Frieder Jelen

Mit den Hirten, mit den Weisen, mit dem Stern zur Krippe reisen


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Kranz,

      diese Zeit zu verstehen,

      in Erwartung und Glanz,

      mit dem Türchen am Morgen

      ein Geheimnis gelüftet,

      frisch voran ohne Sorgen

      aus dem Dämmern geflüchtet.

      Dass die Zeit nicht so rennt,

      Licht zu Licht im Advent,

      jeden Sonntag ein weit’res

      eine Woche lang brennt.

      Zeit erwandert sein muss,

      ganz gemächlich zu Fuß,

      bis beim heiligen Kind

      wir in Bethlehem sind.

      Ankunft

      (Matthäus 21, 1-11)

      Advent, so heißt es aufLatein:

      ein Lichtlein brennt allein,

      sodann die die andern auch.

      Das ist ein alter Brauch.

      Kommt wer bald mit der Bahn

      oder in einem Kahn?

      Wer ist es, die da kommt,

      die Tante aus Piermont?

      Ist eine Wartezeit,

      meint: Machet euch bereit!

      Wie einst in jenem Land,

      das Israel genannt,

      als einzog Jesus Christ,

      ein Mann ohn’ Trug und List,

      auf Eselin mit Fohlen,

      begrüßt mit Palm und Johlen.

      Ein Zeichen stellt dies dar

      wie Licht auf dem Altar,

      ist Botschaft für die Armen:

      Gott wolle sich erbarmen.

      Die Reichen macht das sauer,

      sie legen sich auf die Lauer.

      Sie wollen nichts abgeben,

      trachten nach seinem Leben.

      Sogar die Überfrommen

      nicht in den Himmel kommen,

      wenn sie sich nicht erbarmen

      und teilen mit den Armen.

      Der Erzengel Gabriel oder Besuch in einer Mädchenkammer

      (Lukas 1, 26-56)

      Wir Menschen haben Engel gerne,

      geflügelt leicht aus Rätselferne

      zu dem, der glaubt, auch dieser Zeit,

      als Friedenskünder stets bereit.

      Sie sind’s, die neue Botschaft bringen,

      die unsre Welt lässt wieder schwingen.

      Bestimmt sind sie des Glaubens Flügel

      und tragen über Tal und Hügel.

      Sie führen Gott in ihren Namen,

      sein Wort zu säen als gold’nen Samen

      in unsre off’nen Herzen ein,

      damit wir mögen fruchtbar sein.

      Denn El heißt Gott bei Micha-el

      wie Raffa-el und Gabri-el.

      Ob Frau, ob Mann, das ist ganz gleich,

      sind Boten aus dem neuen Reich.

      Sie kommen aus der Zukunft her

      und diese ist noch frisch und leer.

      Das alte Böse muss vergeh’n,

      damit das Gute kann besteh’n.

      Es sind die biblischen Geschichten,

      die uns von Gabriel berichten,

      wie er Maria hat verkündet,

      dass sie sich bald als Mutter findet.

      Erschien in ihrer Mädchenkammer,

      weil sie zum Acker sei bestellt

      für eine neue Frucht der Welt,

      dem Heiland gegen Angst und Jammer.

      Sie sagt, ich bin die Magd des Herrn,

      und dieses Kind will ich gebär’n.

      Sie macht uns damit großen Mut,

      dass endlich alles wird noch gut.

      Maria dankt mit Lobgesang,

      ihr Schicksal ist nun nicht mehr bang:

      „Meine Seele erhebt den Herrn,

      bin seine Magd und diene ihm gern.

      Meine Niedrigkeit hat er geseh’n,

      für die Armen ist das wunderschön!

      Großes hat er an uns getan!

      Übt Gewalt mit seiner Rechten,

      stößt böse Herrscher von ihrem Thron,

      gibt den Geringen Brot und Lohn.

      Von Barmherzigkeit ist nun zu singen,

      dass mein Kind wird Frieden bringen,

      wird Liebe zu den Menschen tragen

      in dieser Zeit und allen Tagen.

      Kirschzweig und Wintergrün

      (zum Tag der St. Barbara am 4. Dezember)

      Zur Weihnacht wird das Grün verehrt,

      von Kälte nicht und Schnee verzehrt.

      Es ist ja nicht das bunte Licht,

      was dauert, ist ganz schlicht!

      Es ist das sanfte Wintergrün

      von Tanne oder Douglasbaum.

      Das Höchste, wenn als Weihnachtstraum

      die Kirschen schon erblüh’n.

      Vielleicht wird die Verheißung wahr:

      den Knospenzweig ins Wasserglas am Tag der Barbara.

      Es kommt nun eine lange Zeit,

      in der uns kaum ein Grün erfreut.

      Selbst dann für eine Efeuranke

      wir Grünentwöhnte sagen Danke.

      Man küsst sich unter’m Mistelstrauch,

      das ist ein altbewährter Brauch.

      Am Eingang hängt der grüne Zweig,

      für Liebende ein Fingerzeig.

      Der frische Trieb vom Eibenzweig

      zeigt ebenso: nur Liebe bleibt!

      Der kleine Nepomuk am 5. Dezember

      Am 5. schon heißt’s Schuheputzen

      das hat nun nicht