Brigitte Schmidle

Hildegard von Bingen – Einfach Leben


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      1.Lebensenergie schöpfen aus den vier Weltelementen Feuer, Wasser, Luft und Erde durch positive Naturerlebnisse und natürliche Heilmittel.

      2.Beim Essen und Trinken auf die Subtilität der Lebensmittel achten – also auf die nützlichen Kräfte, die die Natur bereithält.

      3.Bewegung und Ruhe in ein Gleichgewicht bringen. Für das richtige Maß an Spannung und Entspannung sorgen.

      4.Schlafen und Wachen regulieren – zur Regeneration strapazierter Nerven.

      5.Ausleitung von Verunreinigungen und Schadstoffen im Bindegewebe.

      6.Seelische Abwehrkräfte stabilisieren, indem wir eigene Schattenseiten (Laster) erkennen und durch Tugenden ausgleichen.

      Gesundheit ist ein lebenslanger Prozess, ein Suchen nach der Mitte, nach sich selbst. Sie ist eine Auseinandersetzung mit den Fragen, die das Leben an uns stellt, um die Harmonie mit uns selbst, dem Nächsten und der Umwelt herzustellen.

       1. Lebensenergie schöpfen aus den vier Elementen

      Positive Naturerlebnisse erfreuen uns, tun der Seele wohl und stärken Körper und Geist.

       Feuer

      –der Schein einer Kerze

      –die Wärme eines Kaminfeuers

      –die Romantik und Kraft, die von einem Lagerfeuer ausgehen

      –ein sonniger Tag

      All das trägt zu unserem Wohlbefinden bei.

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       Luft

      –frische, saubere Luft bewusst einatmen

      –Drachen steigen lassen

      –dem Treiben der Blätter im Wind zusehen

      –ziehende Wolken verfolgen

      Diese »ganz normalen« Dinge bewusst wahrnehmen stärkt uns ganzheitlich.

       Wasser

      Wasser ist Leben. Reines Wasser ist alles, was wir im Prinzip zum Trinken brauchen. Wasser als reinigendes Element spült uns innerlich, reinigt uns aber auch äußerlich beim Baden und Duschen. Das Wasser bewusst über sich rinnen lassen reinigt nicht nur körperlich, sondern auch gedanklich.

      –dem Lauf eines Baches zusehen

      –die Füße ins Wasser stellen

      –Schiffchen fahren lassen wie die Kinder

      All das bringt uns Energie.

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       Erde

      Aus ihr kommt alles, was wir zum Leben brauchen.

      –bei Spaziergängen und Wanderungen »erden« wir uns

      –gleichzeitig massieren wir die Reflexzonen unserer Füße

      –Gartenarbeit oder der Umgang mit Zimmerpflanzen verbindet uns mit dem Element Erde.

      Shopping und Asphaltkilometer zählen nicht zum Spazieren.

      Überhaupt wäre es am besten, mehr barfuß zu gehen.

       2. Subtilität der Lebensmittel

      Die Subtilität ist ein wichtiger Begriff in der Hildegard-Lehre. Da es nicht egal ist, was wir essen, müssen wir auf die Ernährung ein besonderes Augenmerk legen. So werden Lebensmittel zu Heilmitteln!

      (Ausführliches Kapitel s. Seite 27)

       3. Bewegung und Ruhe ins Gleichgewicht bringen

      Das Leben ist immer bipolar:

      –wo es Schatten gibt, ist auch Licht

      –zur Männlichkeit gehört die Weiblichkeit

      –nach Spannung folgt Entspannung

      Es ist wichtig, für Ausgleich zu sorgen, indem wir nach einem anstrengenden Tag die notwendige Ruhe zulassen. Der Sonntag sollte ein Ruhetag sein und nicht zum stressigen Freizeittag ausarten.

      So sollten z. B. hyperaktive Kinder nicht in ihrer Aktivität unterstützt werden (in der Hoffnung, dass sie leer laufen). Vielmehr sollten sie mit kurzen Ruhepausen, die im Laufe der Zeit länger werden, an Entspannung gewöhnt werden.

       4. Schlafen und Wachen regulieren

      Schlaf ist keine vergeudete Zeit, in der wir nichts tun, sondern dringend notwendige Ruhezeit, um die Tageserlebnisse zu verarbeiten und unseren Nerven die verdiente Pause zu gönnen.

      Jeder Mensch hat ein unterschiedliches Schlafbedürfnis und jeder sollte nachspüren, was für ihn das richtige Maß ist.

      Wenn wir »in der Ordnung« sind und bereit sind, auf unsere Organuhr bzw. auf unsere innere Uhr zu hören, ist 22.00 Uhr die ideale Zeit, um schlafen zu gehen.

      Wenn sich der Schlaf-Wach-Rhythmus eingependelt hat, ist das Aufstehen nicht mehr täglicher Kampf, sondern ein Vergnügen.

      Auch der Mittagsschlaf (s. Seite 141) »kostet keine Zeit«, sondern bringt neue Energie und damit einen wachen Nachmittag. Allerdings sollte dieser Mittagsschlaf auf 20 Minuten begrenzt sein, da sonst nach Hildegard »die Säfte durcheinander geraten« und wir für den Rest des Tages nicht mehr in den Rhythmus finden.

       5. Ausleitung von Verunreinigungen und Schadstoffen

      Wir nehmen täglich mehr oder weniger viele Schadstoffe über Umwelt und Nahrung zu uns. Wir selbst produzieren aber auch durch unser Verhalten wie z. B. Zorn, Ungeduld, Trauer usw. »Fehlsäfte«.

      Diese Stoffe lagern sich im Bindegewebe, im Blut und im Fett ab, und wir sollten sie von Zeit zu Zeit durch typische Hildegard-Maßnahmen ausleiten, z. B. durch:

      – fasten (s. Seite 125ff.)

      – spezielle Kuren (s. Seite 93ff.)

      – Aderlass

      – schröpfen.

       Der Aderlass

      Beim Aderlass wird – ähnlich dem Blutspenden – Blut entnommen, um den Körper zur Selbstheilung anzuregen.

      Der Aderlass reinigt Körper und Blut von Giftstoffen, das sind die überhand nehmenden schlechten Säfte, die durch übermäßiges Essen, Diätfehler, Stress, Sorgen, Angst und Enttäuschungen entstehen können.

      Durch all diese Faktoren wird nach Hildegard die »Schwarzgalle« (ein Blutgift) vermehrt, die zu Zornesausbrüchen oder zu stillem Kummer führen kann und chronische Krankheiten verursacht. Der Aderlass reinigt nicht nur das Blut von diesen krank machenden Schlacken- und Fäulnisstoffen, sondern beseitigt auch die schlechte Mischung der Säfte, die aus Stoffwechsel- und Hormonregulationsstörungen resultieren.

      Da