Elias Reich

Wolfsrevier


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      Elias Reich

      Wolfsrevier

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       Kapitel 16

       Kapitel 17

       Impressum neobooks

      Kapitel 1

       Cindy Plümer torkelte durch den Stadtpark. Die viel zu laute Musik aus der Disko klingelte noch in ihren Ohren. Cindy zog an ihrer Zigarette und richtete den Tragegurt ihrer Handtasche. Um sie herum war es stockfinster. Am Wegesrand wuchsen Gebüsche und dichtes Unterholz. In regelmäßigen Abständen flankierten große Bäume den Pfad. Es war ziemlich kalt. Cindy fröstelte leicht. Mannomann! Was für eine Party!, dachte sie und taumelte den unbeleuchteten Weg entlang. Ungeschickt kramte sie in ihrer Handtasche herum, auf der Suche nach ihrem Smartphone, um ein gewaltiges >LOL< an ihre Freundinnen zu schicken. Wie hieß nochmal der süße Typ mit den Rehaugen und den Skinny Jeans?, überlegte sie, während sie weiterhin ihr Smartphone suchte. Kevin? Ach ne, das war der mit der neongrünen Leggings... aber wer war dann der mit den Rehaugen? Cindy seufzte genervt und schüttelte den Kopf. Auch egal! Viel wichtiger ist: Wo ist mein verdammtes Smartphone!?! In dem Moment fand sie es. Zufrieden lächelte sie, doch ihre Feinmotorik war nicht mehr so ganz auf der Höhe, weshalb ihr das Smartphone herunter fiel. Lallend stieß Cindy einige böse Flüche aus und bückte sich um es aufzuheben. Plötzlich raschelte es im Gebüsch neben dem Weg. Cindy runzelte die Stirn. “Hallo?!“, fragte sie ein wenig beunruhigt. “Ist da jemand?!“ Keine Antwort. Irritiert richtete Cindy sich wieder auf. Nun hielt sie ihr Smartphone in der Hand. Das wird schon nichts gewesen sein, versicherte sie sich. Nur irgendein Viehzeug. Vielleicht ein Kaninchen. Zufrieden begann sie zu tippen, da raschelte es erneut. Cindy beachtete es nicht weiter. Sie hatte wichtigeres zu tun. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie etwas großes, pelziges auf sie zuschoss. Bevor sie reagieren konnte, sprang sie das haarige Etwas an und traf sie mitten in die Brust. Erschrocken aufschreiend fiel sie zu Boden. Riesige Reißzähne blitzten auf und versenkten sich in ihrer Kehle. Cindy versuchte noch um sich zu schlagen, doch es war zu spät. Sie starb. Und das pelzige Ding begann zu fressen...

      Kapitel 2

      Ich parkte meinen Wagen und lief auf mein Haus zu. Blätter und Dreck vom Waldboden kratzen und juckten in meinem Schritt, wie tausend Ameisen. Genervt stocherte ich mit dem Finger zwischen den Zähnen. Bambi war letzte Nacht nicht schnell genug, dachte ich. Oh, wie ich diese Wolf-Nächte doch verabscheue! Ich kam an der Haustür an und kramte meinen Hausschlüssel heraus, dann schloss ich rasch die Tür auf. Auf leisen Sohlen trat ich ein. Ich wusste nicht, ob Violetta noch schlief oder schon auf war. Jedenfalls wollte ich so oder so keinen Radau machen. Geräuschlos schlich ich durch mein Haus. Mein erstes Ziel war die Küche, um etwas zu trinken, danach wollte ich unbedingt duschen und vielleicht ein kleines Nickerchen machen. Ich lief in die Küche, dort saß Violetta am Küchentisch und frühstücke. Sie knabberte an einem Toast und trank einen Tee, außerdem las sie die Zeitung. Ihre schulterlangen schwarzen Haare waren noch feucht vom duschen und sie trug einen Bademantel, der ihr viel zu groß war. Der war eigentlich mein Ersatzbademantel, doch weil ich ein kräftiger Mann und Violetta nur eine gertenschlanke Frau war, sah es aus, als würde sie in einem Zirkuszelt stecken. Ihr schien dies nichts auszumachen. Violetta Miller wohnte jetzt seit zwei Wochen bei mir. Ich hatte sie in einer verschneiten Vollmondnacht blutverschmiert im Wald getroffen und wegen ihrer misslichen Lage mit zu mir nach Hause genommen. Ab da war es dann Knall auf Fall gegangen. Seit Jahren besaß Violetta merkwürdige Fähigkeiten und wurde immer wieder von zerstörerischen Wutanfällen heimgesucht. Wir haben herausgefunden, dass dies daran lag, dass sie ein Halbdämon ist. Und nicht nur irgendeiner, sondern die Tochter von Baal, dem König der Hölle. Wegen ihrer Abstammung war ein Haufen okkulter Spinner hinter Violetta her gewesen, der wiederholt versucht hatte sie zu entführen. Schließlich war es ihnen geglückt uns zu erwischen. Die Sekte plante mich Violetta, ihrer >Prinzessin<, zu opfern. Mit Violettas Hilfe gelang es mir mich zu befreien... Um es kurz zu machen, ich habe alle getötet und Violetta angeboten bei mir zu wohnen. Sie hatte dankend angenommen. Seitdem lebten wir in einer kuriosen Lebensgemeinschaft, etwas was noch sehr neu und ungewohnt für mich war. Bisher hatte ich eigentlich immer alleine gelebt. Na gut, ehrlich gesagt, ist es schon ungewohnt für mich überhaupt sesshaft zu sein. Die meiste Zeit meines Lebens hatte ich als Nomade verbracht, der ruhelos umherzog. Aber nun zurück zum Wesentlichen. Ich lächelte. “Guten Morgen“, sagte ich. “Du bist ja früh auf! Wie kommt´s?“ Violetta musterte mich misstrauisch. “Ich konnte nicht schlafen. Und wie war deine Nacht im Wald? Ist irgendwas ungewöhnliches passiert?!“ Ich runzelte die Stirn. “Du meinst ungewöhnlicher, als die Tatsache, dass ich mich in einen Wolf verwandelt und ein paar Karnickel gefressen habe? Nö, nicht wirklich. Alles wie gehabt. Warum fragst du?“ Sie durchbohrte mich mit ihren grünen Augen. Was ist hier nur los?, grübelte ich. Hab ich irgendwas falsch gemacht? Violetta hielt mir die Zeitung hin. “Letzte Nacht gab es einen Wolfsangriff!“ “Wie bitte?!“, fragte ich überrascht und nahm die Zeitung. Rasch las ich die Schlagzeile und überflog den Artikel. Eine junge Frau war nach einem Disko Besuch von einem anscheinend wolfsähnlichen Tier angegriffen worden. Bisher wusste man noch nicht genaues, nur das die sichergestellten Pfotenabdrücke zu groß für einen normalen Wolf waren. Die Polizei wollte einen Tierexperten herbestellen, der die Pfoten- und Bissspuren analysieren sollte. Ich bemerkte Violettas bohrenden Blick von der Seite. “Warum guckst du mich so an?“, fragte ich. “Ich war das nicht!“ “Woher soll ich das wissen?“, fragte sie. “Du warst letzte Nacht als Wolf unterwegs und heute wird eine zerfetzte Frau aufgefunden. DU bist der einzige Werwolf, den ich kenne. Findest du nicht, dass das verdächtig ist?“