Ole R. Börgdahl

Der Kaiser von Elba


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      Ole R. Börgdahl

      Der Kaiser von Elba

      Falk-Hanson-Reihe

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Das Buch

       Prolog

       Stunde der Royalisten

       Elba

       Die Gärten von Elba

       Die Faucon

       Flucht von Elba

       Wieder in der Heimat

       Waterloo

       Personenverzeichnis

       Weitere Romane von Ole R. Börgdahl

       Impressum neobooks

      Das Buch

      Welches Geheimnis verbirgt die schöne Bellevie? Kapten Falk Marten Hanson hat nicht viel Zeit, darüber nachzudenken. Er muss zurück nach Paris, wo die Sieger die Abdankung Kaiser Napoléon Bonapartes verhandeln. Als Falk nach Versailles zurückkehrt, ist Bellevie verschwunden. Seine Suche nach ihr ist vergebens und er fragt sich, ob er sie jemals wiedersehen wird, als er sich erneut im Sog der Ereignisse des Jahres 1814 befindet. Schweden gehört nicht zu den Signaturmächten, die Napoléon in die Verbannung nach Elba schicken und so bekommt Falk einen besonderen Auftrag. Er folgt dem Kaiser von Elba ins Exil und erlebt auf der friedlichen Mittelmeerinsel einen Menschen, der nach außen hin geläutert scheint, in dem aber immer noch der Tatendrang des Imperators brodelt. Beinahe wird Falk zum Instrument von Napoléons Flucht. Dann beginnt in Frankreich die Herrschaft der Hundert Tage, während Falk schließlich ins heimatliche Lomma zurückkehrt. Er glaubt schon, seine Zeit der Abenteuer sei vorüber, da ereilt ihn der Ruf seines ehemaligen Kommandanten. Falk wird als Beobachter nach Brüssel geschickt. Am Vorabend von Waterloo bricht er zu dem kleinen Dorf Ligny auf, in dem sich Napoléon und Feldmarschall Blücher gegenüberstehen.

      Zweiter Band der historischen Falk-Hanson-Reihe.

      Weitere Romane von Ole R. Börgdahl:

      Die Falk-Hanson-Reihe:

      Unter Musketenfeuer (2019) - 978-3-7485-9758-2

      Die Tillman-Halls-Reihe:

      Alles in Blut - Halls erster Fall (2011) - 978-3-8476-3400-3

      Morgentod - Halls zweiter Fall (2012) - 978-3-8476-3727-1

      Pyjamamord - Halls dritter Fall (2013) - 978-3-8476-3816-2

      Die Schlangentrommel - Halls vierter Fall (2014) - 978-3-8476-1371-8

      Leiche an Bord - Halls fünfter Fall (2015) – 978-3-7380-4434-8

      Fälschung (2007) - 978-3-8476-2037-2

      Ströme meines Ozeans (2008) - 978-3-8476-2105-8

      Zwischen meinen Inseln (2010) - 978-3-8476-2104-1

      Faro (2011) - 978-3-8476-2103-4

      Die Marek-Quint-Trilogie:

      Tod und Schatten - Erster Fall (2016) - 978-3-7380-9059-8

      Blut und Scherben - Zweiter Fall (2017) - 978-3-7427-3866-0

      Kowalskis Mörder - Dritter Fall (2018) - 978-3-7427-3865-3

      Prolog

      Mit einem Satz stand ich mitten im Zimmer und wusste sofort, dass ich einen Fehler begangen hatte. Ich wurde von hinten ergriffen, starke Arme legten sich um meinen Leib, drückten zu, ließen mir keinen Spielraum, meine Stichwaffe einzusetzen. Ich spürte, dass man mir die Luft nehmen wollte. Eine dritte Hand war plötzlich an meinem Gürtel, zog eine der Pistolen heraus. Mit letzter Kraft wand ich mich, verschaffte mir etwas Freiheit, die mir aber sofort genommen wurde. Dann blickte ich plötzlich in das Gesicht einer Frau, die drei, vier Yards von mir entfernt in einen Sessel gedrückt saß. Sie hatte tiefblaue Augen, in denen das Entsetzen stand, was ihre Schönheit aber bei weitem nicht entstellte. Dunkelbraunes, langes Haar umrahmte ihr blasses Gesicht und fiel ihr über Schultern und Dekolleté. Zu ihren Füßen kauerte ein Junge von zehn, zwölf Jahren, der seinen Peiniger hasserfüllt ansah. Der Mann bedrohte Mutter und Kind mit einer scharf blitzenden Sichel.

      Mir war nicht gleich bewusst, warum ich das alles so deutlich sah, bis mich die Laterne blendete, die mir jetzt direkt ins Gesicht gehalten wurde. Dies veranlasste mich, einen weiteren Befreiungsversuch zu unternehmen. Ich stemmte mich gegen den Fußboden, warf meinen Kopf zurück. Ein Schuss zerriss jedes andere Geräusch in dem Raum. Es war ohrenbetäubend. Glühende Pulverreste verbrannten mir sofort das Gesicht, Rauch stach mir in die Augen. Eine warme, zähe Flüssigkeit rann mir von der Schläfe über das Gesicht. Ich roch Blut, ein metallischer Geschmack im Mundwinkel, aber ich verspürte überhaupt keinen Schmerz. Das Licht blendete mich plötzlich nicht mehr und ich machte einen letzten Versuch mich zu wehren.

      Ich stemmte mich erneut gegen den Fußboden, drückte mich diesmal aber nach hinten und spürte überhaupt keinen Widerstand mehr. Der Griff um meinen Leib hatte sich längst gelockert. Ich stolperte rückwärts, verlor das Gleichgewicht, landete mit dem Rücken auf einem Körper und rutschte sofort seitlich ab. Dies war mein Glück, denn sofort drang die Spitze der Sichel in den Körper des Mannes ein, der mich noch Sekunden zuvor von hinten festgehalten hatte. Die Laterne stand jetzt am Boden, erhellte nur die Stiefel und die Beine des Angreifers, der die Waffe aus dem Leib seines toten Kameraden zu lösen versuchte.

      Ich schaffte es auf die Knie, wurde gewahr, dass ich mein Schwertbajonett noch immer fest in der Rechten hielt und setzte es auch sofort ein. Mein Gegner war blitzschnell, sah meinen Schlag kommen, ließ den Griff der noch feststeckenden Sichel los, kam auf die Beine und zog etwas aus seinem Gürtel. Der Mann befand sich weiterhin im Schein der Laterne, die aber nur seine Beine und den Unterleib erhellte. Dann sah ich die Mündung einer Pistole auf mich gerichtet, die im selben Moment nach oben gerissen wurde. Der Schuss löste sich, etwas rieselte von der Decke. Es folgte ein derber Fluch auf Französisch. Erst jetzt begriff ich, was passiert war. Der Junge war aufgesprungen, hatte sich von hinten gegen die Knie des Angreifers geworfen und ihn zu Fall gebracht. Jetzt aber war das Kind in großer Gefahr. Die Frau schrie auf, als der Angreifer mit der schweren Pistole nach dem Jungen schlagen wollte.

      Ich konnte das Schwertbajonett nicht einsetzen, ohne nicht auch den Jungen in Gefahr zu bringen. Ich hielt es daher zur Seite weg, sprang mit der Schulter voran auf die ungeschützte Flanke des Angreifers zu und traf ihn schwer auf seine Rippen. Er brüllte vor Schmerz, denn ich hatte ihm bestimmt zwei oder drei Knochen gebrochen. Kraftlos wollte der Mann jetzt mit der Pistole nach mir