Juliet Hikari

Fadalia


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bis hin zum dunkelblauen Meer. Es gab mehrere kleine Dörfer die im gesamten Land verteilt waren. Genau dort wo sich die beiden Flüsse trafen war ein etwas größeres Dorf. Auf den Feldern und Wiesen standen mehrere Einhornfamilien und fraßen vom saftigen, grünen Gras. Vivi staunte über ein so schönes Land.

      Auf einmal kam eine kleine Fee zu Vivis Ohr geflogen und flüsterte: „Willkommen in Fadalia. Das Land der Fabelwesen.“

      Die kleine Fee flog mit einem Grinsen im Gesicht weg

      „Komm ich muss dir mein Haus zeigen!“, sagte Ben zu Vivi.

      „Dein Haus?“, fragte Vivi überrascht nach.

      Ben antwortete: „Ja mein Haus! Mein Vater war einer der ersten, der dieses Land entdeckt hat. Komm ich will es dir zeigen.“

      Er nahm Vivi an der Hand und beide gingen zu seinem Haus, das ganz einsam auf einer Wiese stand. Sie mussten erst einen steilen Pfad hinab, bis sie zu einem Schotterweg kamen, der zu seinem Haus führte. Es sah aus wie eine Mischung zwischen einem Hexenhäuschen und einem modernen Holzhaus. Vivis Herz schlug ganz schnell, als er ihre Hand nahm. Ben machte die Haustür auf und beide gingen in das Haus hinein. Durch einen kleinen Flur kamen sie in ein Zimmer.

      „Das ist mein Zimmer, es ist zwar nicht ganz aufgeräumt aber ich hoffe, dass macht dir nichts aus?“, fragte Ben Vivi, als beide in seinem Zimmer standen.

      Vivi schaute sich um, es lagen einige Kleidungsstücke auf dem Bett verstreut und auf dem Boden lagen verschieden farbige Papierfetzen.

      Sie antwortete: „Nein, das macht doch nichts. Mein Zimmer ist auch nicht immer aufgeräumt.“

      Ben war aus irgendeinem Grund sehr nervös und sagte nach ein paar Sekunden zu Vivi: „Warte hier, ich komme gleich wieder!“

      „OK!“

      Ben verlies das Zimmer und ging in sein Wohnzimmer dort saß jemand in einem grauen mit Stoff überzogenen Stuhl.

      „Wo ist sie?“, fragte der alte Mann im Stuhl.

      „Sie ist in meinem Zimmer. Doch ich verstehe nicht was an ihr so schlimm ist, sie ist doch erst 14 Jahre alt.“

      Der alte Mann schaute Ben böse an und antwortete auf seine Frage etwas mürrisch: „Ja, jetzt ist sie noch 14 aber irgendwann ist sie älter und hindert uns an unserer Arbeit. Das habe ich dir doch jetzt schon zum hundertsten Mal gesagt. Sie ist die Auserwählte, die uns töten wird und diejenige, die die vier Elemente kontrollieren wird. Also werde sie endlich los und hör auf mich zu nerven!“

      Ben holte eine Pistole aus dem Schrank, der an der rechten Wand stand und ging damit in Richtung seines Zimmers.

      „Was ist das? Wer klopft denn da?“, dachte Vivi, als sie Klopfgeräusche vom Fenster vernahm.

      Sie ging zum Fenster und öffnete es. Auf einmal kam eine Hand und zog sie auf das dunkelgrüne Gras, der Wiese vor Bens Haus. Es war Dannys Hand, der ihr den Mund zu hielt, damit sie nicht schrie vor Überraschung. Ben kam ins Zimmer, aber es war leer.

      „Oh, nein, mein Vater hatte Recht, ich glaube sie hat etwas geahnt!“, dachte er, als er in seinem Zimmer stand.

      Er lies einige Schimpfwörter von sich und ging dann ans Fenster und schrie: „VIKTORIA LUNA PIX, ich finde dich und ich werde dich töten bevor du meinen Vater und mich tötest!“

      Dann schloss Ben das Fenster und ging aus dem Zimmer raus. Danny nahm die Hand von Vivis Mund.

      „Danny was sollte das? Was ist hier los?“, fragte Vivi ziemlich empört. „Vivi, ich erzähle dir später alles, aber jetzt komm, wir müssen hier weg.“ Danny nahm Vivi an der Hand und beide gingen ein ganzes Stück bis sie in einen Wald kamen.

      Vivi fragte nochmals: „Danny, jetzt erzähl mir mal was da los war und warum flüchten wir jetzt? Und wieso bist du überhaupt hier?!“

      Danny drehte sich um, schaute Vivi an und sagte: „Vivi. Ben hat mit jemanden gesprochen, der ihm gesagt hat, dass du die Auserwählte bist, du wirst die vier Elemente kontrollieren. Und deshalb wollte er dich umbringen. Ich verstehe das zwar nicht. Doch wir müssen weg von hier, weil ich nicht will das dir etwas passiert.“

      Ein großes Schweigen machte sich breit.

      Die Flucht

      Die zwei gingen und gingen und gingen. Langsam versank die Sonne und die Dunkelheit legte sich über den Wald.

      „Ähm, Danny, du es wird schon dunkel und mir tun die Füße weh. Könnten wir nicht eine Pause machen und hier irgendwo übernachten?“, fragte Vivi ziemlich erschöpft.

      „In Ordnung da drüben ist ein Wasserfall dort können wir Pause machen.“

      Sie gingen zum Wasserfall. Er war ungefähr 5 Meter hoch. Es sah aus als ob das Wasser direkt aus dem Stein floss. Am gegenüberliegenden Ufer graste eine Einhornfamilie. Als sie Vivi und Danny erblickten, schreckten sie auf und rannten davon. Sie setzten sie sich an einen großen Baum und Vivi schlief schnell ein, Danny dagegen hielt Wache. Er zog seine Jacke aus und legte sie auf Vivi, weil er sah dass sie fror.

      „Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Vivi jemanden töten kann. Sie ist doch so sanft und so wunderschön! Deswegen muss ich sie auch beschützen!“

      Am nächsten Morgen, suchte Danny etwas zu essen und zu trinken. Er ging zum Wasserfall, dort traf er wunderschöne Meerjungfrauen, die auf einem großen Stein saßen. Als Danny näher kam, sprangen die Meerjungfrauen ins Wasser und versteckten sich hinter ein paar Steinen.

      „Tu uns nichts, tu uns nichts. Bitte, bitte. Lass uns in Ruhe, lass uns in Ruhe.“, schrien die Meerjungfrauen.

      Danny ging näher ans Wasser und beruhigte sie: „Keine Angst ich tue euch nichts. Ich möchte nur etwas zu Trinken und zu Essen für mich und Vivi.“

      „Vivi? Vivi? Wie heißt sie den mit Nachnamen, du süßer kleiner Junge?“, fragten die Meerjungfrauen.

      Danny schoss das Blut in die Wangen, noch nie hatte jemand ihn so genannt. „Pix. Also eigentlich Viktoria Luna Pix. Wieso?“

      „Ach nur so!“, kicherten die Meernixen.

      Sie sangen ein Lied das Danny nicht verstand, in einer fremdartigen Sprache. Dann kamen viele kleine Elfen angeflogen, mit weißen Gewändern und bunten Haaren. Sie hatten Essen und Trinken dabei. Das Essen wurde auf Ahornblättern getragen und das Trinken in Flaschen die aus Eichelblättern gemacht waren, genauso wie die Becher auch.

      „Dankeschön. Aber wieso tut ihr das für uns?“, fragte Danny misstrauisch nach.

      Die Meerjungfrauen antworteten: „Das erfährst du noch! Wenn ihr gegessen und getrunken habt, dann geht zur großen Birke Dort erwartet euch schon jemand. Bitte helft uns!“

      Die Nixen tauchten in das blaue Wasser und ihr Schatten wurden immer dunkler und verschwanden. Danny ging mit den Elfen zur immer noch schlafenden Vivi.

      Er kniete sich runter zu ihr und sagte:“Vivi, Vivi, komm du musst aufstehen.“

      Vivi erschrak und sprang hoch, dabei verlor Danny das Gleichgewicht. Er kippte nach hinten und Vivi fiel auf ihn. Beide wurden schrecklich rot und standen ganz schnell wieder auf. Es war ihnen total peinlich gewesen. Nach einem riesengroßen und leckeren Frühstück machten sich beide auf den Weg zur großen Birke, von der die Meerjungfrauen erzählt hatten. Seit dem Vorfall beim Baum hatten sie kein Wort mehr miteinander gesprochen.

      Vivi blieb auf einmal stehen und sagte zu Danny: „Das ist aber ein großer Baum!“

      Beide blieben stehen und staunten über den riesigen Baum. Er war so hoch, dass man das Ende seiner Blätterkrone nicht erkennen konnte. Auf einmal sahen sie eine Tür in der Baumrinde. Die Tür öffnete sich und ein älterer Mann kam zum Vorschein.

      Er schaute sie böse an und schrie: „Was wollt ihr hier? Verschwindet! Bevor sie mich finden! Geht weg!“