Alexa Kim

Raven (Master Trooper - The next Generation) Band 12


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      Alexa Kim

      Raven (Master Trooper - The next Generation) Band 12

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1.

       2.

       3.

       4.

       5.

       6.

       7.

       8.

       9.

       Epilog

       Die Master Trooper Reihe

       Bisher erschienen von Alexa Kim als Print-Ausgaben und E-Books:

       Impressum neobooks

      1.

       Raven

      „Ehrlich, Raven! Das ist doch verrückt! Die dämlichste Idee, die du je gehabt hast!“

      Ich sauge den letzten Rest meines Cocktails durch den Strohhalm und sehe Cyra gelangweilt an. „Ist doch keine große Sache … ich weiß gar nicht, warum du dich so aufregst.“

      Cyra schüttelt den Kopf und rutscht vom Barhocker. Ihre Stimme bekommt einen verschwörerischen Tonfall, während sie meinen, wie ich finde, genialen Plan zusammenfasst.

      „Du willst also mit Dagger ins Bett steigen, damit die anderen in der Ausbildungseinheit glauben, du wärst mit ihm zusammen … das ist doch total bescheuert!“

      Ich bestelle mir einen weiteren Cocktail – im Gegensatz zu Cyra habe ich ja keinen kontrollsüchtigen Trooper-Macho am Hals, der sich daran stört, wenn ich zu viel trinke oder zu spät nach Hause komme. Keine Ahnung, wie Cyra das aushält. Mag sein, dass sie auf der Erde Schlimmes erlebt hat, aber deshalb muss man sich ja nicht gleich in den Gefährten- und Fortpflanzungsknast einweisen lassen. Ja, Zak hat sie gerettet … er ist sogar ein wirklich netter Typ. Aber Tatsache ist, dass das Trooper-Gen Männer zu kontrollsüchtigen Arschlöchern macht, sobald es um mehr geht, als um Freundschaft, und das ist auch bei Zak nicht anders.

      „Raven … hör mir doch mal zu ...“, versucht Cyra auf mich einzureden.

      Ich schaue sie an, als würde mich ihre Meinung tatsächlich interessieren. Eigentlich war es eine blöde Idee, Cyra von meinem Plan zu erzählen, aber sie ist nun mal meine einzige Freundin - obwohl wir nicht mehr viel unternehmen, seit Zak zurück auf Terra Alpha ist.

      Wir hatten eine super Zeit, als Zak damit beschäftigt war, seinen besten Freund First zu retten. Ich habe Cyra in dieser Zeit trainiert; sie hatte auf der Erde selbst vor, Soldatin zu werden; genau wie mein Vater hielt auch ihr Vater das für eine blöde Idee. Das hat uns zusammengeschweißt. Mittlerweile denke ich aber, dass ihr Vater recht hatte - Cyras Motivation für Kampftraining ist so gut wie nicht mehr vorhanden, seit ihr Master of Control zurück ist. Mit Zak an ihrer Seite ist Händchenhalten und Blümchen pflanzen angesagt. In fünf Jahren wird Cyra zwei Kinder haben und abends die Schnitzel vom letzten Tag aufbraten. Was für eine grauenvolle Vorstellung!

      „Du wirst ohnehin auf niemanden hören und tun, was du willst ...“, schließt Cyra resigniert.

      Da hat sie verdammt recht … „Du verrätst mich aber nicht, oder?“

      Cyra schüttelt den Kopf. „Es ist dein Leben, Raven … aber ich rate dir, denk nochmal darüber nach. Dagger wird sauer sein, wenn er bemerkt, dass du ihn benutzt hast.“

      Ich runzele die Stirn. „Dagger ist mein bester Freund seit Kindertagen. Er wird das nicht so eng sehen.“

      „In erster Linie ist Dagger ein Trooper … und zwar einer der dominanten Sorte. Wie kannst du so blind sein, Raven? Du bist doch auf Terra Alpha aufgewachsen.“

      „Richtig … ich bin die Tochter eines Troopers, und den größten Teil meiner Kindheit habe ich im Dschungel verbracht, weil meine Eltern es nicht lange in ihrem komfortablen Bungalow aushielten. Ich habe früh gelernt, nicht auf Bequemlichkeiten zu setzen. Deshalb ist es auch so unfair, dass mein Vater mir verbieten will, mich einer Trooper-Einheit anzuschließen!“

      „Er will es dir ausreden, weil du eine Frau bist und kein Trooper!“, sagt Cyra und versucht gar nicht erst zu verbergen, dass sie meine Argumente nicht nachvollziehen kann.

      „Ich bin die Tochter eines Troopers!“

      „Aber Frauen haben keine Trooper-Gene. Du bist genau wie ich, Raven!“

      Nein … das bin ich nicht!, denke ich trotzig und verweigere mich der Einsicht, dass Cyra recht haben könnte. Ich bin alles andere als außergewöhnlich - ich habe noch nicht einmal die naturroten Haare oder die Größe meiner Mutter geerbt, was zumindest ein minimaler Trost für die Ungerechtigkeit gewesen wäre, dass das Trooper-Gen sich nur an männliche Nachkommen vererbt. Ich bin blond und durchschnittlich groß … eigentlich ist alles an mir Durchschnitt! Um mich wenigstens etwas von den anderen Frauen abzuheben, trage ich meine Haare kurz … und jetzt soll auch noch ein fehlendes Y-Chromosom über meinen Lebensweg bestimmen! Aber ich werde allen einen gehörigen Strich durch diese Rechnung machen. Die Zeit ist perfekt, weil mein Vater und meine Mutter auf einem ihrer Dschungeltrips sind. Wenn die beiden zurückkommen, wird Ace mich nicht mal mehr an Dagger riechen können – was einer Lebensversicherung für Dagger gleichkommt.

      Wobei ich mir nicht hundertprozentig sicher bin, wer gewinnen würde, wenn die beiden aufeinander losgehen. Mein Vater ist ein erfahrener Veteran, aber Dagger hat in den letzten zwei Jahren körperlich aufgeholt. Mit seinen fünfundzwanzig Jahren scheint sein Muskelwachstum abgeschlossen zu sein, und das ist auch gut so. Dagger ist jetzt schon einen Kopf größer als seine Trooper-Freunde.

      Innerlich spüre ich einen ungerechtfertigten Groll gegen Dagger. Alles, wofür ich kämpfen muss, bekommt er auf dem Silbertablett serviert. Und wozu?! Dagger war nie daran interessiert, in eine Einheit aufgenommen zu werden oder kämpfen zu lernen. Er bläst sich gerne vor seinen Freunden auf und schleppt reihenweise Frauen in sein Bett … Eigentlich ist es ein Wunder, dass wir auch als Erwachsene noch so eng befreundet sind, aber mir gegenüber verhält Dagger sich anders. Er nimmt mich ernst und stellt sogar sein Machogehabe für eine Weile ein.

      „Ich muss nach Hause, Raven. Zak und ich wollten heute Abend ins Kino ...“, seufzt Cyra.

      Es gelingt mir tatsächlich, nicht genervt die Augen zu verdrehen. Cyra geht brav bei Fuß, sobald Zak auch nur mit dem Finger schnippt ...

      „Ich wünsche euch viel Spaß … Grüße an Zak ...“, sage ich scheinheilig.

      „Richte ich aus ...“, antwortet Cyra, rutscht von ihrem Barhocker und schlängelt sich durch die dicht gedrängt stehenden