose Sätze hast du sicher auch gehört oder sogar selbst verwendet. Im Grunde lernen Kinder dabei, dass sie nur dann geliebt werden, wenn sie etwas leisten. Auch wurde ihnen oft gesagt: »Weil du ein braver Junge bzw. ein braves Mädchen warst und schön gegessen hast, bekommst du eine Belohnung.«
Ich gebe zu, dass auch ich mich manchmal dabei erwische, wie ich zu meinem Sohn solche Sätze sage. Und das, obwohl mir bewusst ist, dass das bei meinem Sohn destruktive Glaubenssätze auslösen kann. Andere Glaubensätze, die wir oft in der Kindheit gehört und die unsere Selbstliebe negativ beeinflusst haben, waren:
•Setz dich jetzt still hin, und sei ein braves Mädchen (ein braver Junge).
•Ein braves Mädchen (ein braver Junge) tut so etwas nicht.
•Sprich nicht dazwischen, wenn Erwachsene reden.
•Wenn du deine Hausaufgaben schön machst, bekommst du ein …
•Wenn du jetzt nicht brav bist, kehren wir um und gehen wieder nach Hause.
•Wenn Erwachsene reden, hast du still zu sein.
•Erst wenn du groß und stark bist, darfst du dieses oder jenes machen.
•Nur wenn du mich lieb umarmst, bekommst du …
•Das verstehst du nicht, da bist du noch zu klein.
•Das kannst du nicht. Du bist noch zu klein, zu schwach, zu jung dazu.
•So lange du deine Füße unter meinen Tisch stellst, hast du dich an die Regeln zu halten.
Vielleicht sind einige dieser destruktiven Glaubenssätze nur schwer zu ersetzen, wenn wir selbst auch Kinder erziehen müssen. Doch es lohnt sich, dir als Mutter oder Vater bewusst zu machen, welche Glaubenssätze du deinen Kindern mitgibst. Vielleicht stellst du dabei fest, dass du exakt jene Sätze verwendest, die deine Eltern auch zu dir gesagt haben. Wir können solche Glaubenssätze nur dann erfolgreich auflösen und verändern, wenn wir uns diese bewusst machen. Das ist sehr wichtig. Denn dann ist alles keine Hexerei mehr.
Einige Glaubenssätze hast du auch selbst gebildet, zum Beispiel, wenn du dich als Kind ungeliebt gefühlt hast, oder wenn du das Gefühl hattest, dass dir niemand zuhört. Durch Wiederholung einer bestimmten Situation oder eines Gefühls entsteht dann ein Glaubenssatz, z. B.: »Niemand